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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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verstehen.«
    »Können wir denn gar nichts tun?«
    Stevens dachte kurz nach. »Ich würde mir an Ihrer Stelle den Verräter persönlich verknöpfen. Sagen Sie ihm, dass er entlarvt wurde und er nicht mit den anderen aus Washington evakuiert wird, sondern die Konsequenzen seines Verrats tragen muss.«
    »Und?«
    »Dann bitten Sie ihn um seine Hilfe. Sagen Sie ihm, es sei nicht zu spät, seinen Fehler gutzumachen, wenn er uns hilft, die Terroristen und die Bombe zu finden. Vielleicht will er seinen Hals aus der Schlinge ziehen. Vielleicht weiß er gar nicht, wo sie sich verstecken. Es könnte auch reine Zeitverschwendung sein.«
    »Sie meinen, wir sollten es versuchen?«
    »Uns bleiben nur noch zwei Stunden. Wir haben nichts zu verlieren.«
    83
    Chesapeake
    7.35 Uhr
    Es war dunkel, als der GM Savana durch Winston Bay fuhr.
    Kursk spähte durch die getönten Scheiben. Der kleine Ort am Strand bestand nur aus ein paar Häusern, die größtenteils über eigene Bootsstege verfügten. Vierhundert Meter hinter der Bucht bog Razans Fahrer in eine schmale Straße ein. Linker Hand standen Bäume, und rechter Hand war der Strand. Auf beiden Seiten standen ein Stück von der Straße entfernt Häuser im Schutz hoher Gartenzäune und dichter Bäume. Einige Schilder wiesen auf »Privatgrundstücke« hin. Kursk sah nur wenige erleuchtete Fenster. Vermutlich waren viele Häuser nur an Wochenenden und in den Ferien bewohnt. »Wo ist das Haus?«, fragte Razan.
    »Es kommt gleich rechter Hand«, erwiderte Yegori, sein Leibwächter. »Dort!«
    Als sie an ein paar Kiefern vorbeifuhren, konnte man das Haus, das auf einem großen Grundstück stand, und die Einfahrt sehen. Es war ein zweistöckiges graues Cottage aus Holz und Stein, das ein Stück von den Nachbarn entfernt im Schutz einer hohen Hecke und dichter Kiefern stand. Hinter einem Fenster brannte Licht, und auf der Veranda wehte die amerikanische Flagge. Der Tschetschene fuhr an dem Haus vorbei. Yegori fragte: »Wie gehen wir vor, Ishim?«
    »Fahr hundert Meter weiter«, befahl Razan. »Dann hältst du an und schaltest den Motor aus.« Der Fahrer fuhr ein Stück weiter und blieb am Straßenrand stehen. Kursk schaute sich um.
    Das Cottage stand direkt am Strand.
    »Habt ihr euch das Haus beim letzten Mal genau angesehen?«, fragte Ishim Razan seinen Leibwächter.
    »So gut es ging.«
    »Was ist hinter dem Haus?«
    »Ein Strand und ein Bootssteg. Und ein Bootshaus, glaube ich.«
    »Könntest du dich unbemerkt von hinten anschleichen?«
    »Müsste gehen.«
    »Was haben Sie vor, Razan?«, fragte Kursk, dem kalter Schweiß auf der Stirn stand.
    »Das werden Sie gleich sehen.« Razan nickte seinen Männern zu, die alle ihre Glock-Automatikpistolen zogen. Die beiden Leibwächter auf der Rückbank zogen Maschinenpistolen unter dem Sitz hervor. »Yegori, du sicherst mit Pashar die Rückseite des Hauses. Lass dein Handy eingeschaltet. Wenn es Probleme gibt, rufst du mich an. Und denk daran, dass Nikolai und der Frau kein Haar gekrümmt werden darf. Was ihr mit den anderen macht, müsst ihr selbst entscheiden. Seid vorsichtig.« Razan schaute auf die Uhr. »Uhrenvergleich.«
    »Sieben Uhr fünfzig.«
    »Ihr habt genau zehn Minuten, um eure Position einzunehmen. Dann gehe ich mit den anderen durch den Vordereingang ins Haus.«
    »Ja, Ishim.« Yegori befahl dem Fahrer, die Innenbeleuchtung auszuschalten. Dann riss er die Tür auf, und es strömte kalte salzige Luft in den dunklen Wagen. Die beiden Leibwächter stiegen aus und verschwanden in der Dunkelheit.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet, Razan.« Kursks Angst steigerte sich von Minute zu Minute. »Was haben Sie vor?«
    »Ich werde versuchen, mit Nikolai zu sprechen.«
    »Und wenn das nicht funktioniert?«
    Razan antwortete nicht. Er zog Kursks Dienstpistole aus seiner Tasche und reichte sie ihm. »Nur zu Ihrer Sicherheit. Ich warne Sie! Wenn Sie Nikolai ein Haar krümmen, sehen Sie Moskau nie wieder.« Razan sah auf die Uhr und stieß die Tür auf. »Du bleibst hier«, sagte er zu dem Fahrer. »Die anderen kommen mit. Sie auch, Kursk.«
    Maryland
    8.15 Uhr
    Morgan raste mit heulenden Sirenen auf der Route 4 durch den Berufsverkehr nach Chesapeake. Collins saß auf dem Beifahrersitz. Der Ford fuhr fast hundertfünfzig Stundenkilometer pro Stunde und zog an allen anderen Fahrzeugen vorbei. Zwanzig Kilometer vor Chesapeake Beach klingelte Collins’ Handy. Murphy war am Apparat. »Jack? Wo seid ihr?«
    »Kurz hinter

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