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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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unsicher zu, bevor er Juales ansah.
    »Capitán … Darf ich Sie kurz sprechen?«
    Juales stand auf und trat mit dem Mann auf den Flur hinaus.
    Gonzales stand ebenfalls auf und zog sich die Hose über den Bauch, zog an seiner Zigarette und warf einen skeptischen Blick auf die beiden Männer im Flur, die sich gedämpft unterhielten.
    Einen Moment später kehrte Juales mit einem Blatt Papier in der Hand zurück.
    »Wir haben den Anruf vom Flughafen zurückverfolgt.«
    »Und?« meinte Gonzales.
    »Die Nummer gehört zu einer Adresse in Lomas de Chapultepec.«
    »Das ist eine teure Wohngegend«, bemerkte Gonzales.
    »Haben Sie auch den Namen?«
    Juales schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber meine Leute haben schon eine flüchtige Überprüfung durchgeführt. Das Grundstück gehört einer Firma namens Cancun Enterprises, die von einem gewissen Josef Halder geführt wird. Er ist Geschäftsmann. Sehr alt und sehr wohlhabend.«
    »Ich kenne ihn.« Gonzales warf Sanchez und Cavales einen kurzen Blick zu. Sie waren aufgestanden und schauten ihn jetzt erwartungsvoll an.
    Gonzales zog an seiner Zigarette und blies eine Rauchwolke aus. »Halder ist gebürtiger Deutscher. Sehr reich. Er hat sich zur Ruhe gesetzt und besitzt hier in der Stadt viele Grundstücke.«
    Gonzales hustete und lächelte. »Vielleicht paßt das zu dem, was Sie mir über den anderen alten Knacker erzählt haben …«
    »Tscharkin?«
    »Sí.«
    »Wieso?«
    Gonzales seufzte. »Halder ist vor etwa vierzig Jahren aus Brasilien hierhergekommen und hat eine Firma in der Stadt gegründet. Jetzt müßte er so um die Achtzig sein. Er ist sehr bekannt und hat einflußreiche Freunde. Ich erinnere mich an ihn, weil es ein Problem mit einem Auslieferungsbegehren aus Frankreich gab, als ich noch im Hauptquartier gearbeitet habe.
    Die Franzosen wollten Halder wegen einiger Kriegsverbrechen, die er in ihrem Land begangen haben soll. Angeblich gehörte Halder zur Gestapo. Ich weiß, daß es schon lange her ist, aber Halder muß eine Menge Hände geschmiert haben, weil der französische Antrag abgelehnt wurde. Damals war Halder noch aktiv an dem wirtschaftlichen Leben der Stadt beteiligt. Er hatte viele Geschäfte und beschäftigte viele Angestellte. Und was noch wichtiger ist: Er besaß viele einflußreiche Freunde. Die Franzosen haben lange Druck ausgeübt, aber schließlich hat Halder unter Eid seine Unschuld beteuert, und damit war der Fall erledigt.« Gonzales grinste.
    »Das Leben ist so einfach, wenn man Geld hat, stimmt’s?«
    Sanchez nickte. »Und das ist eines seiner Grundstücke?«
    »Sieht so aus«, meinte Gonzales. »Es liegt in einer ziemlich reichen Gegend in den Bergen von Chapultepec. Schön weit weg von den Arbeitervierteln. Dort oben ist es wunderbar.
    Bewaldete Hügel, große Anwesen, Villen mitten zwischen gepflegten Parks und Felsschluchten. Sehr schick. Da leben nur Reiche.« Er lächelte. »Und vielleicht auch ein paar korrupte Polizeichefs und Richter.«
    »Können Sie die Besitzer überprüfen?«
    »Das könnte ich, aber dazu müßte ich Halders Geschäfts-freunde befragen. Da könnten wir auch gleich eine rote Flagge hissen.« Gonzales schüttelte den Kopf. »Es ist besser, wir schicken ein paar Mann direkt dorthin. Verdeckt natürlich. Sie spähen das Grundstück aus und beobachten das Kommen und Gehen. Wie klingt das?«
    Sanchez nickte. »Ich weiß das wirklich zu schätzen, Eduardo.«
    »Kein Problem, mein Freund. Juales wird das sofort in die Wege leiten.«
    Das schrille Geräusch von Juales’ Handy ließ sie zusammen-zucken. Der Mann klappte es auf und hörte zu.
    Sanchez konnte den anderen Sprecher nicht verstehen, sondern war auf Juales’ scharfe Antworten angewiesen.
    »Wann?« fragte der Capitán stirnrunzelnd. »Haben Sie die Nummer? Geben Sie Alarm an alle Wagen. Aber schärfen Sie ihnen ein, daß sie sich auf keinen Fall nähern sollen. Sie sollen nur beobachten und die Position durchgeben. Verstanden?«
    Juales ließ die Hand mit dem Handy sinken und blickte Gonzales an.
    »Lieber hat vor drei Minuten in seinem Zimmer einen Anruf entgegengenommen.«
    Gonzales lächelte. »Haben unsere Leute sein Telefon schon abgehört?«
    Juales schüttelte den Kopf. »Nein. Die Techniker waren noch dabei, es einzurichten. Sie haben den Anruf verpaßt. Als sie die Zentrale angezapft hatten, hatte Lieber den Hörer schon wieder aufgelegt.«
    »Scheiße!«
    »Das ist noch nicht alles. Lieber hat das Sheraton vor zwei Minuten verlassen. Er ist auf

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