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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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du nicht mit ihm geritten? Er ist doch dein großes Vorbild, dein Idol. Ich weiß es von deiner Mutter. Auf Duncan hast du besser gehört als auf sie. Die Quittung dafür ist, dass du nun ein steckbrieflich gesuchter Outlaw bist, der viele, viele Jahre im Staatsgefängnis in Yuma verbringen wird. Weißt du eigentlich, dass der Mann, den ihr bei dem Postkutschenüberfall angeschossen habt, gestorben ist?«
    Curly Bassett entrang sich ein Laut, der sich anhörte wie trockenes Schluchzen. Plötzlich schlug er die Hände vor das Gesicht. Seine Schultern zuckten. Schließlich ließ er die Hände wieder sinken, mit niedergeschlagenem Blick murmelte er: »Ich – ich wollte das alles nicht. Doch ich wollte Sam gefallen, ich wollte ihm imponieren. Nach unserer Flucht bin ich zu der Einsicht gekommen, dass es ein Fehler war. Alles in mir schreit danach, wieder gutzumachen, was ich angestellt habe. Aber …«
    Die Stimme des Zwanzigjährigen brach. Seine blutleeren Lippen bebten, seine Nasenflügel vibrierten. Er war den Tränen nahe. Und es kostete ihn sichtlich Beherrschung, seinen Gefühlen nicht freien Lauf zu lassen.
    McQuade versenkte den Revolver im Holster. »Deine Einsicht kommt zu spät, Junge. Für das, was du getan hast, wirst du die Konsequenzen tragen müssen.«
    Hinter sich vernahm McQuade das Mahlen von Schritten im Sand. Unwillkürlich legte sich seine Hand auf den Revolverkolben, er drehte sich halb herum und sah Jed Havelock heranschlurfen, den Blick starr auf Curly Bassett gerichtet. »Die Geschichte, die du mir erzählt hast, ist also erstunken und erlogen. Du – du kleine Kanaille wirst in Arizona vom Gesetz verfolgt. Großer Gott! Du bist ein steckbrieflich gesuchter Bandit!«
    »Es – es tut mir leid, Jed«, murmelte Curly Bassett. »Es waren die falschen Freunde, die ich mir ausgesucht habe.« Der Junge nickte wiederholt. »Aber ich bin bereit, mich für meine Taten zu verantworten. Vielleicht ist dann auch Ma bereit, mir zu verzeihen.«
    »Satteln Sie sein Pferd, Mister Havelock«, bat der Kopfgeldjäger. Und an den jungen Banditen gewandt knurrte er: »Ich hoffe für dich, dass du mir keine Probleme bereitest, Curly.«
    »Ich bereue, was ich getan habe, zutiefst. Und ich will für meine Taten Rechenschaft ablegen. Du wirst von meiner Seite keine Schwierigkeiten bekommen, McQuade.«
    »Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung«, kommentierte der Kopfgeldjäger das Versprechen des Burschen. »Diese Einstellung wird auch das Gericht honorieren.«
     
    *
     
    Als die Sonne hinter dem Horizont versank und mit ihrem Widerschein den Himmel im Westen zum glühen brachte, erreichte McQuade den Ort Animas. Ihm bot sich das typische Bild einer Stadt. Zu beiden Seiten der breiten, staubigen Main Street waren Häuser mit falschen Fassaden errichtet worden. Es gab einen Store, ein Hotel, einen Saloon, einen Mietstall und eine kleine Kirche mit einem spitzen Glockenturm. Und es gab einen Deputy Sheriff, der dem County Sheriff unterstellt war, der seinen Sitz in Lordsburg hatte.
    Vor dem Office parierte McQuade das Pferd. Auch der junge Bandit zerrte seinen Vierbeiner in den Stand. Die beiden Männer saßen ab, banden die Pferde an und stiegen auf den Vorbau, McQuade klopfte an die Tür. Die Aufforderung, einzutreten, erklang, er öffnete und sagte: »Nach dir, Curly.«
    Der junge Bandit schritt an McQuade vorbei und betrat das Office. Im Raum herrschte Düsternis. Es roch nach Tabakrauch, Bohnerwachs und Waffenöl, am verstauben Fenster tanzten Fliegen auf und ab, viele der kleinen Quälgeister lagen tot auf der Fensterbank. Der Deputy stand am Fenster und musterte die beiden Ankömmlinge abwechselnd. Er war nicht viel älter als Curly Bassett.
    McQuade grüßte. Der Hilfssheriff erwiderte den Gruß, ging hinter seinen Schreibtisch und setzte sich. Fragend schaute er den Kopfgeldjäger an. Der holte den Steckbrief aus der Manteltasche, reichte ihn dem Deputy und wartete, bis dieser ihn auseinandergefaltet und gelesen hatte. Dann sagte er: »Ich bin der Bande von Arizona herüber gefolgt. Curly Bassett habe ich auf der Handelsstation südlich von hier geschnappt. Tucker und Talbott sind über alle Berge. Sam Duncan jedoch soll sich in diesem Ort aufhalten.«
    »Der Steckbrief gilt in New Mexico nicht«, gab der Deputy zu bedenken.
    »Ich weiß. Dennoch bitte ich Sie, Bassett in Gewahrsam zu nehmen, bis ich Duncan geschnappt habe. Ich möchte die beiden nach Sierra Vista bringen, um sie dort dem Gesetz zu

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