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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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gestellt.«
    »Und?«
    »Ich hab ihm versprochen, mich umzuhören und ihn morgen zurückzurufen. In der Pressestelle sind heute Abend bereits Anrufe von NBC und CNN eingegangen. Vermutlich können wir sie bis zum Ablauf des Ultimatums hinhalten, aber anschließend werden sie ihre Spekulationen in den Zeitungen und Nachrichten verbreiten. Mehrere Sender aus dem Nahen Osten haben sich auch schon danach erkundigt, warum eine so große Anzahl Soldaten nach Hause geschickt wird.«
    »Die Saudis ebenfalls«, mischte sich der Verteidigungsminister ein, der das Wort an alle Anwesenden richtete. »Ich habe den Präsidenten informiert, dass in meinem Büro und im Außenministerium mehrere verzweifelte Anrufe aus Riad eingegangen sind - von den Königsfamilien und ihren hohen Militärs -, die wissen wollten, was vor sich geht. Auch aus Kuwait, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden von höchster Stelle Anfragen an uns gerichtet.
    Öffentlich sagen die Araber nichts, aber ich vermute, dass sie wahnsinnige Angst haben.«
    Der Präsident nickte. »In der letzten Stunde haben alle Staatsoberhäupter der Golfstaaten versucht, mit mir persönlich zu sprechen. Ich ließ ihnen ausrichten, dass ich ihnen morgen Nachmittag persönlich die Truppenbewegungen erklären werde und nichts Ungewöhnliches vor sich gehe. Natürlich war ich gezwungen, zu einer Lüge zu greifen. Wir müssen sie zu unserer eigenen Sicherheit vorläufig hinhalten. Das gilt für Sie alle.
    Kein Wort an die Presse.«
    »Sir, die ausländische Presse wird uns die ganze Nacht mit Fragen bedrängen. Was sollen wir den Journalisten sagen?«, fragte General Horton.
    »Wir bleiben bei der Weihnachtsstory. Jahreszeitlich bedingte Urlaube. Die stabile Situation im Golf erlaubt es uns, einen Teil der US-Truppen in Heimaturlaub zu schicken.«
    »Sir, in Kürze werden wir den kompletten Truppenrückzug nicht mehr verheimlichen können…«
    »Wenn wir Glück haben, werden wir schon morgen Mittag die Bombe lokalisiert und sie entschärft haben. Dann können wir den wahren Sachverhalt aufklären.« Der Präsident richtete seine nächste Frage an den FBI-Direktor. »Stevens, sind Sie inzwischen weitergekommen?«
    Doug Stevens schüttelte betrübt den Kopf. »Nein, Sir. Unser größtes Problem ist noch immer, die Suche geheim zu halten.
    Dadurch sind uns die Hände gebunden. Es tut mir Leid, Sir, aber es ist einfach unmöglich, den Fall vor Ablauf des Ultimatums zu lösen. Zwölf Stunden reichen nicht aus.«
    Der Präsident seufzte niedergeschlagen. »Wir verstehen Ihre missliche Lage, Stevens. Bleiben Sie trotzdem dran. Wir dürfen nicht aufgeben, selbst wenn die Situation noch so hoffnungslos ist.«
    »Sir, was ist mit den Israelis?«, fragte Katherine Ashmore.
    »Sie haben eingewilligt. Ich habe mit dem israelischen Premierminister gesprochen. Er wird seine Häftlinge in drei Stunden zu unserem Sammelpunkt - einem russischen Luftwaffenstützpunkt bei Sewastopol am Schwarzen Meer -
    ausfliegen. Präsident Kuzmin hat diesen Luftwaffenstutzpunkt aufgrund seiner günstigen Lage für ihn und seiner Nähe zu Afghanistan vorgeschlagen. Die Gefangenen aus England und Deutschland werden wie auch unsere al-Qaida-Häftlinge in zwei Stunden in Sewastopol landen. Die Aktion wird unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Die Gefangenen aus den russischen Gefängnissen gehen in diesem Augenblick auf dem Moskauer Vnukovo-Flughafen an Bord zweier ziviler Flugzeuge. Sie werden um vier Uhr heute Nacht in Sewastopol landen. Von dort aus werden sie unter strenger Bewachung auf zwei zivile 767 US-Maschinen verteilt und an den Zielort geflogen, sobald wir diesen von einem Mittelsmann in Pakistan erfahren.«
    »Haben Sie mit dem israelischen Premierminister über unseren Truppenrückzug aus der Golfregion gesprochen?«, fragte Rebecca Joyce.
    »Ja, ich habe ihm alles gesagt. Das musste ich. Natürlich habe ich absolutes Stillschweigen von ihm gefordert. Der Premierminister ist schockiert und sehr besorgt. Er sieht unseren Truppenrückzug als Katastrophe für Israel an. Für sein Land bedeutet das eine massive Bedrohung.«
    »Und wenn er seine Meinung ändert? Vielleicht denkt er noch einmal reiflich darüber nach und vertraut sich seinem Kabinett an. Seine Regierung könnte zu dem Schluss gelangen, dass Israel größere Überlebenschancen hätte, wenn die Gefangenen nicht freigelassen werden. Sollten sie diese Entscheidung treffen, könnten wir die Forderungen nicht erfüllen

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