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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Schüsse.
    McQuade schwang die Beine vom Bett und erhob sich mit einem Ruck. Innerhalb kürzester Zeit hatte er sich den Revolvergurt umgeschnallt, Stiefel und Mantel angezogen, sich den Hut auf den Kopf gestülpt und sich das Gewehr geschnappt. In der Stadt herrschte jetzt wieder Ruhe. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm.
    McQuade verließ das Zimmer, hastete die Treppe hinunter und verließ gleich darauf das Hotel. Es befand sich in einer Seitenstraße. Der Kopfgeldjäger rannte bis zur Main Street und blieb im Schlagschatten eines Hauses stehen. Das Marshal's Office lag etwa fünfzig Yard von ihm entfernt an der Ecke einer Gassenmündung. Hinter dem Fenster herrschte tiefe Finsternis. Aber jetzt erklang eine grimmige Stimme: »Ich rate dir, deine Leute zurückzupfeifen, Baldwin. Ich werde euch Lester Quinn nicht überlassen. Wenn ihr ihn aus dem Gefängnis holt, dann nur über unsere Leichen. Sei versichert, dass wir auf alles schießen werden, was sich dem Office weiter als bis auf dreißig Schritte nähert.«
    McQuade erkannte die Stimme. Sie gehörte Marshal Tom Benedikt.
    »Du bist ein Narr, Marshal!«, ertönte es laut und klirrend. »Denkst du, eure Sterne können uns davon abhalten, das Office zu stürmen und Quinn herauszuholen? Ich spucke auf das Stück Blech an deiner Brust. Hör zu, Benedikt: Ich gebe dir zwei Minuten, um mir Quinn zu überlassen. Wenn die zwei Minuten vorbei sind, wird es hart für dich. Überleg es dir gut, Benedikt, ob du dich tatsächlich gegen uns stellst. Du und dein Gehilfe – ihr könnt nicht verhindern, dass ich Quinn heraus hole und an den nächsten Ast knüpfe. Allerdings …«
    »Du sprichst deine Worte in den Wind, Baldwin!«, rief der Marshal. »Ich habe meine Entscheidung getroffen, und sie ist unumstößlich. Geh nach Hause, Baldwin, und lass das Gericht über Quinns Schuld oder Unschuld entscheiden. Andernfalls landest du hinter Gittern. Du bist weder Richter noch Henker. Die Zeiten, in denen einer wie du das Gesetz selbst in die Hände nehmen durfte, sind vorbei. Du wirst dich verantworten müssen. Also nimm Vernunft an und geh nach Hause.«
    »Die zwei Minuten sind gleich um, Marshal!«, drohte James Baldwin.
    »Kommt nur!«, erwiderte der Town Marshal grollend, und seinen Worten folgte das metallische Knacken, als ein Gewehr durchgeladen wurde. »Ihr werdet euch blutige Nasen holen. Und für jeden Tropfen Blut, der vergossen wird, wirst du die Verantwortung tragen, Baldwin.«
    »Okay, Leute!«, brüllte James Baldwin. »Er will es nicht anders. Stürmt den Bau und holt Quinn heraus. Vorwärts!«
    Die Dunkelheit zwischen den Häusern war plötzlich mit Leben erfüllt. Geduckte Gestalten huschten durch die Nacht, Mündungsfeuer stießen aus den Läufen, die Detonationen vermischten sich zu einem höllischen Intermezzo und füllten jeden Winkel der Stadt aus.
    Der Marshal und sein Deputy erwiderten das Feuer. Schritte trampelten. Hin und wieder brüllte Baldwin einen Befehl. Nebelhafter Pulverdampf zog auf die Main Street und wurde vom Nachtwind zerpflückt. Es krachte, klirrte und splitterte und Querschläger quarrten durchdringend.
    Die beiden Gesetzeshüter verteidigten das Office mit tödlicher Entschlossenheit. Eine Stimme erklang: »Es hat keinen Sinn! Hört zu schießen auf! Wir vergeuden nur unser Blei.« Es war nicht James Baldwins Stimme, die gerufen hatte. Vereinzelte Schüsse dröhnten noch, dann trat Stille ein. Die Stadt schien den Atem anzuhalten. Der kalte Hauch des Todes zog durch die Straßen und Gassen.
    »Boss, heh, Boss!«, ertönte wieder die Stimme des Mannes, der der den Befehl gegeben hatte, das Feuer einzustellen. »James, hörst du mich?«
    Baldwin gab keine Antwort.
    »Boss, zur Hölle, gib Antwort! Was …«
    »Bei Gott!«, erklang es von einer anderen Stelle entsetzt. »Der Boss liegt hier und rührt sich nicht mehr. Er … Er …« Die Stimme brach.
    Einige Sekunden verrannen. Dann erklang es aus der Finsternis einer Gasse: »Großer Gott, Baldwin ist tot.«
    Aus den verschiedensten Deckungen und aus der Finsternis zwischen den Gebäuden lösten sich Gestalten. Sie rannte zu der Gassenmündung, aus der die Stimme gekommen war. Einige der Männer rissen Streichhölzer an, dann schrie einer: »Er hat die Kugel in den Rücken bekommen. Heiliger Rauch, jemand hat James Baldwin eine Kugel in den Rücken geknallt.«
    Die Tür des Marshal's Office flog krachend auf. Tom Benedikt und sein Gehilfe rannten ins Freie, der Deputy trug eine brennende

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