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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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Kartenhaus zusammenfiel.
    O’Brien betrachtete das Foto auf seinem Schreibtisch, auf dem seine Frau Helen und ihre beiden Töchter zu sehen waren. Er war seit sechzehn Jahren verheiratet und liebte seine Familie über alles. Plötzlich lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken, und seine Hände zitterten.
    Er wusste, warum. Sein Auftrag war streng geheim, und das ließ auf eine ernsthafte Bedrohung schließen. Wenn es tatsächlich zu dieser Katastrophe käme, würden die Washingtoner Bürger bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken.
    Das Weiße Haus
    8.45 Uhr
    »Okay, dann lassen Sie mal hören.«
    »Ja, Sir.« Doug Stevens, der sich mit dem Präsidenten im Oval Office aufhielt, spulte das Band zurück, das sie gestern Abend aufgenommen hatten. »Wenn es Ihnen Recht ist, Sir, fangen wir an der Stelle an, als Abu Hasim Ihnen unterstellte, seinen Forderungen gar nicht nachkommen zu wollen und den Anschlag ankündigte. Es folgt der Wortwechsel über die russischen Gefangenen, kurz bevor Hasim sein neues Ultimatum bekannt gab.«
    Der Präsident nickte. Als Stevens die entsprechende Stelle gefunden hatte, drückte er auf Start. Hasims Stimme drang durch die Lautsprecher, und dann folgte die Übersetzung des Dolmetschers:
    »Ihr Amerikaner hört einfach nicht richtig zu. Sie kennen m eine Forderungen. Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich kein Gespräch mit Ihnen führen will. Trotzdem bitten und betteln Sie unaufhörlich. Ihre hartnäckigen Versuche, mit mir zu verhandeln, verärgern mich maßlos, Mr. President. Leider haben Sie einen noch gravierenderen Fehler begangen.«
    »Welchen? «
    » Sie haben mich belogen. Es scheint, als nähmen Sie meine Forderungen keineswegs ernst. Sie haben doch gar nicht vor, meine Forderungen zu erfüllen. Mit Ihrer Bitte um meine Hilfe wollen Sie lediglich Zeit gewinnen. Sie wollen die verbleibenden fünf Tage nutzen, um den Sprengsatz vor Ablauf des Ultimatums zu finden…•
    Stevens drückte auf Stopp. »Jetzt kommen wir zu der Stelle, als Sie über Kuzmin sprachen, Sir.«
    Stevens spulte das Band vor und drückte auf Play, als er die entsprechende Stelle gefunden hatte. Die Stimme des Präsidenten ertönte.
    »… Ich habe mit Präsident Kuzmin über die Freilassung der russischen Gefangenen gesprochen, und seine erste Reaktion war sehr viel versprechend. Wir brauchen aber mehr Zeit. «
    Nach einer kurzen Pause wurde der Präsident von Hasim unterbrochen, woraufhin sofort die Stimme des Dolmetschers erklang.
    » Sie lügen! Präsident Kuzmin beabsichtigt keineswegs, die Gefangenen freizulassen. Zudem hat er seine Bomber losgeschickt, um meine Camps zu vernichten. Nur der Gnade Gottes und Ihrer Intervention war es zu verdanken, dass es dazu nicht kam… «
    Stevens drückte auf Stopp. »Okay, drei Dinge bereiten mir Kopfzerbrechen, Mr. President. Woher wusste Hasim über den in letzter Sekunde abgeblasenen Bombenangriff der Russen Bescheid? Es war mitten in der Nacht, und die Flughöhe der Bomber war zu hoch, um sie optisch wahrnehmen zu können.
    Vielleicht hat das al-Qaida-Netzwerk einen begrenzten Zugang zur Radarkontrolle in Afghanistan. Möglicherweise wurde der Terrororganisation auch mitgeteilt, dass sich eine große Anzahl an Fightern ihren Camps nähert. Woher aber können sie gewusst haben, dass es russische und keine amerikanischen Bomber waren? Und dass sie den Auftrag hatten, al-Qaida-Camps zu bombardieren?«
    »Fahren Sie fort.«
    »Woher wusste Hasim, dass Kuzmin ablehnend auf Ihre Bitte, die russischen Gefangenen auf freien Fuß zu setzen, reagierte und keineswegs viel versprechend?«
    Der Präsident nickte. »Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Vielleicht war es nur eine Vermutung?«
    »Könnte sein. Das glaube ich aber nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Seine prompte Erwiderung irritiert mich.« Stevens schnippte mit den Fingern. »Wie aus der Pistole geschossen. Zudem legt sein Brustton der Überzeugung, in dem er Sie der Lüge bezichtigt, für mich nahe, dass er die Wahrheit kannte, ehe Sie über Kuzmins viel versprechende Reaktion sprachen. Daher auch sein verächtlicher Ton. Er kannte Kuzmins Haltung bereits.
    Er wusste, dass Sie nicht die Wahrheit sagten.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Stevens? Meinen Sie etwa, es gäbe in Kuzmins engstem Kreis eine undichte Stelle, einen Verräter, der Informationen an al-Qaida weitergibt?«
    »Jemand, der mit den Tschetschenen sympathisiert? Durchaus denkbar. Ich glaube, Sie sollten ihn bei Ihrem nächsten Telefonat

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