Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
Vom Netzwerk:
berichteten Passagiere einer Cessna-Privatmaschine, einen Militärtransporter gesehen zu haben, der sich bedrohlich ihrer Backbordseite näherte. Der Pilot der Cessna musste sofort ein Ausweichmanöver starten, und die drei Passagiere gerieten in Panik. Und Sie sagen, es bestand keine Gefahr?«
    Gazara verteidigte sich. »Wir hatten gestern viel Verkehr.
    Viele Flüge wurden erst spät gemeldet. Die meisten Flugzeuge verfügen über ein Frühwarnsystem, Miss Dean. Der Pilot erkennt, ob eine Gefahr durch andere Flugzeuge in der Nähe besteht, lange bevor sie sich sehe n. Im Cockpit wird Alarm ausgelöst. Normalerweise verfügen kleinere Flugzeuge nicht über dieses Frühwarnsystem. Es ist nur bei großen Flugzeugen Vorschrift. Die Situation spitzte sich zu, weil das Frühwarnsystem der Militärmaschine offenbar nicht funktionierte.«
    »Was?«
    Gazara zuckte mit den Schultern. »Entweder war es nicht funktionstüchtig oder ausgeschaltet. Diese Frage müssen Sie dem Militär stellen und nicht uns. Auf jeden Fall verließ der Pilot seine Flugbahn. Entweder war er unaufmerksam oder verstand die Anweisungen der Flugsicherung nicht richtig. Das wissen wir erst genau, wenn die Ermittlungen der Bundesflugbehörde abgeschlossen sind. Als unsere Fluglotsen die Probleme auf ihren Radarschirmen bemerkten, alarmierten sie sofort die Piloten.«
    Nikki schaute aus dem Fenster. Auf den Start- und Landebahnen war die Hölle los. Hinter einer Maschine der US
    Air und einer Delta-Passagiermaschine standen mindestens sieben riesige grüne Militärtransporter auf dem Rollfeld. »Sind auf dem Reagan Airport immer so viele Militärmaschinen, Mr.
    Gazara?«
    »Keineswegs. Fragen Sie mich bitte nicht, was die hier machen. Mir wurde gesagt, es handele sich um eine Übung. Seit gestern geht es hier zu wie in einem Tollhaus. Wie aus heiterem Himmel tummelten sich plötzlich diese Militärtransporter hier.«
    Nikki sah noch einen Militärtransporter aufs Rollfeld fahren.
    Und direkt dahinter setzte einer auf. Soldaten in Kampfanzügen luden soeben Dutzende versiegelter Holzkisten aus zwei geparkten Militärtransportern. Nikki wunderte sich. Ziemlich viele Militärmaschinen, dachte sie. »Was machen diese ganzen Militärtransporter da?«
    Gazara folgte Nikkis Finger und schaute auf das Vorfeld, auf dem die Soldaten die Maschinen entluden. »C-17er und C-130er. Die Armee nennt sie die Arbeitspferde der Luft. Sie werden größtenteils zum Transport von Menschen und Ausrüstungen eingesetzt.«
    »War dieser Flugzeugtyp auch in den Beinahezusammenstoß verwickelt?«
    »Ja, Madam. Es war eine C-130.«
    »Und was befördern die Transporter?»
    Gazara zuckte die Schultern. »Diese Frage müssen Sie dem Militär stellen, Madam.«
    Nikki staunte nicht schlecht. »Warum benutzen sie nicht den Andrews-Luftwaffenstützpunkt? Der ist doch nur fünfzehn Kilometer entfernt.«
    »Das wird normalerweise auch die Regel. Es heißt aber, Andrews sei überlastet. Das Militär hat darum gebeten, die Übung hier durchzuführen.« Gazara stand auf und öffnete eine Schublade seines Aktenschrankes. »Ich habe hier noch ein paar Details über die Zwischenfälle. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, bevor Sie ge hen, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.«
    Maryland
    14.10 Uhr
    Fünfzig Kilometer entfernt, am Dulles International Airport, dem zweiten Flughafen Washingtons, war soeben der Mann gelandet, dem die enorme Aufgabe zukam, die Geschicke der amerikanischen Hauptstadt zu lenken.
    Bürgermeister Albert Brown, der am VIP-Schalter abgefertigt wurde, seufzte verärgert, als er sich auf die Rückbank seines Chrysler Le Baron setzte und der Fahrer über den Eisenhower Highway Richtung Washington fuhr. Der Einundfünfzigjährige war ein kahlköpfiger, gut aussehender dunkelhäutiger Amerikaner und ein wahres Energiebündel. An diesem Nachmittag trug er einen dreiteiligen Anzug und eine bunte Fliege. Neben ihm saß sein Stellvertreter, Sid Peterson, der eine Zigarre rauchte, worüber sich Brown maßlos ärgerte. »Mein Gott, Sid, soll ich hier ersticken? Können Sie nicht etwas anderes rauchen als diese guatemaltekischen Stinkbomben?«
    »Tut mir Leid, Mr. Brown. Stört Sie der Zigarrenrauch?«
    Brown knurrte und fuchtelte mit der Hand durch die Luft.
    »Was der Präsident nur von mir will? Komisch! Auf jeden Fall musste ich einen Tag früher als geplant aus London abreisen. Er konnte es am Telefon nicht sagen?«
    Peterson öffnete sein Fenster, damit der Rauch entweichen

Weitere Kostenlose Bücher