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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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dem Plymouth. »Wer zum Teufel ist dieser Typ?«
    »Komm her«, schrie Visto.
    Frankie, der stechende Schmerzen in der Schulter und blutverschmierte Finger hatte, folgte dem Befehl. Visto umklammerte sein Knie mit beiden Händen. Die Blutung verstärkte sich, und sein tauber Arm machte ihm Angst. »Ich weiß es nicht, und es ist mir scheißegal. Ronnie, hol irgendwas, womit du die Blutung stoppen kannst… Frankie, hilf ihm…«
    »Ich bin selbst verletzt.«
    »Macht schon, bevor ich ohnmächtig werde…«
    »Ich hol was, Benny.« Ronnie lief zum Wagen und kam mit einem Seil zurück, das er im Kofferraum gefunden hatte.
    Während Frankie die Taschenlampe festhielt, zog Ronnie ein Taschenmesser aus der Hosentasche und schnitt das Seil durch.
    Er wickelte ein Stück des Seils um Vistos rechten Arm und ein Stück um sein Knie, das er entsetzt und zugleich fasziniert beäugte. Die 9mm-Kugel war auf einer Seite eingedrungen und auf der anderen wieder ausgetreten. Die Kniescheibe war zertrümmert. Blutverschmierte Knochensplitter ragten zwischen Haut- und Knorpelfetzen aus dem Knie. Frankies Schulter hatte es nicht so arg erwischt. Die Kugel hatte den Knochen nur gestreift. Nachdem Ronnie die Wunde verbunden hatte, hielt Frankie den Lichtstrahl wieder auf Vistos Knie. »Mein Gott, das sieht wirklich schlimm aus, Benny. Dein Arm auch. Du musst ins Krankenhaus.«
    »Einen Scheißdreck muss ich.« Bennys aschfahles Gesicht war mit Schweißperlen überzogen. »Wenn du mich mit einer Schusswunde ins Krankenhaus bringst, rufen die doch sofort die Bullen. Ich will keine Bullen, kapiert? Zieh mich hoch und bring mich hier weg.«
    »Was ist mit Ricky und Hector?«
    »Scheiße! Lass sie, wo sie sind. Es ist ihre Schuld, dass der Typ sie entdeckt hat. Die Arschlöcher sollen nach Hause laufen.« Benny fluchte, als Frankie und Ronnie ihn zum Chrysler schleppten und auf die Rückbank setzten. »Nix wie weg hier. Beeilt euch!«
    »Wohin, Benny?«
    »Zurück in die Stadt. Bringt mich in diese Privatklinik. Zu diesem Quacksalber, der sich manchmal um die Mädchen kümmert.«
    »Du meinst den Rotstein? Das ist ein Schönheitschirurg, Benny. Der ist Experte für Titten.«
    »Ist er Arzt, oder was?«, schrie Visto. »Nix wie weg hier, sonst verblute ich noch.«
    69
    Washington, D. C.
    15.15 Uhr
    Kursk stieg drei Blocks vom Hoover Building entfernt aus dem Taxi und lief die 10. Straße hinunter. Er war seit seinem Gespräch mit Suslov ziellos durch die Stadt gelaufen und hatte vergebens auf seinen Anruf gewartet. Allmählich bekam er Hunger. Er hatte seit achtzehn Stunden nichts mehr gegessen. In einer Imbiss-Stube bestellte er sich ein dickes Sandwich mit Salami und Salat und trank dazu zwei Tassen heißen Kaffee.
    Er musterte die Menschen in den Straßen: Mütter, Väter, Schulkinder und Jugendliche, Babys in Kinderwagen, Bettler, Taxifahrer, Polizisten - einige der hunderttausend Männer, Frauen und Kinder, deren Leben in Gefahr war. Die Situation war mehr als absurd. Diesen Menschen wurde das schreckliche Geheimnis vorenthalten. Sie wussten nichts von der Lebensgefahr, in der sie schwebten, und er durfte sie noch nicht einmal warnen. Warum hatte sich Nikolai Gorev den Terroristen angeschlossen, die drohten, zigtausende unschuldiger Bürger zu töten? Warum?
    Kursks Gedanken wanderten in die Vergangenheit. Lag in Gorevs Charakter oder in seiner Vergangenheit der Schlüssel für ein derartiges Verbrechen? Kursk wusste es nicht. Eine Frage quälte ihn immer wieder. Könnte er Nikolai Gorev töten, falls er ihm wie durch ein Wunder noch einmal ins Netz ging?
    Kursk betrat die FBI-Zentrale und ließ den Sicherheitscheck über sich ergehen. Anschließend fuhr er in den fünften Stock.
    Nur Murphy hielt sich in dem Büro auf. Collins und Morgan waren ausgeflogen. Der Chef der Antiterroreinheit sah arg mitgenommen aus. »Wir haben Sie überall gesucht, Major. In einer halben Stunde hätten wir eine Suchmeldung herausgegeben. Darf ich fragen, wo Sie waren?«
    »Ich hatte etwas zu erledigen.«
    »Sollte ich darüber Bescheid wissen?«
    »Eine Privatangelegenheit«, erwiderte Kursk, der es für klüger hielt, den Mund zu halten, bis er etwas in der Hand hatte.
    »Collins und Morgan überprüfen ein paar Illegale, aber ich glaube nicht, dass wir dadurch weiterkommen.« Murphy ließ sich auf einen Stuhl fallen, strich sich mit der Hand übers Gesicht und schüttelte verzweifelt den Kopf. »Wir kommen einfach nicht weiter. Es ist zum Heulen. Es ist

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