McJesus
BLITZ!
»Was zum Teufel …« Willys Knüppel wurde weich wie ein Brie.
BLITZ! Schwester Peg knipste weiter. »Und nun das Ganze in seiner vollen Schönheit.« Schwester Peg richtete die Kamera auf ihr Ziel.
»Hey! Schluss jetzt!« Willy ging angriffslustig auf Schwester Peg zu. Im selben Augenblick trat Ruben aus dem Schatten und zückte ein großes Gewehr. Er feuerte in eine Kiste Monterey Jack, die hinter Willy zersplitterte. Willy blieb stehen und hob die Hände. »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte er.
Josie hatte ihren Rock wieder an und sprang auf einen Laib Cheddar, von wo aus sie die Herrschaften miteinander bekannt machte. »Willy, das sind Schwester Peg und Ruben. Peg, Ruben, das ist Willy«
Ruben machte mit seiner freien Hand Zeichen für Schwester Peg. Am Schluss strich er sich mit Zeige- und Mittelfinger über die Stirn.
»Redet er von mir?«, fragte Willy an Schwester Peg gewandt.
»Was hat er gesagt?«
»Er sagte ›hohle Stelle‹. Weißt du, was das bedeuten könnte?«
Willy nickte und hob die Hände noch höher.
Ruben war Schwester Pegs Handlanger, aber er war es gern. Sie hatte ihn aufgenommen, als er nicht mehr aus und ein wusste, und er hatte sich vorgenommen, sie zu beschützen. Ruben deutete auf Willys Knüppel, dann wackelte er mit dem kleinen Finger.
Schwester Peg und Josie lachten. »Also, Ruben«, sagte Schwester Peg. »Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.« Sie nickte Willy zu. »Du kannst die Hände herunternehmen.«
Willy bedeckte sein Hühnerklein. »Was wollt ihr?«
»Nun«, sagte Schwester Peg, »ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, wir möchten, dass du deine Hosen wieder anziehst.« Willy griff nach seiner Hose und zog sich an. »Und jetzt, Willy, frage ich dich«, sagte Schwester Peg. »Möchtest du, dass wir dir diesen Film geben, oder sollen wir ihn gleich an Mrs. Willy schicken?«
Willy begriff, was die Nonne meinte, und erklärte sich bereit zu helfen. In nicht ganz einer halben Stunde hatten Willy und Ruben die klapprige Bertha mit rund sechshundert Pfund Käse beladen. Als sie fertig waren, begleitete Schwester Peg Josie zu ihrem Wagen.
»Ich kann dich für diesen Abend nicht bezahlen«, sagte Peg.
»Kein Problem.« Josie wies auf ihren Rücksitz. »Ich habe genug Gouda für ein halbes Jahr.«
»Josie, ich weiß, es ist heuchlerisch, was ich jetzt sage, weil ich es war, die dich zu diesem faulen Trick überredet hat«, sagte Schwester Peg.
»Aber warum lässt du Willy nicht deinen letzten Job sein?
Komm zu uns.«
»Was ist denn das für eine Einladung?«, sagte Josie. »Ich denke, ihr werdet auf die Straße gesetzt.«
»Das ist noch nicht sicher. Aber in der Zwischenzeit könnten wir deine Hilfe wirklich brauchen.«
Josie stieg in den Wagen. »Ich denke darüber nach«, sagte sie.
Schwester Peg warf ihr einen Blick zu. »Ich weiß, du glaubst mir nicht«, sagte Josie, als sie den Motor anließ. »Aber weißt du was? Ich habe einen Termin für die Tests, mit denen du mir ständig in den Ohren liegst.«
»Gott sei Dank. Gib mir Bescheid, wenn du die Ergebnisse hast.« Schwester Peg gab dem Wagendach einen Klaps, als Josie losfuhr.
Ruhen schloss die hinteren Türen des Suburban, während Schwester Peg auf den Fahrersitz rutschte. Willy stand da und sah ziemlich niedergeschlagen aus. Seine Gebete waren erhört worden, okay. Aber das nächste Mal würde er vorsichtiger sein. Schwester Peg nahm den Film aus der Kamera und warf ihn Willy zu. »Ich rate Ihnen, zur Beichte zu gehen, junger Mann«, sagte sie.
Dan war schlecht gelaunt, als er nach Hause kam. Er hatte den ganzen Tag mit Anwälten telefoniert, weil sein Name in mehreren Zivilklagen vorkam, die Ruths verheerender Sattelschlepperausflug nach sich gezogen hatte. Die meisten Schäden waren nicht durch eine Versicherung gedeckt, und etliche Kläger sprachen von Strafanzeige und beträchtlichen Schmerzensgeldforderungen. Dan musste, je nachdem, welche Richter und welche Gerichte die Fälle verhandelten, für Schadensausgleich und Gerichtskosten mit einer Gesamtsumme von rund zweihunderttausend Dollar rechnen, was ungefähr 199.000 Dollar mehr waren, als er besaß.
Pater Michael war unterdessen mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Nachdem er sein Zimmer im Care Center an seine Mom abgetreten hatte, musste er sich in oder nahe bei Sylmar eine billige Wohnung suchen. Den ganzen heißen Tag lang hatte er die schäbigsten Wohnblocks in der Nachbarschaft
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