Meade Glenn
passiert. Wir brauchen eine plausible Erklärung für die Suche. Denken Sie bitte alle darüber nach. Und niemand bringt seine Familie aus der Stadt heraus, falls sie sich hier aufhält. Das Leben muss ganz normal weitergehen. Sie alle werden Ihre bürgerlichen Pflichten wahrnehmen und Ihre Aufgaben erfüllen, als wäre nichts geschehen. Darauf lege ich ganz besonderen Wert. Haben wir uns verstanden?«
Die Anwesenden nickten. Katherine Ashmore, eine schlanke blonde Anwältin um die fünfzig aus Kansas, die als Rechtsberaterin des Präsidenten fungierte und die neben Rebecca Joyce die zweite Frau im Nationalen Sicherheitsrat war, ergriff das Wort. »Abu Hasim verbietet unserer Polizei und dem FBI, seine Anhänger zu verfolgen und die Waffe zu suchen. Wie gehen wir damit um? Was ist mit den Konsequenzen, falls es uns gelingt, die Terroristen und die Waffe zu finden? Hasim droht, die Detonation seiner Waffe auszulösen, falls seine Anhänger zur Strecke gebracht werden.«
»Das habe ich begriffen, Mrs. Ashmore. Es ist ein großes Risiko, das wir dennoch eingehen müssen.«
»Und wenn seine Leute in die Enge getrieben werden und die Detonation auslösen?«
»Mir ist das Problem durchaus bewusst. Wir stecken in der Klemme. Es ist aber undenkbar, einfach dazustehen und gar nichts zu tun. Daher müssen wir heimlich diese Leute und ihre Waffe suchen.« Der Präsident wandte sich wieder an Stevens.
»Sie haben sicher Listen von verdächtigen arabischen Terroristen?«
»Selbstverständlich, Sir. Die Terroristen, die hinter dieser Sache stecken, werden aber möglicherweise nicht auf unseren Listen stehen. Es könnten Schläfer sein, die niemals zuvor in der Szene aktiv waren oder eigens für diesen Job ins Land gebracht wurden. Hasim hat Rekruten und ausgebildete Anhänger in fast jedem Land, in dem es eine islamistische Bewegung gibt, und das schließt Amerika mit ein. Die muslimischen Provinzen der Russischen Förderation wie Tschetschenien zum Beispiel.
Länder wie Bosnien, Somalia, der Sudan und der Jemen ebenso wie Libyen, die Philippinen, Ägypten und der Libanon. Die Täter könnten irgendeiner dieser Nationalitäten angehören.
Zudem benutzen die arabischen Terrorzellen einschließlich des al-Qaida-Netzwerkes seit Jahren in Amerika geborene Rekruten, die im Nahen Osten Familie haben. Ohne solide Hinweise wäre es eine Suche nach der bekannten Stecknadel im Heuhaufen.«
»Dann suchen Sie schnellstens nach Hinweisen. Setzen Sie alle verfügbaren Männer ein. Die Kosten spielen keine Rolle.«
Der Präsident wandte sich an den Direktor der CIA. »Wir brauchen Ihre Hilfe, Mr. Faulks. Checken Sie Ihre Dateien und überprüfen Sie, was Sie uns zu bieten haben. Und gehen Sie diskret vor. Versuchen Sie herauszufinden, wo Hasim sich versteckt halten könnte und was er vorhat. Wer ihm hilft. Die Namen aller, die uns zu ihm führen könnten.«
Faulks hob die Augenbrauen. »Wir sollen ihn töten, Sir?«
»Nein, ich will die Namen derjenigen, die in direktem Kontakt zu ihm stehen.« Der Präsident wandte sich an den Vorsitzenden der obersten Behörde des Verteidigungsministeriums, General »Bud« Horton, einen großen, knorrigen, vitalen Mann Ende fünfzig mit kurzem stahlgrauen Haar.
»General Horton, bitte legen Sie mir eine Machbarkeitsstudie vor, wie lange es dauern würde, unsere gesamten Streitkräfte aus der arabischen Region zurückzuziehen.«
»Sir?«
»Jeden Soldaten und jeden US-Bürger, die für das Militär arbeiten. Jede Waffe, jeden Panzer, jedes Flugzeug, jeden Stützpunkt, alles, was wir in diesem Teil der Welt haben - mit allem Drum und Dran.«
Horton, der für sein diplomatisches Wesen bekannt war, aber durchaus auch seine Meinung vertrat, schaute den Präsidenten entsetzt an. »Das können wir doch unmöglich in Erwägung ziehen, Mr. President.«
»Wir werden es in Erwägung ziehen, wenn man uns dazu zwingt.« Präsident Booth wandte sich an Stevens. »Dasselbe gilt auch für Washington. Ich muss wissen, wie lange es dauern würde, die Stadt zu evakuieren und die Bewohner an einen sicheren Ort zu bringen. Wir haben doch bestimmt Katastrophenszenarien oder Leute, die schnellstens welche erstellen könnten, oder?«
»Ja, Sir. Ich werde mich umgehend darum kümmern.«
»Und rekrutieren Sie die besten Köpfe, die uns über das Verhalten der Terroristen aufklären können. Wir werden Expertenmeinungen vertrauensvoller Leute in diesem Bereich benötigen. Am besten, wenn sie mit Abu Hasim vertraut
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