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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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wie raus hier.«
    »Ich möchte hier bleiben«, sagte Pater Michael.
    »O lieber Herr Jesus!«, stöhnte Dan. Er ließ sich auf den Rand von Michaels Bett fallen, und langsam bekam er Angst. Er hatte Angst, dass man ihn erwischte; dass man ihn wegen Versicherungsbetrugs verklagte; dass er ins Gefängnis kam. Er musste Michael aus dieser Klinik schaffen. »Komm«, sagte er.
    »Wir gehen.« Dan versuchte herauszufinden, wie er seinen Bruder von all den Schläuchen und Drähten, die an ihm hingen, befreien konnte.
    »Dan, lass das«, sagte Michael.
    Dan riss die Haftmonitore von Michaels Brust.
    »Au!«
    »Das Ganze ist Wahnsinn!«, fauchte Dan. »Du wirst nicht hier bleiben. Wir gehen zu einem Drugstore, besorgen dir ein Medikament, das über den Ladentisch verkauft wird, und niemand geht ins Gefängnis.«
    »Aber, Pater, was machen Sie da?«, sagte plötzlich eine Stimme. Dan drehte sich um und sah eine sehr große ältere Nonne auf sich zukommen. Es war Schwester Mary Anthony, eine Riesenbowlingkugel aus Stoff und Rosenkränzen. Dan wusste nicht, ob sie die Ordenstracht der Barmherzigen Schwestern oder einer Herz-Jesu-Nonne trug. Er wusste nur, dass sie wie ein Schwergewicht aussah und jeden Moment ein 18-Zoll-Lineal hervorholen und ihm etwas antun konnte. »Ich frage Sie, was Sie hier tun, Pater«, sagte sie vorwurfsvoll.
    »Eh … Er … Es sah aus, als hätte sich da etwas gelockert«, sagte Dan und wies auf das Tropfgerät. »Man will doch nichts riskieren, oder?« Er drehte sich wieder zu Michael um. »Wie ist das jetzt? Ist es so besser … Dan?« Er lächelte und tätschelte seinem Bruder die Hand.
    Schwester Mary Anthony warf Dan einen finsteren Blick zu, während sie die Infusionen überprüfte und den Herzmonitor wieder befestigte. Als sie damit fertig war, nahm sie Dan am Arm und führte ihn mit eisernem Griff zur Tür. »Vielen Dank, Pater, aber wir brauchen Ihre Hilfe nicht.« Sie schien ziemlich verärgert zu sein. »Sie gehen jetzt wieder in Ihr Pfarrhaus, ich brauche Dan hier für einige Untersuchungen.«
    Der Dance and Social Club von Fernando befand sich im Keller eines alten Bürogebäudes unweit des San-Fernando-Missions-Friedhofs. Er war Ende der fünfziger Jahre eröffnet worden, und die zahllosen mexikanischen Einwanderer hatten ihn bald zum beliebtesten Nachtclub im Valley gemacht. Im Lauf der Jahre schwand seine Popularität. Jetzt war er nur noch ein Refugium für ältere Männer, die vor Jahrzehnten von Mexiko nach Kalifornien gekommen waren.
    Wie das Publikum, so war auch die Einrichtung des Lokals – verblichen, düster und traurig. Sie erinnerte an andere Zeiten und Orte und längst vergessene Menschen. Eine trüb beleuchtete Wand war dem Stierkampf gewidmet mit alten Schwarzweißfotos von berühmten Matadores, Picadores und Capeadores – allesamt Gauchos. In einer Ecke stand ein kleiner vernachlässigter Schrein zu Ehren von Benito Juàrez. Ob es Tag war oder Nacht, im Club war es immer gleich dunkel. Über die gesamte Länge der Bar war eine Reihe roter und gelber Lichter in den Tresen eingebaut. Wenn sich die Gäste über ihre Drinks beugten, verlieh das heraufscheinende Licht ihren Gesichtern eine unheimliche Röte, und Kinne und Nasen warfen merkwürdige Schatten nach oben.
    Es war ein typischer Nachmittag unter der Woche. Fünf ältere Männer und eine Frau saßen jeweils allein an der Bar. Der Barkeeper schob für den Mann, der vor fünfzig Jahren aus Oaxaca nach Los Angeles gekommen war, ein kaltes Cerveza über den Tresen. Der Mann schüttelte den Kopf und sagte, er habe kein Bier bestellt. Der Barmann sagte, die Frau am anderen Ende der Bar habe es ihm spendiert. Sie habe gesagt, dass sie gern zu einem langsamen Lied tanzen würde. » Creo que ella se siente sola « , sagte der Barmann.
    Das rührte den alten Mann. Er kannte Einsamkeit. Er blickte zum anderen Ende der Bar und bedankte sich bei der Frau mit einem höflichen Nicken. Er trank einen Schluck, dann ging er zur Jukebox und sah sich die vorhandene Auswahl an. Als er Aquellos Ojos Verdes entdeckte, lächelte er. Er steckte einige Münzen in den Apparat, und das Lied erklang süß und nostalgisch. Der Mann strich sein Hemd glatt und prüfte seine Frisur vor dem spiegelnden Glas der Jukebox. Er wollte präsentabel aussehen. Er ging zu der Frau und verbeugte sich galant. » Legustaria bailar? «
    »Sí.« Ruth lächelte zurückhaltend. Dann nahm sie die warme, wettergegerbte Hand. Sie hatte das Care Center schon am

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