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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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guten Beziehungen zu fördern. Und natürlich auch um unserer eigenen Sicherheit willen.«
    Kursk bestürzte diese Aussicht. »Auf wessen Anordnung?«
    »Präsident Kuzmin hat den Befehl persönlich erteilt.«
    »Aber meine Ermittlungen hier…«, widersprach Kursk.
    »Ruhen im Augenblick. Es ist von größter Bedeutung, diese Bedrohung abzuwenden und die Terroristen auszuschalten.
    Russland könnte das nächste Ziel der Terroristen werden. Mein Wunsch, Sie nach Washington zu beordern, hat noch einen anderen triftigen Grund, Major. Darüber sprechen wir vor Ihrem Abflug. Sollte Nikolai Gorev in diesen Anschlag verwickelt sein, wäre es das Beste, ihn in einem Leichensack zurück nach Russland zu schicken. Der Mann ist ein Verräter. In diesem Land wird Landesverrat noch immer mit der Todesstrafe geahndet. Ein öffentlicher Prozess wäre jedoch kaum in unserem Interesse. Besser wäre es, diese Sache hinter den Kulissen mit einer Kugel zu Ende zu bringen. Haben wir uns verstanden, Major?«
    Kursk widerstrebte dieser Gedanke zutiefst. »Verzeihung, Oberst. Ich bin doch kein staatlicher Henker.«
    »Sie sind russischer Bürger. Vergessen Sie das nicht. Wem sind Sie zu Treue verpflichtet? Ihrem Land und seinem Überleben oder diesem irren Terroristen Gorev und seinen islamistischen Gesinnungsgenossen, mit denen er unter einer Decke steckt? Bevor der Präsident und ich unsere Meinung ändern, wäre es am besten, wenn Sie keinen Zweifel an Ihrer Loyalität aufkommen ließen.«
    »Wie?«
    »Indem Sie helfen, Gorev zur Strecke zu bringen, falls er sich in Washington aufhält. Und wenn Sie seiner habhaft werden, liquidieren Sie ihn, um die Sache ein für alle Mal zu beenden.
    Das ist mein letztes Wort. Damit würden Sie Ihrem Vaterland einen großen Dienst erweisen. Dieser Mann ist uns schon lange ein Dorn im Auge.« Verbatin warf die Akte auf den Tisch.
    »Folgen Sie Ihren Befehlen, Kursk, und tun Sie Ihre Pflicht.
    Fahren Sie nach Hause und packen Sie Ihren Koffer. Sie werden mit einer Militärmaschine in gut einer Stunde nach Washington geflogen.«
    Washington, D.C.
    11. November, 1530 Uhr
    Mohamed Rashid betrat die Moschee. Das muslimische Gotteshaus war vor fast vierzig Jahren erbaut worden und gehörte zu den ältesten Moscheen des Bezirks. Die Gebäude und Gärten waren von einer Mauer umringt. Die Moschee war nicht besonders groß, aber mit ihren kleinen Fenstern, der blau gestrichenen Fassade und der wuchtigen Eichentür sehr geschmackvoll.
    Mohamed zog seine Schuhe aus und stellte sie in eines der Fächer in der Eingangshalle, ehe er die Kultstätte betrat. Wie es in Moscheen üblich ist, befand sich im Inneren ein freier Raum, in dem es keine Stühle, Bänke oder Ikonen gab. Auf dem Boden lagen wertvolle Teppiche. An den Wänden verlief eine von Säulen gestützte Galerie, und darunter hingen Holztafeln mit Zitaten aus dem Koran. Es war eine von zwölf Moscheen, die der muslimischen Gemeinschaft Washingtons für die Andacht zu Verfügung standen. Jeden Freitag trafen sich hier etliche Gläubige aus den arabischen Staaten und den ausgedehnten Vorposten der ehemaligen Sowjetunion. An diesem Sonntag hatten sich in der Moschee kaum zwanzig größtenteils ältere Männer mit weißen Bärten versammelt, die abgetragene, aber saubere Anzüge oder Kaftane trugen. Sie stammten aus Tschetschenien, Tatarstan, Turkmenistan und Aserbaidschan.
    Gorev war noch nicht da. Rashid verachtete den Russen und Karla Sharif gleichermaßen. Er hatte ihnen nur das gesagt, was sie unbedingt wissen mussten. Sie wussten nichts über die in Aserbaidschan gekidnappten Amerikaner oder seine wahren Absichten, falls der amerikanische Präsident al-Qaidas Forderungen nicht erfüllte. Je weniger sie wussten, desto besser.
    Rashid setzte sich in der Nähe der Tür mit gekreuzten Beinen auf den Boden. In der Hand hielt er eine Gebetsschnur. Er warf sich zu Boden, betete zu Allah und bat um das Seelenhe il seines Bruders. Nach den Gebeten setzte er sich hin und verharrte ruhig. Inmitten der muslimischen Glaubensgenossen und der vertrauten Koranzitate an den Wänden fühlte er sich heimisch.
    Sein richtiger Name war Saleem Rasham. Er wurde als ältester Sohn wohlhabender Eltern in Kairo geboren. Sein Vater war ein berühmter Archäologe und seine Mutter Ärztin. Da genug Geld zur Verfügung stand, besuchte er in Kairo Eliteschulen. Mit zwölf Jahren sprach er fließend Englisch und Französisch. Im selben Jahr starben seine Eltern bei einem Autounfall in

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