Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
Vom Netzwerk:
sein, aber ein Schild am Eingag verkündete, daß dieses Grundstück Privatbesitz sei und unbefugtes Betreten gerichtlich geahndet werde. Als Volkmann hochsah, erblickte er über einem dichten Kiefernwald einen hohen Berg mit schneebedeckter Kuppe, die von Regenwolken umgeben war.
    Molke fuhr ebenfalls rechts heran, stieg aus dem BMW und setzte sich in Volkmanns Opel. Er rieb die beschlagene Scheibe frei und musterte die kiefernbestandene Anhöhe.
    »Was glauben Sie, Joe? Wollen Sie es riskieren, ihm zu folgen?«
    »Wissen Sie, wie man den Berg nennt?« erwiderte Volkmann.
    »Vor einem Kilometer habe ich ein Schild gesehen, auf dem stand, daß es hier zum Kaalberg geht.« Er lächelte. »Anscheinend muß es hier etwas Wichtiges geben, sonst würde Kesser nie diese weite Strecke fahren. Wollen wir auf verirrte Touristen machen? In dem letzten Dorf, durch das wir gekommen sind, gab es ein Jagdgeschäft. Ich könnte zurückfahren und uns Wanderstöcke und wasserdichte Regenumhänge kaufen. Ein bißchen Bewegung täte uns beiden ganz gut.«
    »Warum eigentlich nicht?«
    Molke lächelte, bevor er wieder ausstieg. »Wenn Kesser wieder auftaucht«, sagte er, »dann warnen Sie mich über das Walkie-talkie. Ich komme dann, so schnell ich kann.«
    Volkmann fuhr fünfzig Meter weiter in eine kleine Parkbucht.
    Rechts von ihm erstreckte sich ein Kiefernwald hoch in die Berge, und links von ihm lag ein tiefes, bewaldetes Tal. Die malerischen Holzhäuser eines Bauernhofes waren in der Ferne durch den Regenschleier kaum zu erkennen.
    Er blieb in seinem Wagen, rauchte und hörte Radio, bis er eine Stunde später den BMW wiedersah. Iwan Molke stieg aus. Er hatte zwei knorrige Wanderstöcke und zwei olivgrüne Regencapes dabei. Bevor er zu Volkmann kam, holte er noch ein starkes Fernglas aus dem Kofferraum.
    Sie beschlossen, nicht die schmale Straße zu nehmen, die Kesser hinaufgefahren war, sondern kletterten statt dessen durch den dichten Kiefernwald. Auf den Lichtungen lag vereinzelt Schnee, und der Regen war zu einem sanften Nieseln abgeklungen. Sie kreuzten zweimal die Straße, die mit Kieselbruch bedeckt war. Als sie etwa hundert Meter weit durch den Wald gegangen waren, tippte Iwan Molke Volkmann auf die Schulter und deutete auf eine Stelle zwischen den Bäumen.
    Mit dem starken Zeiss-Fernglas konnte Volkmann eine kleine Wachhütte erkennen, vor der zwei Männer standen. Rechts von der Hütte war ein graues Metallgitter heruntergelassen. Die beiden Männer trugen Zivilkleidung und hatten Heckler-&-
    Koch-Maschinenpistolen umgeschnallt. Einer rauchte eine Zigarette. Hinter der Barriere bemerkte Volkmann einen schmalen Weg, der weiter den Berg hinaufführte.
    Hinter einigen Bäumen befand sich das geneigte graue Schieferdach eines traditionellen alpenländischen Hauses, aber das Blickfeld war zu eingeschränkt, um das große Gebäude ganz sehen zu können. Der Gipfel des Berges dahinter war noch immer mit grauen Wolken umhangen. Volkmann glaubte, eine Terrasse mit niedrigem Geländer an der Rückseite zu erkennen, war sich aber nicht sicher. Hinter dem Haus ragte die Spitze eines großen viereckigen, nüchternen Beton- oder Stahlbaus auf.
    Er maß etwa zwanzig Meter im Quadrat, aber aus der Entfernung war das schwer zu schätzen. Rechts davon standen mehrere Holzscheunen mit geneigten Dächern.
    Eine Viertelstunde später hatten sie den Wald verlassen und saßen wieder in Molkes Wagen.
    Er zündete ihnen beiden eine Zigarette an und reichte eine Volkmann. »Was halten Sie davon, Joe?«
    Volkmann schüttelte den Kopf. »Hat die Regierung versteckte Forschungseinrichtungen in diesem Teil Deutschlands?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Kesser hat vor ein paar Jahren für eine Forschungsanstalt der Regierung gearbeitet. Und diese Wachen vor dem Tor trugen keine Uniformen, hatten aber Heckler-&-Koch-Maschinenpistolen.«
    »Bayern bietet viele Verstecke, das ist sicher. Aber wo und für wen, das weiß ich auch nicht. Soll ich versuchen, etwas herauszufinden?«
    Volkmann dachte einen Augenblick nach, bevor er antwortete.
    »Wenn, dann sehr diskret, Iwan. Ich will nicht, daß Berlin oder London Ferguson die Hölle heiß macht, weil er in verbotenem Terrain herumschnüffelt.«
    »Gut, ich überprüfe es. Aber wenn es zu haarig wird, muß ich mich still zurückziehen. Wollen Sie Feierabend machen?«
    Volkmann nickte. »Aber ich möchte, daß Kesser in den nächsten paar Tagen überwacht und über seine Bewegungen Buch geführt wird. Mit wem er

Weitere Kostenlose Bücher