Meade Glenn
nicht ruhen, bis die Schuldigen dieser Gräueltat ihre gerechte Strafe erhalten haben. Wir Amerikaner werden die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen, so wahr mir Gott helfe.« Der Präsident starrte den Dolmetscher an.
»Übersetzen Sie das Wort für Wort. Lassen Sie nichts aus.«
Als der Dolmetscher verstummte, fuhr der Präsident unverzüglich fort, ohne Hasim Gelegenheit zu einer Antwort zu geben. »Ich will ganz ehrlich sein, Mr. Hasim. Sie bekommen, was Sie fordern. All Ihre Forderungen werden erfüllt. Wir ziehen unsere Truppen aus der Golfregion zurück und lassen alle Gefangenen frei. Doch für die entsetzlichen Gräueltaten, die Sie unserem Land heute und in der Vergangenheit zugefügt haben, werden Sie zur Rechenschaft gezogen. Darüber sollten Sie sich im Klaren sein. Ihre Drohungen werden mich und das amerikanische Volk nicht in die Knie zwingen. Sie behaupten, ein Krieger zu sein, Mr. Hasim. Dann müssten Sie auch wissen, dass jede Schlacht ihren Preis für den Sieger und den Besiegten fordert. Ich weiß nicht, ob Sie als Sieger aus dieser Schlacht hervorgehen werden und welche Macht hinter Ihrer Drohung steckt. Hingege n hege ich keinen Zweifel daran, dass Sie diesen Kampf mit Ihrem Leben bezahlen werden.«
Als der Dolmetscher verstummte, sprach der Präsident weiter.
»Und noch etwas will ich Ihnen ehrlich gestehen. Vor unserem ersten Gespräch heute Abend ließ ich mich von Experten beraten, die Einblick in Ihren zerrütteten Geisteszustand haben.
Sie klärten mich über Ihre Psyche auf und rieten mir zu bestimmten Strategien, um Sie in einen Dialog zu verwickeln.
Ihre Ratschläge waren wertvoll und ihre Einblicke größtenteils richtig. Von diesem Augenblick an, Mr. Hasim, brauche ich ihre Ratschläge nicht mehr. Jetzt weiß ich, dass jegliche Strategien sinnlos sind. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, mit Ihnen zu kommunizieren, und zwar indem ich mich der Wahrheit und nichts als der Wahrheit bediene. Die Zeit für Tricks und Tücken ist vorbei. Unzählige Menschenleben stehen auf dem Spiel. Das Leben hunderttausender unschuldiger Männer, Frauen und Kinder, die heute Nacht in ihren Betten liegen. Sie wissen nichts von diesem Gespräch und der entsetzlichen Drohung, die über ihren Köpfen schwebt. Ihr Überleben ist für mich von allergrößter Bedeutung.
Aus diesem Grunde wird in unseren Gesprächen meinerseits ab sofort absolute Offenheit herrschen. So, Mr. Hasim, kommen wir auf den Punkt. Ich kann Ihre Forderungen innerhalb der von Ihnen gesetzten Frist nicht erfüllen. Das müssten Sie am besten wissen. Es ist logistisch unmöglich, alle US-Streitkräfte innerhalb einer solch kurzen Zeitspanne zurückzuziehen.
Dennoch werde ich unmittelbar nach diesem Gespräch den Befehl erteilen, alle amerikanischen Truppen aus der Golfregion zurückzuziehen. Alle amerikanischen Gefangenen, deren Freilassung Sie gefordert haben, werden freigelassen und in ein Land Ihrer Wahl gebracht. Das Schicksal der Gefangenen anderer Staaten liegt nicht in meiner Hand. Dennoch werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um ihre Freilassung innerhalb der Frist zu erreichen. Ich werde die entsprechenden Staatsoberhäupter zu überzeugen versuchen, die Inhaftierten an Sie auszuliefern. Sollte es nicht gelingen, wird es nicht an meinem guten Willen gelegen haben.«
Als der Dolmetscher verstummte, herrschte im Krisenraum Schweigen, das nur von dem leisen Rauschen der Lautsprecher unterbrochen wurde. Die Berater warfen sich unsichere Blicke zu. Keiner wusste, ob die Leitung noch stand oder ob Hasim das Gespräch nach den aufgebrachten, offenen Worten des Präsidenten beendet hatte. Nach wenigen Minuten schreckte sie die wütende Stimme des Arabers auf.
»Sie haben Ihre Meinung gesagt, Mr. President. Nun bin ich an der Reihe. Bei unserem letzten Gespräch habe ich Ihnen untersagt, mir zu drohen. Dennoch drohen Sie mir weiterhin, obwohl Sie nicht das Recht dazu haben. Ja, es stimmt, dass viele tausende Amerikaner sterben könnten. Und Sie, Mr. President, gefährden ihr Leben durch Ihre ungeheuere Arroganz. Was gibt Ihnen das Recht, mir und uns Arabern zu drohen? Dieses Recht steht Ihnen nicht zu.«
Nach einer kurzen Pause sprach Hasim in gemäßigtem Ton weiter. »Heute Abend haben Sie in Washington einen Beweis dafür erhalten, dass meine Anhänger für ihre Ziele ihr Leben lassen. Sie sind bereit, ihr Leben einer heiligen Sache zu opfern.
Die Märtyrer, die sich in Ihrer Stadt aufhalten, werden mit Freuden
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