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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Wortlos ging er hinter den Schreibtisch in der Raummitte und ließ sich auf seinen Stuhl fallen, lehnte sich zurück und sagte kehlig: »Sie möchten sich die fünfhundert Dollar verdienen, die Nelson wert ist, nicht wahr?«
    Ohne darauf einzugehen versetzte McQuade: »Haben Sie nach dem Überfall und Nelsons Flucht noch einmal von ihm gehört?«
    Die Brauen des Sheriffs schoben sich zusammen, über seiner Nasenwurzel bildeten sich zwei senkrechte Falten. Sekundenlang starrte er versonnen auf die Tischplatte, dann schüttelte er den Kopf. »Wir sind dem Bastard bis zum Salt River gefolgt. Im Salt River Canyon erwartete er uns. Er erschoss drei unserer Pferde und verletzte zwei Männer des Aufgebots mit seinem Blei. Der Hundesohn gebärdete sich wie ein in die Enge gedrängtes Raubtier. Wir kehrten um und ich veranlasste die Fahndung nach dem Banditen. Nein, ich habe nichts mehr von Nelson gehört. Wahrscheinlich hat er sich mit der Beute nach New Mexiko abgesetzt.«
    »Wie viel Geld hat er erbeutet?«
    »Über zwölftausend Dollar. Für die Wiederbeschaffung des Geldes hat die Bank dreihundert Dollar ausgesetzt.«
    »Das Geld spielt nur eine untergeordnete Rolle«, murmelte McQuade. »Was ist hinter dem Salt River?«
    »Wildnis! Ein Land, das der Teufel persönlich geschaffen haben muss. Hitze, Staub, Klapperschlangen, Dornengestrüpp … Die nächste größere Stadt, nördlich von Globe, ist Holbrook. Wenn Sie da hinauf wollen, werden Sie fünf Tage im Sattel verbringen müssen.«
    »Sie denken, dass sich Nelson nach New Mex abgesetzt hat.« Das war keine Frage, die McQuade stellte, sondern eine Feststellung.
    Der Sheriff zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Möge der Halunke in der Hölle schmoren.«
    »Ich werde in Globe übernachten und morgen Früh weiterreiten«, erklärte McQuade, schwang herum und verließ das Office.
    Das glühende Rot im Westen hatte sich in schwefliges Gelb verwandelt, als McQuade sein Pferd in den Mietstall führte. Typischer Stallgeruch empfing ihn. Der Stallmann, ein alter Bursche mit faltigem Gesicht, saß auf einer Futterkiste und flickte ein Zaumzeug. Neben ihm auf der Kiste lag ein handlicher Klumpen Schusterpech, durch das er den Faden zog, damit er wasserabweisend wurde. Mit einer dünnen Ahle stach er die Löcher vor. Jetzt legte er Zaumzeug und Werkzeug auf die Seite und erhob sich.
    »Ich möchte das Pferd bei Ihnen unterstellen«, erklärte McQuade nach einem knappen Gruß.
    Der Stallmann legte den Kopf schief und taxierte ihn, sah einen Mann Mitte der zwanzig, über sechs Fuß groß, der mit einem langen, braunen Staubmantel bekleidet war und auf dessen Kopf ein flachkroniger, schwarzer Stetson saß, rieb sich die Nase und sagte: »Was sind Sie, Mister? Ein Jäger oder ein Gejagter?«
    Zwischen den Lippen des Oldtimers war ein schadhaftes Gebiss zu sehen. Zahnlücken und abgebrochene, braune Stummel.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Der Stallmann warf sich in die Brust. »Ich verfüge über ein hohes Maß an Menschenkenntnis, und ich kann einen Mann einschätzen. Hinter Ihnen liegt ein harter Ritt durch die Wildnis. Einen solchen Trail nimmt kein Mensch freiwillig auf sich.«
    »Ich bin wegen Abel Nelson hier.«
    »Also ein Jäger. Da Sie keinen Stern tragen, jagen Sie ihn wohl des Kopfgeldes wegen.«
    »Er hat gemordet«, versetzte McQuade grollend. »Dafür muss er zur Rechenschaft gezogen werden.«
    »Leute wie Sie sind nicht besonders angesehen. An ihren Händen klebt Blut. Man sagt, sie sind nicht besser als die Kerle, die sie jagen.«
    McQuade presste die Lippen zusammen. In seine Mundwinkel kerbte sich ein bitterer Zug. »Du kannst tun was du willst – es wird immer jemand geben, der es nicht gut heißt und es verdammt.«
    Der Stallmann griff nach dem Kopfgeschirr des Pferdes. »Lassen Sie den Gaul hier -« die Stimme des Stallmannes sank herab und nahm einen geringschätzigen Ton an, »- Menschenjäger. Ich will ihn gut versorgen. Das Pferd kann ja nichts dafür. Noch eines, Menschenjäger: Sollten Sie Nelson lebend schnappen, dann bringen Sie ihn nicht nach Globe. Denn hier wird man ihn an den nächsten Baum hängen. Es wäre jedoch nicht gut, wenn sich jemand in dieser Stadt die Hände an ihm schmutzig macht. Das soll man lieber einer gewissen Sorte von Zeitgenossen überlassen.«
    »Sie nennen mich Menschenjäger. Das sagt mir, dass Sie nicht viel von Männern wie mir halten.«
    »Ich gehöre zu der Spezies, die Ihre Sorte mit den Halunken auf eine Stufe

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