Meade Glenn
sein Bestes gegeben, um in der Kürze der Zeit einen effektiven Einsatzplan aufzustellen.
Zunächst hatte er vor, ein paar Häuser auf der anderen Straßenseite zu besetzen, um dort Scharfschützen zu positionieren, aber es war zu gefährlich. Die Nachbarn könnten in Panik geraten und Alarm schlagen, wenn Scharen schwer bewaffneter FBI-Agenten durch ihre Hinterhöfe liefen.
Sechs Männer mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen waren bereit, auf Murphys Signal hin die Gartenmauern auf der Rückseite des Hauses zu erklimmen und in das Haus einzudringen. Ein Dutzend Agenten saßen in einem anderen Dodge Transporter hinter Murphy, die auch auf sein Signal warteten. Er hatte die Agenten über die Raumaufteilung des Hauses, die er von Karla erfahren hatte, unterrichtet. Am liebsten hätte er ein paar Männer in ein ähnlich konstruiertes Nachbarhaus in einer Nebenstraße geschickt, damit sie sich einen Eindruck verschafften, aber die Uhr tickte erbarmungslos.
Darum konnte er sich diesen Luxus nicht leisten. Vermutlich waren die Kumpane von Ra shid und Gorev - ein Araber namens Abdullah und ein Afroamerikaner namens Moses schwer bewaffnet und hielten sich noch in dem Haus auf.
Sechs farbige Undercover-Agenten waren bereits vor Ort.
Zwei saßen in einem Wagen fünfzig Meter vom Haus entfernt.
Zwei, die Jüngsten der Truppe, trugen ausgebeulte Klamotten und lungerten ein Stück weiter unten auf der Straße herum. Sie benahmen sich wie zwei Ghettojungen, die planlos herumhingen. Vier Transporter mit den Technikern und den Spezialisten für Massenvernichtungswaffen an Bord standen einen Block entfernt und warteten ebenfalls auf Murphys Signal.
Über hundert Agenten standen vor der Lagerhalle in Bereitschaft, und drei Hubschrauber kreisten über dem South-East Freeway. Ein halbes Dutzend Krankenwagen standen achthundert Meter entfernt an der Schnellstraße. Zwei Experten für Geiselnahmen und zwei arabische Dolmetscher warteten für den Fall der Fälle in dem Transporter hinter Murphy.
Murphy glaubte nicht, dass er sie benötigen würde. Bei dieser Operation ging es um Leben und Tod. Wenn Rashid noch in dem Haus war, mussten sie ihn töten, sonst würde er die Bombe zünden. Ein weiterer Gedanke quälte ihn: Karla Sharif. Sie war hochgradig erregt und hatte wahnsinnige Angst. Ihre Nerven lagen blank, und sie stand kurz vor einem Kollaps. Die Agenten hatten ihr einen Minisender auf den Bauch geklebt und unter ihrer Bluse ein winziges Mikrofon befestigt. Murphy würde hören können, was im Haus gesprochen wurde. Die Eins tellung und Empfangsqualität waren getestet worden. Murphy hatte Karla Sharif angewiesen, Englisch zu sprechen, wenn sie ins Haus ging.
Murphy dachte: Hoffentlich hält sie durch und macht, was wir ihr gesagt haben. Noch eine Frage quälte ihn. Konnte er ihr vertrauen? Würde sie ihre Meinung ändern, sobald sie im Haus war?
Er verdrängte diesen Gedanken und wischte sich den Schweiß von der Stirn, bevor er einen letzten Blick durchs Fernglas auf das baufällige Haus warf. Keine Bewegung. Lieber Gott, bitte sei heute auf meiner Seite. Er bekreuzigte sich noch einmal, zog die Glock aus dem Halfter und machte sich bereit. »Okay. Es geht los. Macht euch bereit.« Die Agenten in dem Transporter fingerten nervös an ihren Waffen herum. Die Atmosphäre war angespannt. Murphy hielt das Funkgerät an seinen Mund und sagte: »Jack, es geht los.«
Collins erwiderte: »Wir sind unterwegs.«
Fünf Sekunden später sah Murphy das graue Taxi, das in die Straße einbog. Es fuhr langsam am Bordstein entlang auf das Haus zu. Murphy schlug dem Fahrer auf die Schulter. » Los! «
Der Dodge wurde gestartet und fuhr im Schritttempo die Straße hinunter.
*
Das graue Taxi fuhr langsam auf das Haus zu. Morgan saß am Steuer. Karla Sharif saß hinter ihm. Neben ihrem Sitz hockte Collins in seiner FBI-Jacke mit dem goldenen Emblem auf dem Rücken und der Glock in der rechten Hand auf dem Boden.
»Wir sind fast da, Jack«, sagte Morgan. »Noch fünfzig Meter.
Mach dich bereit.«
Collins strich sich mit dem Ärmel über seine schweißnasse Stirn und beäugte Karla Sharif skeptisch. Ihre Beine zitterten, als würde sie gleich zusammenbrechen. »Sie wissen, was Sie zu tun haben?«
»Ja.«
»Denken Sie daran, was wir Ihnen gesagt haben, okay?
Vergessen Sie es nicht.«
Karla Sharif zitterte noch immer. Collins dachte: Sie wird es nicht schaffen. Er vergaß seinen Hass und strich ihr über den Arm. »Wir sind
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