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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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Techniker eifrig damit beschäftigt, über dreihundert konventionelle 450kg-Bomben und Raketen für die restlichen Bomber, die für die Mission ausgewählt worden waren, vorzubereiten. Durch das laute Heulen der Sirenen, das die Techniker aus dem Schlaf gerissen hatte, wurden ebenfalls die Dienst habenden Piloten der russischen Luftwaffe mobilisiert, die im Kasino vor dem Fernsehgerät saßen. Sie griffen nach ihren Helmen und rannten ins Besprechungszimmer, in dem bereits ein Geschwaderkommandeur wartete, um ihnen Instruktionen zu erteilen.
    Die Piloten erhielten exakte Anweisungen. Es ging um die beim Angriff zu fliegende Strecke, die zu benutzenden Frequenzen, die Sicherheitscodes und die aufeinander abgestimmte Strategie, damit die Mission mit absoluter Präzision durchgeführt wurde. Noch während der Einweisung wurden die Bombenschächte auf der Unterseite von einem Dutzend Tu-95 Bears und Tul60 Blackjacks, die vor den Hangars parkten, mit ihrer Fracht der 450kg-Bomben und Raketen beladen. Eine Tu-95 wurde mit der einzigen KH-102-Nuklearbombe bestückt, die Abu Hasims Höhle vernichten sollte.
    Oberst Vadim Sukov sollte diesen Bomber fliegen. Er war siebenunddreißig Jahre alt und ein erfahrener Bomberpilot, der schon zwanzig Jahre bei der Truppe war und Luftangriffe in Afghanistan und Tschetschenien geflogen hatte. Sukov war so gut gedrillt, dass er die Befehle fraglos ausführte. Erst als er nach der kurzen Einweisung in einem geschlossenen Lastwagen mit der Crew zu seinem Bomber gefahren wurde, begriff er den Ernst der Lage. Das war keine Übung. Er sollte wahrhaftig eine Nuklearbombe auf ein al-Qaida-Camp in Afghanistan werfen.
    Drei Minuten später schnallte sich Sukov mit grimmiger Miene auf seinem Sitz fest, nachdem er den vor jedem Flug üblichen kurzen Check durchgeführt hatte, und rollte, gefolgt von den anderen Bombern, zur Startbahn. Dort stellten sie sich auf, zogen die Bremsen an und brachten die Triebwerke auf volle Leistung. Im entscheidenden Moment zog Sukov langsam den Steuerknüppel zurück, woraufhin die schwere Bear in die dunkle Nacht aufstieg. Sukow beschrieb eine Rechtskurve, nahm Kurs auf Südosten und steuerte auf das erste Sichtzeichen zu, einen Leuchtturm außerhalb von Astrachan am Kaspischen Meer. Backbords und steuerbords hatten bereits zwei MiG-Fulcrums ihre Eskortenpositionen eingenommen. Fünfzehn Minuten später, genau um 5.11, überflog er den Leuchtturm in Astrachan. Sukow überprüfte den Bordcomputer und rechnete nach, wann er sein Ziel erreichen würde.
    Moskau
    5.12 Uhr
    Boris Rudkin, der Wirtschaftsminister, war zutiefst erschüttert.
    Er lag neben seiner Frau im Bett und wälzte sich schlaflos hin und her. Vor zwanzig Minuten hatte er in seiner Wohnung auf dem Kempinsky Boulevard den Anruf aus dem Kreml erhalten und erfahren, dass »Operation Hammer« begonnen hatte.
    Rudkins Nerven waren strapaziert. Eine Nuklearbombe würde in Afghanistan, einen neutralen Staat, einschlagen. Er gehörte zu den beiden Ratsmitgliedern, die gegen den Nuklearschlag gestimmt hatten. Seit der ungeheueren Entscheidung befand sich Rudkin in einer Art Schockzustand. Kuzmins Entschluss, mit einer Nuklearbombe gegen Abu Hasim vorzugehen, war für seinen aggressiven Regierungsstil und seinen übermächtigen Wunsch, Russland wieder zu einer gefürchteten Weltmacht zu erheben, bezeichnend.
    Mit dieser Operation könnte Kuzmin in Afghanistan ein Desaster auslösen. Möglicherweise würden es sich die islamistischen Terroristen zum Ziel setzen, Moskau zu zerstören. Wenn sie sich die Formel für das Nervengas beschaffen konnten, war eine solche Vergeltungsmaßnahme nicht auszuschließen. Dazu bedurfte es nur einer Hand voll entschlossener Fanatiker, die von Rachegelüsten beherrscht wurden. Diese Aussicht versetzte Rudkin in Panik. Er hatte drei erwachsene Kinder und fünf entzückende Enkel. Der Gedanke, sie könnten einem Giftgasanschlag zum Opfer fallen, machte ihn fix und fertig. Schließlich richtete er sich auf.
    Seine Frau erwachte und schnaubte verärgert. »Boris, was ist denn los?«
    »Haben wir irgendwo Zigaretten im Haus?«
    »Warum sollten wir? Du rauchst doch schon seit Jahren nicht mehr.«
    »Dann fang ich jetzt wieder an.« Er stieg aus dem Bett und zog sich an.
    »Boris! Was hast du vor?«
    »Ich geh mir Zigaretten kaufen.«
    Die Amoco-Tankstelle war Tag und Nacht geöffnet. Außer ein paar Taxifahrern, die ihre Wagen tankten, war niemand zu sehen. Es schneite. Rudkin trug einen

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