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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Gespielin. Sie hatte große Brüste, war etwa dreißig und hatte ausladende Hüften. Der Zimmerservice hatte zwei Flaschen Champagner gebracht.
    Als der Sekt getrunken und der Sex beendet war, nahm Lieber seine Brieftasche, holte ein paar Banknoten heraus und reichte sie den Mädchen, die das Geld nahmen und sich ihre dünnen Morgenmäntel überzogen. Der zweite Mann lag noch immer auf dem Bett, ein Glas Champagner in der Hand und ein Grinsen auf dem verschlagenen Gesicht.
    »Hier, nehmt«, sagte Lieber zu den Mädchen. »Eine Prämie.«
    Als die Mädchen gehen wollten, hielt Lieber die Ältere auf.
    »Mein Freund und ich haben etwas Geschäftliches zu besprechen. Sag Rosa, sie soll dafür sorgen, daß wir nicht gestört werden.«
    Das Mädchen nickte und verschwand mit ihrer Kollegin.
    Lieber sah ihr nach. Der nackte Po, der durch das dünne Gewand zu sehen war, reizte ihn kaum noch.
    Er nahm zwei frische Gläser und eine halbleere Flasche Champagner von einem Tisch und drehte sich zu dem nackten Mann auf dem Bett um.
    »Nun, Pablo … Sind Sie zufrieden?«
    Der Angesprochene war klein und drahtig. Er hieß Pablo Arcades. Zehn seiner fünfunddreißig Jahre hatte er als Beamter der Seguridad verbracht und war für Lieber ein unschätzbarer Bekannter. Vor allem, weil der Mann zwei Laster hatte: Geld und Frauen. Und Laster waren Schwächen, die man ausnutzen konnte.
    Der Mann grinste, während er die Hose anzog. »Sie kennen mich doch. Ich könnte den ganzen Tag ficken.« Er zog den Reißverschluß zu und warf sich sein Hemd über. »Haben Sie das Geld?«
    »Nachher. Erst haben wir etwas zu besprechen.«
    18.02 Uhr.
    Lieber fuhr durch die dämmrigen Straßen Asuncións nach Hause zurück.
    Er hatte vor zehn Minuten den Anruf erledigt und die Identität des Mädchens bestätigt. Er kannte ihren Namen von der Namensliste aus dem Netz. Lieber wußte, daß man sich dringend mit ihr in Verbindung setzen mußte, damit sie ihren Eid ablegen und man ihr die Konsequenzen jeder weiteren Aktivität vor Augen führen könnte.
    Den Rest von Arcades Informationen würde er weitergeben.
    Man mußte reagieren, und zwar rasch. Um die Männer würden sie sich schon kümmern. Volkmann, Sanchez. Aber er verstand Volkmanns Rolle nicht ganz. Schließlich war er ein britischer DSE-Beamter, kein Deutscher. Wenn schon, dann sollte er ein Deutscher sein. Lieber schüttelte verwirrt den Kopf. Das Mädchen konnte es erklären. Er verstand nicht, warum man sich nicht vorher mit ihr in Verbindung gesetzt hatte. Was hatte das Miststück vor?
    Konzentriert ging er im Kopf die Liste der Aufgaben durch, die er noch zu erledigen hatte. Erst mußte er Verbindung mit der Sicherheitsabteilung aufnehmen, dann Krüger in Mexico City anrufen. Sie waren noch achtundvierzig Stunden dort, um mit Halder und dem Brasilianer, diesem Ernesto, geschäftliche Dinge zu besprechen. Sie würden Besucher empfangen, alte Kämpfer, die vorbeikamen, um ihren Respekt zu zollen und Rat für die Tage zu erteilen, die noch vor ihnen lagen.
    Arcades Informationen mußten diskutiert und Entscheidungen getroffen werden. Die Position des Mädchens war zu klären –
    sollte man sie aus dem Netz herausnehmen oder nicht?
    Lieber bog mit seinem Mercedes in die Einfahrt seines Hauses ein und fuhr mit hohem Tempo weiter. Unter den Reifen knirschte der Kies.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er die beiden Männer, die hinter dem offenen Tor standen. Er war schon fünfzehn Meter an ihnen vorbei, als Lieber verwirrt über ihren Anblick bremsen wollte. Doch da fiel ihm noch etwas Ungewöhnliches auf.
    Auf der Veranda brannte Licht, und zwei Männer standen da.
    Direkt vor der Haustür parkte ein ihm unbekannter weißer Wagen.
    Lieber fühlte Panik in sich hochsteigen, aber für eine Reaktion war keine Zeit mehr. Er hatte bereits das Ende der Auffahrt erreicht und hielt mit quietschenden Reifen vor dem fremden Wagen.
    Lieber stieg vorsichtig aus, und die beiden Männer kamen auf ihn zu.
    »Was ist hier los? Wer sind Sie?« wollte Lieber wissen.
    Einer der beiden antwortete. Er war klein und fett und blaß.
    Sein schmuddeliger Anzug hing ihm locker um seinen schlaffen Körper.
    »Sie sind vermutlich Señor Lieber?«
    Lieber antwortete nicht.
    Der Fette lächelte ihn kalt an. »Ich heiße Sanchez. Capitán Vellares Sanchez.«
    29. KAPITEL
    Asunción.
    18.32 Uhr.
    Alle Lichter im Haus schienen zu brennen, und von dem Butler, einem Mestizen, war nichts zu sehen.
    Sie saßen im Arbeitszimmer, die

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