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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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»Es ist gut möglich, daß welche entkommen sind.«
    »Ich will, daß sie die Straßensperren schärfstens kontrollieren und das ganze Gebiet abriegeln, verstanden?« sagte Gonzales ungeduldig und seufzte. »Das Problem ist nur, daß wir nicht wissen, wonach wir suchen sollen. Was ist mit dem Kerl, den Sie lebendig auf dem Rasen gefunden haben?«
    »Er ist verwundet, nicht schwer, aber er hat eine Menge Blut verloren. Zwei unserer Leute sind mit ihm ins Krankenhaus gefahren. Wir quetschen ihn aus, sobald sie ihn dort zusammengeflickt haben.«
    »Was ist mit den Angestellten in der Villa? Lebt noch jemand?«
    »Ein Butler. Einer von zweien. Wir haben ihn im Keller gefunden, wo er sich versteckt hat. Der andere ist tot. Ach ja, den hab’ ich vergessen. Er lag im Haus. Man hat ihm in die Brust geschossen. Offenbar ist er ihnen bei der Flucht in die Quere gekommen. Das macht insgesamt dreizehn Tote. Aber der Butler, der überlebt hat, kotzt ununterbrochen und scheißt sich voll. Er ist zu schockiert, als daß er einen sinnvollen Satz zusammenbekommen würde. Wir haben ihm Tabletten gegeben, damit er sich beruhigt.«
    Gonzales stieß dem Beamten einen Finger gegen die Brust.
    »Sorgen Sie dafür, daß er schnellstens vernünftige Sätze zusammenbringt. Bringen Sie ihn und den anderen Überlebenden vom Rasen in die Zentrale. Finden Sie raus, wie viele Leute hier waren. Ich will Beschreibungen und Namen.« Gonzales schüttelte den Kopf. »Dreizehn Tote … nicht zu fassen.«
    Er zog an seiner Zigarette, und seine Hände zitterten.
    Dann spuckte er auf den Rasen. »Die Kerle dürfen nicht telefonieren, verstanden?« sagte er heiser. »Zum Teufel mit den Vorschriften! Zuerst will ich Antworten haben.«
    Der Mann nickte und ging davon.
    Gonzales betrachtete das Gemetzel. Wofür? Wer waren diese Leute? Was, zum Teufel, ging hier vor?
    Das Geräusch eines Krankenwagens von der Auffahrt lenkte ihn ab. Jetzt war es zu spät. Viel zu spät. Sanchez hatte keine Chance gehabt. Was er getan hatte, war einfach dumm gewesen, absolut verrückt. Er hatte diese Leute wirklich um jeden Preis dingfest machen wollen.
    Ein anderes Geräusch lenkte ihn ab. Diesmal waren es Schritte. »Señor?« Die Stimme klang sanft und leise.
    Er drehte sich benommen um.
    Ein junger Polizist stand verlegen vor ihm. »Señor, da ist ein Mann am Tor. Sein Name ist Cortes. Richter Philipo Cortes.«
    Der junge Mann betonte das Wort Richter, zögerte und sah dann Gonzales flehentlich an.
    »Was will er?«
    »Er will mit dem befehlshabenden Beamten sprechen. Er scheint ziemlich wütend zu sein und verlangt eine Erklärung für den Lärm und die Schießerei. Er will wissen, ob wir wüßten, wo wir hier sind.« Der Polizist schluckte nervös. »Er sagte, hier wäre Lomas de Chapultepec, eine ehrbare Gegend, und nicht irgendein Slum.«
    Gonzales verzog das Gesicht. Er kannte den Richter. Ein fetter, überheblicher Mistkerl, der nicht weit entfernt von hier wohnte. Er besaß eine große Villa mit Dienern und einer fetten Frau und war, wie so viele seiner Nachbarn und Freunde, über alle Maßen korrupt.
    »Ach wirklich?« Gonzales konnte seinen Ärger kaum zügeln.
    »Sagen Sie ihm, daß ich beschäftigt bin.«
    »Señor, das habe ich ihm gesagt. Er will nicht zuhören.«
    »Dann …«,Gonzales sagte es langsam, aber seine Stimme verriet seine Frustration, »… sagen Sie ihm, daß er sich ins Knie ficken soll. Und wenn er nicht ganz, ganz vorsichtig ist, dann lasse ich ihn wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen einsperren.«
    Der junge Polizist starrte ihn mit offenem Mund an, fassungslos angesichts seiner Wut.
    Gonzales trat seine Zigarette auf dem Rasen aus. »Keine Sorge, das sage ich ihm schon selbst.«
    Er drehte sich um, ließ den jungen Mann einfach stehen und ging langsam zur Villa zurück. Jeder Schritt bedeutete eine Qual.
    FÜNTER TEIL
    36. KAPITEL
    Berlin.
    Werner Bargel saß in seinem Büro an der Ecke »Auf dem Grat«
    und Clayallee in Berlin-Dahlem und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, als Joe Volkmann den Raum betrat.
    Bargel war zweiundvierzig Jahre alt und der jüngste Stellvertretende Direktor des Landesamtes für Verfassungsschutz in Berlin, den es je gegeben hatte.
    Die Funktion des LfV erinnerte Volkmann an die des britischen MI5; in aller Kürze gesagt, hatte sie Informationen über Terroristen, extremistische Organisationen und Spionageringe zu sammeln, die eine Bedrohung der inneren Sicherheit darstellten.
    Volkmann

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