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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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weiß der Vizepräsident sofort Bescheid und kann die Präsidentschaft übernehmen, was Gott verhüten möge.«
    Der Präsident nickte, überprüfte mit ängstlichem Blick seine Notizen, fügte ein paar hinzu und hob den Kopf. »Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Vier Minuten.« Paul Burton schaute seufzend auf die Uhr.
    Allen Anwesenden fuhr der Schreck in die Glieder, als es an der Tür klopfte. Burton öffnete, und General Horton stürmte ins Oval Office. »Verzeihen Sie die Störung, Mr. President. Wir sind bereit. Die Satellitenverbindung im Krisenraum steht. Es ist alles für Ihr Gespräch mit Abu Hasim vorbereitet.«
    47
    Washington, D.C.
    19.35 Uhr
    »Da ist etwas im Busch, Nikki. Etwas sehr Seltsames.«
    Brad Stelman trank einen Schluck Scotch. Sie saßen im Old Èbbitt Grill in einer Nische, in der sie vor neugierigen Zuhörern geschützt waren. Zusätzlich bot das Restaurant eine willkommene Geräuschkulisse für vertrauliche Gespräche.
    Stelman trank noch einen Schluck, bevor er sein Glas auf den Tisch stellte. Nikki hatte ihre Cola kaum angerührt. »Was meinst du damit?«
    »Ich hab meinen Kumpel am Andrews Luftwaffenstützpunkt, wie versprochen, angerufen. Du weißt schon, der Typ, der dort die Öffentlichkeitsarbeit macht. Wir kennen uns recht gut, und es war kein Problem, eine Weile mit ihm zu plaudern. Und dann kam ich langsam zur Sache. Ich gab vor, heute Morgen am Reagan Airport gewesen zu sein und mich über den starken Militärverkehr gewundert zu haben. Die Frage, was das zu bedeuten habe, stellte ich ganz beiläufig.«
    »Und?«
    »Da wurde ich zum ersten Mal stutzig.«
    »Warum?«
    »Mein Kumpel ist normalerweise recht redselig. Als ich ihn aber nach dem Verkehr auf dem Reagan Airport fragte, spürte ich förmlich, wie er sich in sein Schneckenhaus zurückzog. Das Thema schmeckte ihm offenbar nicht.«
    Stelman verstummte, als die Kellnerin das Steak für ihn und den Geflügelsalat für Nikki brachte. Er wartete, bis sie wieder verschwunden war, und fuhr fort. Das Essen interessierte sie beide im Moment herzlich wenig. »Ich hab nicht lockergelassen.
    Plötzlich wusste er Bescheid. Eine Militärübung! Hast du Töne?
    Ich hab behauptet, nebenbei Artikel für Zeitungen zu schreiben, und ihn gefragt, ob ich mit jemandem darüber sprechen könne, um mehr zu erfahren.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Er wolle sich darum kümmern und mich sofort zurückrufen.«
    »Hat er?«
    »Nein. Aber eine halbe Stunde später passierte etwas, was mich richtig stutzig gemacht hat.«
    »Nun mach’s nicht so spannend.«
    »Der Polizeipräsident bat mich in sein Büro. Zuerst war er noch ganz freundlich. Dann erzählte er mir, dass er von einem hohen Offizier einen Anruf erhalten habe. Scheint ein Bekannter von ihm zu sein. Er hatte von meinen Fragen erfahren und wollte wissen, was mir einfiele, nebenbei als Reporter zu arbeiten. Mir blieb nichts anderes übrig, als wieder zu einer Lüge zu greifen. Ich erzählte ihm, ich wolle als Reporter nicht ganz aus der Übung kommen und ab und zu etwas schreiben.
    Der Polizeipräsident hörte mir freundlich zu, und jetzt pass auf, was er gesagt hat: ›Brad, ich möchte Ihnen als Freund und Vorgesetzter einen Rat geben. Vergessen Sie die Sache mit der Militärübung. Vergessen Sie es, nebenbei als Reporter zu arbeiten. Entweder Sie arbeiten für die Polizei oder nicht.‹«
    Stelman trank noch einen Schluck Scotch. »Dann faselte er was von meinem tollen Job, und wie ungern er mich verlieren würde.
    Er müsse jedoch auf die Einhaltung gewisser Regeln achten und dazu gehöre auch das Verbot eines Nebenjobs, durch den ein Interessenkonflikt entstehen könne. Seiner Meinung nach führt jede journalistische Tätigkeit zu einem Interessenkonflikt.«
    Stelman schüttelte den Kopf. »Das ist alles totaler Unsinn, Nikki. Vielleicht hatte er seine Gründe, aber ich kenne den Polizeipräsidenten. Den interessiert es nicht die Bohne, was seine Mitarbeiter in ihrer Freizeit machen. Und jetzt hat er mir indirekt gedroht. Ich soll meine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken.«
    »Und warum?«
    »Ich hab nicht die leiseste Ahnung. Auf jeden Fall stand der Alte kurz davor, die Fassung zu verlieren. Der Typ fühlte sich total unwohl in seiner Haut. Es muss sich schon um eine ernste Sache handeln, sonst hätte er mich nicht so hart angefasst. Und mein Freund vom Luftwaffenstützpunkt hätte doch nicht wegen einer läppischen Militärübung gleich seinen Vorgesetzten

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