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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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einem Mann irgendetwas glaubte, was im Entferntesten mit Intimität zu tun hatte.
    »Erfahre ich jetzt, warum mich eine hübsche Frau zum Essen einlädt?«
    Nikki hörte auf zu träumen. Jack schaute sie neugierig an. Sie legte ihre Serviette zögernd auf den Tisch, griff nach ihrem Glas, trank einen kleinen Schluck und stellte es wieder hin. »Ich wollte dir etwas erzählen. Die Capitol Gazette in Annapolis hat mir einen Job in der Redaktion angeboten. Ich spiele mit dem Gedanken, den Job anzunehmen und ins Cottage zu ziehen.«
    »Davon hast du mir gar nichts erzählt.«
    »Ich weiß es auch erst seit gestern. Mein Vorstellungsgespräch war vorgestern, und ich wollte nicht über ungelegte Eier sprechen. Aber es hat geklappt, und nun muss ich mich entscheiden. Ich würde gern deine Meinung hören.«
    Sie musterte ihn. Es war schwer zu sagen, ob er eher enttäuscht oder überrascht war. »Ich wusste gar nicht, dass du Washington verlassen wolltest, Nikki.«
    »Ehrlich gesagt, geht es mir mehr um Daniel. Washington ist eine wunderschöne Stadt, Jack, nicht dass du mich falsch verstehst, aber es ist eine große, anonyme Stadt, mit allen Problemen, die es in einer Großstadt gibt. Die Verbrechensquote ist noch immer enorm, und die Drogensüchtigen sind ein großes Problem. Ich habe letzte Woche eine Story für die Post geschrieben. Ein Siebenjähriger wurde in einer Schule im Südosten von Washington mit einer Automatik geschnappt. Er war sieben, Jack. Mein Gott, das macht mir Angst. Ich will meinen Sohn nicht in einem solchen Umfeld aufwachsen sehen.
    Hier unten gibt es keine erwähnenswerten Verbrechen, nette Nachbarn und den Strand vor der Tür. Ein Paradies für Kinder.
    Und meine Arbeitszeit von neun bis fünf wäre ideal. Vom Cottage ist es nur eine halbe Stunde bis Annapolis, und ganz in der Nähe vom Redaktionsgebäude ist eine Kindertagesstätte. Ich könnte zwischendurch sogar mal nach ihm sehen.«
    Nikki wartete auf eine Antwort, doch Jack schwieg. Sie spielte nervös mit der Serviette. »Was meinst du dazu?«
    »Was würde deine Mutter dazu sagen? Es würde ihr sicher fehlen, Daniel nicht mehr so oft zu sehen. Im Moment sieht sie ihn ja fast jeden Tag.«
    »Ich habe ihr noch nichts davon gesagt.«
    »Warum nicht?«
    »Ich wollte zuerst etwas mit dir besprechen.« Nikki ließ die Serviette los. Sie spürte, dass sie errötete. »Es ist wohl besser, wenn ich die Karten auf den Tisch lege.«
    Jack runzelte die Stirn. »Steckt noch mehr dahinter?«
    Sie nickte. »Das war erst der Anfang. Jetzt wird es etwas komplizierter, und ich weiß nicht, warum es mir so unangenehm ist, aber…« Sie zögerte, griff wieder nach der Serviette, entschied sich dann für den Teelöffel und sagte offen heraus:
    »Ich dachte… hm… ich dachte, du hättest vielleicht Lust, eine Weile hier mit Daniel und mir zu leben.«
    »Du meinst, ich soll hierhin ziehen und jeden Tag nach Washington zur Arbeit fahren?«
    »Ja, das meine ich.« Es war ihr sichtlich peinlich, ihm diesen Vorschlag zu machen. »Wir könnten ausprobieren, wie es klappt.«
    »Und wie bist du auf diese Idee gekommen?«
    Nikki zögerte. Sie wäre gerne ehrlicher gewesen, aber das konnte sie nicht, auf jeden Fall nicht jetzt. Seitdem sie vor ein paar Monaten zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten, ging ihr der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Plötzlich sehnte sie sich wieder nach einem Mann in ihrem Leben, und außerdem brauchte Daniel auch einen Vater. Sie hatte sogar den Wunsch nach einem zweiten Kind verspürt. Die Jahre zogen schnell ins Land, und bald wäre das Risiko einer Schwangerschaft zu groß.
    All diese Dinge hätte sie ihm gerne gesagt. Stattdessen streichelte sie zärtlich seine Hand. »Ich möchte dir helfen, deinen Kummer zu vergessen, Jack.«
    Jack schaute sie liebevoll an. »Ich weiß, Nikki. Dafür bin ich dir sehr dankbar. Dankbarer, als du ahnst.«
    »Heute ist ein besonderer Tag, aber du solltest wissen, dass ich immer für dich da bin. Mein Vorschlag, mit dir hierhin zu ziehen, ist kein Heiratsantrag. Ein Schritt, von dem wir beide nicht wissen, wohin er führt. Ein Probelauf. Wir brauchen beide einen anderen Menschen.«
    Jack Collins schaute auf den Jachthafen und beobachtete einen älteren Mann, der an Deck eines Bootes ein Tau aufwickelte. Es war ein wunderschöner Tag. Der Himmel war wolkenlos, und die Herbstsonne spiegelte sich im Meer. Jack schien sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen. War sie zu weit gegangen? Fast bedauerte sie

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