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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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sprechen?«
    »Ja. Außerdem habe ich dich vermisst.«
    Collins stellte seine Tasse auf den Tisch und schüttelte den Kopf. »Nikki, ich hab keine Ahnung, was die Übungen der Polizei und die Militärtransporter am Reagan Airport zu bedeuten haben. Frag bei der Polizei und dem Militär nach. Ich weiß es nicht. In einem Punkt hast du allerdings Recht. Ich spreche nicht gerne über meinen Job. Selbst wenn es etwas zu berichten gäbe, was das FBI betrifft, dürfte ich es dir nicht sagen. Trotzdem mache ich heute eine Ausnahme. Ich weiß von keiner größeren Sache, Nikki.«
    Nikki dachte über seine Antwort nach. Möglicherweise sagte er die Wahrheit, doch ganz sicher war sie sich nicht. Sein wachsamer Blick, den er ihr vorhin zugeworfen hatte, irritierte sie. »Ich will ganz ehrlich sein, Jack. Weißt du, was mich besonders misstrauisch macht? Du hast mich seit fast vierundzwanzig Stunden nicht angerufen. Das passt überhaupt nicht zu dir. Du rufst doch sonst ständig an. Jetzt frage ich mich, ob es was mit deinem Job zu tun hat. Ich bin Journalistin. Das solltest du nicht vergessen. Wir Journalisten haben einen sechsten Sinn für Sensationen. Und mein sechster Sinn sagt mir, dass hier etwas nicht stimmt. Ich will wissen, was los ist, Jack.«
    Jack schwieg. Er schien sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen.
    »Jack, hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja, sicher.« Er wich ihrem Blick aus und starrte den schläfrigen Daniel an, der mit seinen Stiften spielte.
    »Sprich mit mir, Jack. Worüber denkst du nach? Sag es mir, und wenn du willst, dass ich es für mich behalte, werde ich es tun.«
    Jack schwieg beharrlich. Nikki kannte ihn kaum wieder. Sie hatte ihn noch nie so verstört gesehen. Irgendetwas belastete ihn.
    So viel stand fest. Daniel sah aus, als würde er gleich am Tisch einschlafen. »Jack… was ist los?«
    »Nichts… ”
    »Das glaube ich dir nicht, Jack.« Sie sah ihm in die Augen.
    »Irgendetwas ist hier faul. Dich quält etwas. Das sieht doch ein Blinder. Ich will wissen, was dich quält.«
    Washington, D. C.
    21.57 Uhr
    Tamir Salamah bog in die 10. Straße ein. Rechter Hand stand das Gebäude der FBI-Zentrale. Das war sein Ziel. Fünf Meter vor ihm befa nd sich der Eingang zur FBI-Tiefgarage. Er hatte die Aktentasche auf die Ladefläche des Lieferwagens gelegt.
    Neben ihm auf dem Beifahrersitz lag die Fernzündung, mit der er die Detonation der Sprengladung auslösen würde. Er nahm sie in die Hand. Die Batterieanzeige leuchtete rot und zeigte an, dass die Fernzündung in Betrieb war. Er brauchte nur auf den Schalter zu drücken, und schon würde ihn die Explosion zerfetzen und ins Paradies befördern.
    Er hielt vor dem Hoover Building an, ohne den Motor auszuschalten, und kurbelte das Fenster herunter. Auf dem Schild in unmittelbarer Nähe stand:
    ABSOLUTES
    HALTEVERBOT! Steinpoller begrenzten den Bordstein - eine Sicherheitsmaßnahme zum Schutz der FBI- Zentrale. Für Tamirs Absichten reichte die Entfernung aus. Zwei uniformierte FBI-Agenten kamen aus der Tiefgarage und näherten sich ihm langsamen Schrittes. Ihre Hände ruhten auf den Dienstwaffen.
    Sie erkannten sofort die arabischen Gesichtszüge des Fremden.
    Einer sagte in nervösem Ton: »He, Freundchen, was machen Sie hier?«
    »Ich muss etwas anliefern.« Tamir legte seinen Finger auf den Schalter der Fernzündung.
    »Das interessiert mich nicht. Hier ist absolutes Halteverbot.
    Können Sie nicht lesen? Fahren Sie sofort weiter.«
    »Sicher kann ich lesen.« Tamir lächelte und drückte auf den Knopf.
    Washington, D. C.
    2l.45 Uhr
    »Nikki, ich dürfte es dir eigentlich nicht sagen. Bevor ich hierher gekommen bin, war ich an einem Tatort in Maryland,«
    Collins schaute sie unsicher an. Er hätte ihr gerne alles gesagt, um sich von der quälenden Last zu befreien. Fast hätte er ihr vorgeschlagen, Washington mit Daniel und ihrer Mutter zu verlassen. Jeder Blick auf den kleinen Daniel, der müde mit seinen Stiften spielte, verstärkte seinen Kummer. »Zwei Jugendliche sind ermordet worden. Sie waren ein paar Jahre jünger als Sean.«
    Nikki schlug eine Hand vor den Mund. »Oh… das tut mir Leid.«
    »Sie wurden mit einer Maschinenpistole durchlöchert.«
    »Wer hat das getan?«
    Auf Collins Gesicht spiegelte sich Abscheu. »Ein irrer Killer.
    Ein Wahnsinniger. Wir müssen ihn schnellstens schnappen, bevor noch mehr passiert. Jeder verfügbare Mann wurde auf ihn angesetzt. Das ist kein gewöhnlicher Killer, Nikki. Er ist…«
    Collins

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