Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
bezahlen. Tausend Dollar, McQuade! Bring mir den Kopf von Lester Quinn, und ich zahle dir tausend Bucks.«
    Die Besessenheit in James Baldwins Augen war erschreckend. Zügelloser Hass wütete in seinen Zügen.
    »Zu gegebener Zeit werde ich Sie sicherlich beim Wort nehmen, Baldwin«, antwortete McQuade, ruckte im Sattel und ritt weiter.
    Der Kopfgeldjäger verließ Phönix. Außerhalb der Stadt lenkte er das Tier einen Hang hinauf, auf der Kuppe des Hügels saß er ab, führte das Pferd zwischen die hohen Büsche, die hier wuchsen, und band es an einen Ast. Er selbst setzte sich am Rand der Buschgruppe auf einen Felsbrocken, holte sein Rauchzeug aus der Manteltasche, drehte sich eine Zigarette und zündete sie an. Tief zog er den würzigen Rauch in seine Lungen …
    Langsam verrann die Zeit. Die Sonne wanderte unaufhaltsam nach Westen und die Schatten wurden lang. Schließlich versank sie hinter den Hügeln. Der Horizont verfärbte sich glutrot. Die Schatten verblassten. Zwischen den Häusern der Stadt woben die grauen Schleier der Dämmerung.
    Ein Mann, der sein Pferd am Kopfgeschirr führte, erregte McQuades Aufmerksamkeit. Er kam zwischen zwei Häusern hervor und verließ die Stadt nach Süden. Er umging die Corrals, Koppeln und Pferche, in denen das Vieh der Stadtbewohner untergebracht war, und schaute sich immer wieder um, als fürchtete er, beobachtet zu werden. Schließlich saß er auf und trieb sein Pferd an, das sogleich in einen raumgreifenden Galopp verfiel. Der Reiter verschwand über eine Bodenwelle.
    Der Bursche schien es höllisch eilig zu haben. Und er schien in geheimer Mission unterwegs zu sein, denn ein Mann, der nichts zu verbergen hatte, sicherte nicht ständig hinter sich.
    McQuade war überzeugt davon, dass seine Stunde gekommen war. Er erhob sich, ging zu seinem Pferd, band es los und schwang sich in den Sattel. Dann ritt er zu der Stelle, an der er den Reiter zuletzt gesehen hatte. Deutlich zeichnete sich seine Spur im kniehohen, verstaubten Gras ab.
    Die Dunkelheit nahm zu. Am Himmel funkelten Sterne. Sie lichteten die Nacht und McQuade konnte die Fährte gut erkennen. Nachdem er etwa drei Meilen geritten war, sah er vom Scheitelpunkt einer Bodenerhebung aus ein Licht. McQuade ritt einen weiten Bogen und näherte sich der Stelle, an der er das Licht gesehen hatte, von Osten. Als er sich bis auf etwa zweihundert Yard genähert hatte, erklang helles Gewieher. McQuade parierte das Pferd, saß ab, führte das Tier zu einem Strauch und band es an, zog das Gewehr aus dem Scabbard und repetierte. Für einen Sekundenbruchteil stand das metallische Geräusch des Durchladens in der Luft. Jede Deckung ausnutzend, die sich ihm bot, pirschte der Kopfgeldjäger vorwärts. Die Umrisse einer Hütte schälten sich aus der Dunkelheit. Er näherte sich ihr von der Seite.
    Vor der Hütte stand ein gesatteltes Pferd. Ein zweites Pferd – es trug keinen Sattel -, befand sich in der kleinen Fence neben der Hütte. Und jetzt trat ein Mann ins Freie. McQuade hörte ihn sagen: »Ich habe dich gewarnt, Lester. Carrie meint, dass der Kerl ein verdammter Bluthund und höllisch gefährlich ist. Sie ist sich sicher, dass er zu der Sorte gehört, die erst schießt und dann die Fragen stellt. Verschwinde für einige Zeit nach Mexiko und verwische deine Fährte.«
    Eine andere Stimme erklang, aber der Mann befand sich in der Hütte und McQuade konnte nicht verstehen, was er sprach.
    Der Bursche – McQuade war sich sicher, dass es sich um Lester Quinns Bruder handelte -, schwang sich auf sein Pferd, zog es um die rechte Hand und spornte es an. Hufgetrappel erhob sich, bald war der Reiter nur noch schemenhaft zu erkennen, dann verschmolz er mit der Dunkelheit. Die brandenden Hufschläge entfernten sich schnell, wurden leiser und leiser und versanken schließlich in der Stille.
    Lautlos wie ein Puma, der sich einer Beute näherte, schlich McQuade weiter. Wachsame Anspannung erfüllte ihn, seine Sinne arbeiteten mit doppelter Schärfe, etwas Raubtierhaftes ging von ihm aus. In ihm war keine Furcht. Kompromisslose Entschlossenheit bestimmte sein Handeln.
     
    *
     
    Lester Quinn verließ die Hütte. Mit der linken Hand schleppte er den Sattel, rechts trug er das Gewehr. Er hatte sich entschlossen, dem Rat seines Bruders zu folgen und nach Mexiko zu fliehen, nachdem sich ein Kopfgeldjäger an seine Fersen geheftet hatte.
    Aus der Hüttentür fiel Lichtschein und umriss scharf die Gestalt des Achtundzwanzigjährigen. Er

Weitere Kostenlose Bücher