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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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gespielt, in der FBI-Zentrale anzurufen und noch einmal mit Murphy oder einem Kollegen zu sprechen, um mehr zu erfahren. Letztendlich hatte er darauf verzichtet. Heute war sein freier Tag, und den wollte er mit Nikki verbringen. Das Gespräch mit Murphy konnte warten.
    »Und du bist wirklich nicht zu müde?«
    »Nein, kein Problem.«
    »Mama? Isst du heute auch kein Ei?«
    »Nein, heute nicht, Daniel. Deine Mama isst heute nur einen Toast und trinkt Kaffee.«
    Daniel schaute wieder auf den Tisch und widmete sich seinem zweiten Frühstück. Collins goss Nikki eine Tasse Kaffee ein und strich Butter auf einen Toast. »Sonst nichts? Keine Marmelade?«
    »Nein, keine Marmelade.«
    »Du machst doch keine Diät, oder?«
    Sie beugte sich zu ihm hinüber, wischte ein Stück heiße Butter von seinem Mund, legte einen Finger auf seine Lippen und zwinkerte ihm zu. »Keine Chance. Leider musst du mich so nehmen, wie ich bin. Entweder gefällt es dir oder nicht.«
    »Hast du deinen Anruf erledigt?«
    »Klar. Ich hab meine Mutter angerufen. Sie passt heute auf Daniel auf. Kannst du dir vorstellen, dass sie sich allen Ernstes darauf freut?« Nikki fing an zu kichern und hob die Augenbrauen. »Mal sehen, was sie sagt, wenn er ihre Wände bemalt. Dann lässt die Begeisterung sicher nach.«
    »Hast du was zu erledigen?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, wollte ich mit dir rausfahren, bevor du heute Nachmittag auf den Friedhof gehst. Das hat einen bestimmten Grund. Ich habe gestern etwas erfahren, was ich dir gerne sagen möchte.«
    »Hm? Was denn?«
    Nikki war meistens gut drauf, aber heute Morgen kam sie Collins ein wenig aufgedreht vor. Er fragte sich, ob sie ihn aufheitern wollte, weil heute Annies Todestag war, oder ob etwas anderes dahinter steckte. Sie wirkte fast ein wenig nervös.
    »Und sagst du mir, um was es geht?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Ihr beim FBI hasst Geheimnisse, nicht wahr? Erklärungen werden später geliefert.
    Bis morgen Früh um zehn bin ich nicht im Dienst. Und du hast heute frei. Wir können also den ganzen Nachmittag und Abend zusammen verbringen. Ich würde gerne mit dir rausfahren und vielleicht irgendwo essen gehen. Ehrlich gesagt, habe ich ein bestimmtes Ziel im Auge. Es ist eine Überraschung. Und dann erfährst du die Neuigkeiten.«
    7
    Sonntag, 11. November, 8.55 Uhr
    Tom Murphy, der Chef der Antiterroreinheit des FBI, fühlte sich beschissen. Er hielt sich in der Biologisch-Chemischen Forschungsanstalt in Maryland auf, die im Untergeschoss untergebracht war.
    Hinter ihm lag eine der schlimmsten Nächte seines Lebens. Er war schon die halbe Nacht auf den Beinen, hatte Unmengen an Kaffee in sich hineingeschüttet und versuchte, sein dringendes Schlafbedürfnis, das ihn an den Rand des Zusammenbruchs trieb, zu verdrängen. Vor dem Job in der Union Station heute Morgen hatte er einen Vierzehnstundentag in der FBI-Zentrale in Washington hinter sich gebracht. Er hatte seine Frau schon fast zwei Tage nicht mehr gesehen. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, die besonders heiklen Fälle würden immer an ihm hängen bleiben.
    Er stand in dem Büro mit der Glasfront und trank Kaffee, als die Tür hinter ihm aufging. Ein FBI-Agent vom Risiko-Materialien-Dezernat steckte seinen Kopf durch die Tür.
    »Sie sind fast fertig, Tom.«
    »Wie lange dauert es noch?«
    »Laut Professor Fredericks ein paar Minuten. Er kommt sofort zu dir, wenn er die endgültigen Ergebnisse hat. Dann können wir hoffentlich alle nach Hause fahren und uns aufs Ohr hauen.«
    »Hoffentlich. Ich könnte im Stehen einschlafen.«
    Der Agent lächelte, ging hinaus und schloss die Tür. Murphy goss sich noch eine Tasse Kaffee ein, gab zwei Löffel Zucker hinein und trank einen großen Schluck. Er hoffte, dass das Koffein ihn wach halten würde. Seit sieben Uhr hatte er die Schmerzgrenze überschritten, und jetzt agierte er nur noch wie ein Roboter. Er war ein wenig benebelt und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Seine Augenlider waren schwer, und sein schmerzender Körper fühlte sich an, als wäre er zusammengeschlagen worden.
    Der Grund für den Schlafmangel und seine gereizte Stimmung befand sich in dem Labor hinter der Glasscheibe: das Paket aus dem Schließfach 02-08 am Gate C, Union Station.
    Helles Licht fiel ins Labor. Es sah aus wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film. Techniker in weißen Schutzanzügen mit großen runden Glashelmen auf den Köpfen, die mit Luftschläuchen versehen waren, liefen

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