Meade Glenn
zur Verfügung.»
»Sir?«
»Im nächsten Monat wird über unser jährliches militärisches Hilfspaket für Israel abgestimmt.«
»Sie wollen ihnen die Pistole auf die Brust setzen?«
»Ganz genau. In dieser Situation haben wir keine andere Wahl. Entweder die Israelis helfen uns, oder wir beenden unsere Unterstützung ab sofort. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen.
Ohne sie ist der Staat Israel dem Untergang geweiht. Und wenn ich den israelischen Premierminister richtig einschätze, wird er unserer Bitte entsprechen. Er wird toben, wettern und mit den Füßen aufstampfen, aber letztendlich hat er einen kleinen Preis zu zahlen. Er lässt hundertzwanzig Gefangene frei und erhält dafür von uns Unterstützungen im Wert von Milliarden US-Dollar.«
Die kleine Woge der Erleichterung währte nicht lang. Schon spiegelte sich auf dem Gesicht des amerikanischen Präsidenten wieder Unbehagen. Er fürchtete sich vor dem, was nun auf ihn zukam. »Okay, Stevens. Jetzt müssen wir uns um unseren Verräter kümmern.«
»Ja, Sir. Rob Owens, der stellvertretende Direktor des Geheimdienstes, und Harry Judd sollten bei dem Gespräch anwesend sein.«
»Gut, bitten Sie sie herein.«
Maryland 22.00 Uhr
Benny Visto hasste das Land. Er hatte sich an den Gestank der Abgase und den Lärm des Verkehrs gewöhnt. Felder und Bäume und dieser ganze ländliche Mist waren nicht sein Ding. Er rümpfte die Nase, als Frankie, der einen langen Regenmantel trug, das Fenster öffnete und die Landluft in den Chrysler strömte. »Was machst du denn da? Willst du mich umbringen?
Mach sofort das Fenster zu.«
Frankie schloss das Fenster wieder. Es hatte keinen Zweck, sich mit Benny zu streiten. Vor fünf Minuten waren sie vom Highway abgebogen und durchquerten nun das malerische Maryland, das Visto wenig beeindruckte. Der Transporter, den Ronnie fuhr, folgte ihnen. Das Autotelefon klingelte. Visto drückte die Lautsprechertaste. »Ich bin ganz Ohr.«
Rickys Stimme erklang. »Wir sind vor Ort, Benny, und warten.«
»Habt ihr jemanden gesehen?«
»Nee. Alles klar.«
»In einer halben Stunde sind wir da. Wenn inzwischen jemand auftaucht oder es Probleme geben sollte, ruf mich an.«
Visto legte auf und grinste Frankie an. »Alles paletti. Du folgst genau meinen Anweisungen, okay?«
»Klar, Benny. Die Sachen liegen hinten im Wagen.«
Visto drehte sich um und zog eine schwarze Sporttasche hinter seinem Sitz hervor. Er legte sie auf den Schoß, zog den Reiß verschluss auf und nahm die in Frankreich hergestellte Mat-Maschinenpistole mit einem großen Schalldämpfer heraus.
Außerdem lagen noch zwei .38er Pistolen mit kurzem Lauf in der Tasche - eine für ihn und eine für Frankie. Seine Aufmerksamkeit galt der Mat. Er strich mit den Fingern über den glatten schwarzen Lauf. »Ich liebe diese Waffe. Mit einer Salve kannst du einen Körper zerfetzen. Du kennst den Plan.
Das Reden übernehme ich.«
»Klar, Benny.«
»Und wenn das Geschäftliche erledigt ist«, Visto tätschelte die Maschinenpistole, »wird dieses Schätzchen das letzte Wort haben.«
22.05 Uhr
Karla fuhr auf die schmale verlassene Landstraße. Sie waren fast am Ziel. Gorev hatte darauf bestanden, nicht die Strecke, die an der Kirche vorbeiführte, zu fahren. Sie waren statt aus Osten aus Westen gekommen und mehrmals abgebogen. »Mach das Licht aus«, sagte er. »Und geh vom Gas runter.«
Karla schaltete das Licht aus und drosselte das Tempo. Der dunkle Wald wurde nur vom fahlen Mondschein erhellt. In dieser Gegend standen vereinzelt Häuser und Farmen, deren Lichter man in der Ferne sehen konnte. Etwa dreihundert Meter von der Stelle entfernt, an der ein Forstweg zur Lichtung führte, sagte Gorev: »Da vorne ist ein Pfad, der in den Wald führt. Fahr dort hinein, scha lte den Motor aus und lass den Wagen ausrollen.« Der Wagen rollte ein Stück und blieb nach ein paar Metern auf dem Trampelpfad stehen. Gorev stieg aus.
»Was hast du vor?«, fragte Karla.
»Bei einem Typen wie Visto darf man nichts dem Zufall überlassen.« Gorev zog die Beretta und schraubte den Schalldämpfer auf die Waffe. »Ich sehe mich mal um. Bleib hier. Lass das Licht aus, und starte den Wagen nur im äußersten Notfall. Ich beeil mich.«
Gorev verschwand in der Dunkelheit. Er ging den Trampelpfad zurück bis zu dem Waldweg, der auf die Lichtung führte. Karla öffnete das Fenster und spitzte die Ohren. Eine Viertelstunde später war Gorev wieder da. Er riss die Tür auf und setzte sich auf den
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