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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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zögerte. Er schaute auf das FBI-Gebäude, in dem Dutzende Lichter brannten, und dachte an die Männer und Frauen, die dort bis zum Umfallen schufteten. Auch sie hätten ihren Ehegatten, Verwandten und Freunden am liebsten ans Herz gelegt, Washington so schnell wie möglich zu verlassen.
    Sie mussten alle mit diesem Konflikt leben. Jack bekämpfte den übermächtigen Wunsch, Nikki die Wahrheit zu sagen, obwohl es ihm fast das Herz zerriss. »Nikki… tut mir Leid. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich möchte nicht mehr daran denken.
    Verstehst du das?«
    Nikki legte eine Hand auf seinen Arm. »Natürlich. Ist das der Grund, warum du nicht angerufen hast?«, fragte sie mitfühlend.
    Collins nickte.
    »Willst du nicht mit zu mir kommen und dich etwas ausruhen?«
    »Das geht nicht, Nikki. Ich muss zurück ins Büro. Auf mich wartet noch eine Menge Arbeit. Wahrscheinlich werde ich dann auf meinem Stuhl einpennen… Du, ich hab schon zu viel gesagt.
    Wenn das einer erfährt, komme ich in Teufels Küche. Wir müssen diesen Typen schnellstens schnappen, aber wir dürfen kein Sterbenswörtchen über den Fall verlauten lassen.«
    »Warum?«
    »Darauf kann ich dir keine Antwort geben, Nikki. Vertraue mir. Wenn nur ein Wort an die Öffentlichkeit dringt, gefährden wir noch mehr Menschenleben. Das willst du doch sicher nicht, oder. Versprich mir, mit niemandem darüber zu sprechen. Auch nicht mit deinen Kollegen, Freunden oder deiner Mutter. Sonst bekomme ich großen Ärger und du und viele andere auch.«
    »Versprochen, Jack.«
    Daniel, der allmählich das Interesse an seinen Buntstiften verlor, lehnte sich schläfrig an Nikkis Schulter. »Daniel ist müde, Mama.«
    Nikki drückte ihn an sich und streichelte seinen Arm. »Okay, Liebling, wir gehen gleich.«
    Collins strich Daniel übers Haar. »Sobald ich mich freimachen kann, fahren wir ein paar Tage weg. Das verspreche ich euch. Wir drei könnten ein paar Tage im Cottage wohnen.
    Fahr doch gleich morgen früh los. Ich komme nach, wenn wir den Fall gelöst haben. Vielleicht kommt deine Mutter mit.
    Urlaub wie in alten Zeiten. Was hältst du davon?«
    Nikki strahlte. »Das wäre schön, Jack.«
    Collins schöpfte Hoffnung. Ihm wäre ein Stein vo m Herzen gefallen, wenn Nikki Washington mit ihrer Familie verlassen hätte. »Sobald ich kann, komme ich nach. Versprochen.«
    »Im Moment kann ich hier nicht weg. Ich muss arbeiten…«
    »Nimm Urlaub. Melde dich krank. Du hast in letzter Zeit ganz schön geschuftet. Wir sollten uns beide mal ein paar Tage entspannen.«
    Nikki tätschelte seine Hand. »Du hast Recht. Wir sollten aber warten, bis wir beide frei haben. Löse zuerst deinen Fall, Jack.
    Ich verspreche dir hoch und heilig, niemandem ein Sterbenswörtchen zu sagen.«
    Collins gab sich geschlagen. Es hatte keinen Zweck, sie zu bedrängen. Er konnte sie nicht zwingen, nach Chesapeake zu fahren.
    Daniel gähnte. »Wir müssen nach Hause, Jack. Daniel ist fix und fertig. Er müsste schon längst im Bett liegen.«
    »Okay, gehen wir.«
    Sie tranken ihren Kaffee aus. Nikki nahm Daniel an die Hand, und Collins hakte sich bei Nikki unter. Als sie auf die Straße traten, fragte er: »Soll ich Daniel zum Wagen tragen?«
    »Nicht nötig. Mein Wagen steht gleich da vorn.«
    »Es macht mir nichts aus.«
    »Du musst doch noch ins Büro. Und versuche, etwas zu schlafen. Du rufst mich aber morgen an, okay?«
    Collins wollte ihr gerade antworten, als ihm der dunkle Lieferwagen auffiel, der genau vor dem FBI-Gebäude, etwa hundert Meter entfernt, parkte. Er stand neben der Sicherheitsabsperrung. Auf der gut beleuchteten Straße sah er zwei uniformierte FBI-Beamte, die zu dem Lieferwagen gingen und mit dem Fahrer sprachen.
    Keine Sekunde später erfolgte eine ohrenbetäubende Explosion. Collins spürte einen schmerzhaften Druck auf der Brust. Die Erde bebte, und rote Flammen schossen in die Höhe.
    Ein glühend heißer Wind fegte über die Straße und zog züngelnde Flammen hinter sich her.
    Kurz darauf folgte eine zweite Explosion. Die Drückwelle traf das Restaurant, und die Fensterscheiben zerbarsten. Nikki, Daniel und Jack wurden in die Luft geschleudert und von der Dunkelheit verschlungen.
    51
    Das Weiße Haus
    22.03 Uhr
    Es regnete nicht mehr, und der Himmel war sternenklar. Im Rose Garden herrschte schaurige Stille. Der Präsident trug einen Mantel, um sich vor der Kälte zu schützen. Die Erschöpfung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er hatte die Enge des Krisenraumes nicht länger

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