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Meade Glenn

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Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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dem grünen Kreis zu. »Für die Menschen, die der Anschlag in der grünen Zone trifft, besteht noch ein Fünkchen Ho ffnung.« Er zeichnete mit dem Finger das Gebiet nach, das im Süden vom Ufer des Anacostia River begrenzt wurde, im Osten von der George Washington University, LeDroit Park im Norden und den Capitol Heights im Osten. »Die Opferquote läge hier zwischen fünfzehn und dreißig Prozent. Die Überlebenden müssten jedoch schnellstens weggeschafft werden, um das Risiko, Giftgaspartikel einzuatmen, zu verringern, und das wäre ein großes Problem.«
    »Wie lange bleibt das Gas in der Luft?«
    »Spuren des A232X halten sich im Wasser und auf von Menschen erbauten Gebäuden oder Straßen bis zu vier Monaten.«
    Bob Rapp, ein besonders enger Vertrauter des Präsidenten, der am Ende des Tisches stand, meldete sich zu Wort. »Wollen Sie damit sagen, dass die amerikanische Hauptstadt für vier Monate unbewohnbar wird? Wie, zum Teufel, ist das möglich?«
    »Der Zeitraum könnte sogar bis zu sechs Monaten betragen«, erklärte Maslov. »Denken Sie daran, dass die Straßen von Leichen übersät sind - hunderttausende von Toten, die noch nicht begraben wurden. Die Säuberungsarbeiten und die Beerdigungen nehmen Zeit in Anspruch. Es wäre sicherer, mit etwaigen Entgiftungsprogrammen erst zu beginnen, wenn das Risiko, sich dem Gas auszusetzen, auf ein Minimum reduziert ist. Es gibt noch ein weiteres Risiko. Es könnten Seuchen wie Typhus oder Cholera ausbrechen. Die Reinigungsmannschaften werden sich scheuen, den Bezirk zu betreten, weil sie Angst haben, ihr Leben zu gefährden.«
    »Es sieht so aus«, sagte Mitch Gains erregt, »als würde Washington in einen Friedhof verwandelt werden, wenn der Sprengsatz gezündet wird.«
    »Das ist richtig«, stimmte Maslov zu. »Es muss jedoch noch etwas anderes berücksichtigt werden, und das ist ebenso gravierend wie die unzähligen Menschenopfer. Wir haben es hier mit einer Waffe zu tun, die ein grenzenloses Zerstörungspotenzial birgt. Dabei geht es nicht nur um Menschenleben, sondern um die Zerstörung der Stadt, und vor allem einer Stadt wie dieser.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Katherine Ashmore, die Rechtsberaterin des Präsidenten.
    Ein Colonel der Armee, der in der Sondereinheit für biochemische Kampfstoffe diente und sich gegen die Wand lehnte, beantwortete die Frage. »Madam, diese Terroristen haben Washington nicht ohne Grund als Ziel ausgewählt. In dieser Stadt oder in der Nähe der Stadt sind fast alle Ministerien untergebracht. Das Bildungs-, Gesundheits- und Finanzministerium und die Bundesbank, die alle Bankgeschäfte in den Vereinigten Staaten kontrolliert. Hier befinden sich die Zentralen der Notfall- und Krisenbehörden, des Militärs, des FBI, der CIA sowie das Pentagon, der Oberste Gerichtshof, der Senat und das Weiße Haus. Die meisten Angestellten und Beamten dieser Behörden würden bei einem Anschlag getötet oder schwer verletzt werden. Hinzu kommen die massiven Probleme, denen wir gegenüberstehen, wenn die Stadt für sechs Monate unbewohnbar wird. Selbst die aggressivsten Terroristen haben meistens nicht nur das eine Ziel, Menschen zu töten. Es geht ihnen gleichermaßen darum, Chaos zu verbreiten. Durch diesen Anschlag würden sie das zweifellos erreichen. Stellen Sie sich vor, dieses Land wäre eine Maschine. Das wichtigste Rädchen im Getriebe ist Washington. Wenn dieses Rädchen zerstört wird, kommt die Infrastruktur der Nation knirschend zum Erliegen. Das Chaos bricht aus, und in unserem Land herrscht der Ausnahmezustand. Die Wirtschaft erleidet schwerste Schäden, und die Gesellschaft gerät aus dem Gleichgewicht. Es wäre kaum noch möglich, die Vereinigten Staaten zu regieren.«
    Maslov nickte. Es herrschte bedrückendes Schweigen. Die Abgeordneten konnten die unglaubliche Katastrophe, die der russische Wissenschaftler skizziert hatte, mit ihrem Verstand kaum erfassen. Jetzt sahen sie sich noch mit einem weiteren Albtraum konfrontiert: Infolge einer derartigen Katastrophe würde in allen amerikanischen Städten das Chaos ausbrechen, weil keiner mehr für Gesetz und Ordnung sorgte.
    Der Präsident ergriff das Wort. »Professor Maslov, lassen wir diese entsetzlichen Betrachtungen einmal beiseite. Sagen Sie uns klipp und klar, mit wie vielen Toten wir rechnen müssten.«
    Maslov blätterte seine Ausdrucke durch. Die amerikanischen Computer waren mit den entsprechenden Daten gefüttert worden und hatten mittels komplizierter

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