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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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hatte.
    In einem Hotel in der Nähe der Plaza ließ er sich an der Bar Geld wechseln und ging zu den Telefonzellen neben den Toiletten. Er erledigte die beiden notwendigen Anrufe; er vernahm den Unglauben in den Stimmen seiner Gesprächspartner und schwitzte in der winzigen kleinen Zelle. Er machte es so kurz wie möglich und behielt dabei die ganze Zeit die Hotel-lobby im Auge, um sicherzugehen, daß er nicht beobachtet wurde. Er schilderte den Leuten seine Pläne und erhielt uneingeschränkte Zustimmung.
    Der dritte Anruf ging an eine Geheimnummer in die Außenbezirke der Stadt. Lieber erklärte dem Mann, was er wollte, hängte den Hörer ein, zündete sich eine Zigarette an und wartete auf den Rückruf.
    Das Telefon klingelte weniger als fünf Minuten später. Lieber hörte der Stimme zu und notierte sich die Instruktionen. Eine Minute später hängte er auf, verließ das Hotel und ging zu seinem Wagen zurück. Dabei achtete er die ganze Zeit darauf, ob ihm jemand folgte. Aber er vermochte niemanden zu entdecken.
    Sanchez stand am Fenster seines Büros und betrachtete die schlaffen Blätter der Palmen, die die Straße säumten. In der einen Hand hielt er einen Becher mit heißem Kaffee, in der anderen eine Zigarette.
    Es war kurz vor einundzwanzig Uhr. Der Verkehr floß unter seinem Fenster vorbei. Blau-weiße Streifenwagen hielten ab und zu vor der Tür und spuckten die übliche menschliche Fracht aus: Nutten, Zuhälter und Diebe.
    Die Tür zu seinem Zimmer öffnete sich geräuschvoll, und er drehte sich um. Cavales kam herein und schloß hinter sich die Tür.
    »Und?« fragte Sanchez.
    »Wollen Sie alles wissen?«
    »Klar.«
    »Es ist genau das passiert, was Sie vorhergesagt haben, er ist telefonieren gefahren. Ich hatte vier Teams auf ihn angesetzt.
    Zwanzig Minuten nachdem wir weggefahren sind, ist er zur Plaza del Heroes gefahren und in ein kleines Hotel gegangen, das Riva. Wir vermuten, daß er dort einige Telefonate erledigt hat, aber das wissen wir nicht genau. Das Mädchen, das ihn beobachtet hat, meinte, er wäre ziemlich nervös gewesen, also wollte sie ihn nicht bedrängen.«
    »Weiter.«
    »Dann ist er wieder nach Hause gefahren und ist etwa eine halbe Stunde geblieben. Anschließend hat er sich von seinem Diener in die Außenbezirke fahren lassen. Dort ist er fünf Minuten herumgelaufen und hat schließlich ein Taxi angehalten.
    Zweimal hat er die Taxen gewechselt. Mit dem zweiten ist er zum Flughafen gefahren und hat dort einen Koffer vom Gepäckschalter abgeholt. Den Diener hatten wir auch überwacht.
    Der ist direkt zum Flughafen gefahren, nachdem er Lieber abgesetzt hatte, und gab den Koffer auf, den Lieber abgeholt hat.«
    »Konnten Sie den Koffer untersuchen?«
    Cavales nickte. »Es waren ein paar Hemden und ein Anzug drin, Unterwäsche und Toilettenartikel. Das Übliche, nichts Interessantes.« Cavales machte eine kurze Pause. »Aber da ist noch was.«
    Sanchez hob die Brauen, sah Cavales an und wartete schweigend darauf, daß sein Beamter weitersprach.
    »Lieber hat den Gepäckschein am Informationsschalter abgeholt und bekam dazu noch ein kleines Päckchen. Zwei unserer Leute sind ihm zur Abflughalle gefolgt.«
    »Sie haben ihn nicht aufgehalten?«
    »Wir hatten etwas viel Interessanteres.«
    »Und was?«
    »Er hat sich einen Paß mit einem falschen Namen abgeholt und sich für einen Flug nach São Paulo eingecheckt. Morgen abend hat er einen Anschlußflug nach Mexico City. Ich vermute, daß der Paß in dem Päckchen war, das er abgeholt hat. Er scheint ziemlich viel Angst zu haben.«
    »Welchen Namen benutzt er?«
    »Monck. Julio Monck.«
    Sanchez seufzte.
    »Soll ich die Jungs von der Einwanderungsbehörde in São Paulo verständigen, damit sie ihn hoppnehmen?« Er sah auf die Uhr. »Der Flug landet erst in einer Stunde. Der Besitz eines illegalen Reisepasses ist eine Sache. Ihn zu benutzen eine ganz andere. Allein deshalb müßte er einige Fragen beantworten.«
    Sanchez ließ sich mit einem vernehmlichen Seufzer auf seinen Stuhl fallen. Er sagte nichts und kniff die Augenbrauen zusammen, als würde das Nachdenken ihm Schmerzen bereiten.
    Nach einer ganzen Weile blickte er auf.
    »Holen Sie mir die Landkarte von der Wand.«
    Cavales trat an die Karte, nahm die große Karte von Südamerika vom Haken und legte sie auf Sanchez’ Schreibtisch.
    Der dicke Capitán musterte die vielfarbigen Flecken auf der laminierten, nikotingelben Karte und zeichnete mit dem Finger eine Linie vom

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