Meade Glenn
will.« Nikki seufzte. »Und du weißt wirklich nicht mehr über die Übung der Polizei, Brad?«
»Nein. Und wenn hinter diesen ganzen Übungen mehr stecken sollte, würden meine Vorgesetzten mir sowieso nichts sagen. Ich bin das letzte Glied der Kette. Nur ihr Sprachrohr. Willst du mit deinem Boss sprechen, Nikki?«
Nikki dachte darüber nach und schüttelte den Kopf. »Nein.
Ich recherchiere zuerst mal allein, bis ich was in der Hand habe.«
»Hm, es würde mir gerade noch fehlen, meinen Job zu verlieren. Wenn ich dir aber irgendwie helfen kann, würde ich es tun.«
»Du hast mir schon genug geholfen. Ich will nicht, dass du Ärger bekommst.« Nikki lächelte und streichelte freundschaftlich Brads Hand. »Trotzdem danke für das Angebot, Brad.«
»Wenn der Polizeipräsident etwas weiß - und es sieht ja ganz danach aus -, könnten auch ein paar andere hohe Tiere etwas wissen. Ich könnte mich mal umhören.«
»Brad…«
»Ich bin Journalist, Nikki, vergiss das nicht.« Stelman schmunzelte. »Der Job verlangt von mir, neugierig zu sein.
Keine Bange. Ich pass schon auf.«
»Und die Männer, die dir gefolgt sind?«
»Lass das mal meine Sorge sein.« Stelman schrieb etwas auf einen Zettel, den er Nikki in die Hand drückte. »Das ist die Nummer von meiner Schwester in Arlington. Wenn du mit mir sprechen willst, ruf da an und nicht bei mir zu Hause. Könnte sein, die hören mich echt ab. Ich ruf dich dann so schnell wie möglich von einem öffentlichen Telefon zurück. Und wie gehst du jetzt vor?«
»Wenn ich das wüsste. Mein Freund arbeitet beim FBI. Ich versuch mal, mit ihm zu sprechen. Vielleicht weiß er was.«
Stelman hob die Augenbrauen. »Warum hast du das noch nicht gemacht?«
»Jack und ich haben das stillschweigende Abkommen getroffen, niemals über die Arbeit zu sprechen. Letzte Nacht bekam er einen Anruf aus der FBI-Zentrale, und es schien äußerst dringend zu sein. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Jetzt wundere ich mich darüber. Wenn die Polizei und das Militär diese angeblichen Übungen durchführen, könnte das FBI auch in die Sache verwickelt sein. Vielleicht hat er mich deshalb nicht angerufen.«
»Würde er mit dir überhaupt darüber sprechen?«
»Das nicht, aber ich würde es merken, wenn er mir etwas verheimlicht.« Nikki konnte es kaum erwarten, Jack anzurufen.
Sie schaute auf die Uhr und griff nach ihrer Tasche. Es war zwanzig nach acht. »Ich muss gehen, Brad. Meine Mutter ist um neun zum Bridge verabredet. Sie passt auf Daniel auf, bis ich wieder da bin. Auf die Schnelle konnte ich keinen Babysitter organisieren. Danke nochmal für deine Hilfe. Du hast was bei mir gut. Pass auf dich auf, okay?«
Nikki hatte es plötzlich furchtbar eilig. Als sie ihr Portemonnaie aus der Tasche nahm, hob Stelman die Hand. »Du bist eingeladen.«
»Danke. Nächstes Mal zahle ich.«
»Okay. Ich nehme dich beim Wort.«
Nikki stand auf und küsste ihn auf die Wange. Stelman reichte ihr die Hand. »Sei vorsichtig, Nikki. Wenn es Probleme gibt, ruf mich an. Okay?«
Maryland
20.20 Uhr
»Die Tests waren alle negativ.«
»Also war das Zeug nicht hier?«
»Auf jeden Fall haben wir keine Spuren von Chemikalien gefunden, Jack. Die Chemikalie könnte auch so gut versiegelt gewesen sein, dass nichts austreten konnte. Das müsste bei dieser Art von Nervengas, mit dem wir es zu tun haben, auch der Fall sein, wenn sich die Terroristen nicht selbst umbringen wollen. Normalerweise wird es in binärer Form gelagert. Wenn du mich fragst, haben sie die beiden Komponenten separat und in luftdichten, hermetisch versiegelten Spezialcontainern deponiert, um jedes Risiko auszuschließen.«
Collins hörte dem Kollegen vom Dezernat für Massenvernichtungswaffen zu, der über die Suche in den Wäldern berichtete. Neben ihm stand ein Kollege der Kriminaltechnik. Sie hatten sich alle, einschließlich Morgan und Kursk, neben dem Ford versammelt.
»Es könnte also hier gewesen sein?«
»Wenn du mich fragst, nein. Außer Höhlen von Tieren haben wir keinerlei Verstecke oder Erdaufschüttungen gefunden. Aber unsere Suche geht weiter.«
»Vielleicht hatten sie es gut versiegelt in einem Anhänger versteckt, den sie weggeschafft haben?«, fragte Morgan den Kollegen von der Kriminaltechnik. »Eine so große Menge an Flüssigkeit hätten sie nur mit einem Geländewagen transportieren können, oder?«
»Wir haben fünfzig Meter von hier Reifenspuren gefunden, aber die gehören zu dem Geländewagen des
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