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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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alter Mann, der sich längst zur Ruhe gesetzt hat und von seiner Rente lebt.«
    »Danke, Ted, ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen.«
    »Keine Ursache, mein Junge. Wenn Sie Hilfe vom Document Center in Berlin brauchen, dann können Sie den Burschen auch direkt fragen. Verlangen Sie einfach nach Ed Maxwell und nennen Sie meinen Namen. Es tut gut, mit Ihnen zu reden.«
    Gegen Mittag klingelte das Telefon auf Volkmanns Schreibtisch. Iwan Molke war am Apparat.
    »Wir müssen uns treffen und miteinander reden, Joe.«
    Molkes Stimme klang drängend. »Gibt es ein Problem, Iwan?«
    »Das kann man wohl sagen. Ich habe meine Leute von der Überwachung Kessers abgezogen.«
    »Wo liegt das Problem?«
    »Darüber möchte ich am Telefon nicht sprechen, Joe. Können wir uns treffen? Ich muß Ihnen etwas zeigen.«
    »Ich könnte nach München kommen. Gegen drei bin ich da.«
    »Treffen wir uns lieber in Augsburg. Dann müssen Sie nicht so weit fahren, und außerdem komme ich mal aus meinem Büro raus. Wissen Sie, wo der Hauptbahnhof in Augsburg liegt?«
    »Nein, aber den finde ich schon.«
    »Gut, ich bin um halb drei da. Wir treffen uns in der Bahnhofsgaststätte. Noch eins – tun Sie mir einen Gefallen.«
    »Was?«
    »Achten Sie bei der Fahrt auf Verfolger.«
    Volkmann runzelte die Stirn. »Was ist los, Iwan?«
    »Das sage ich Ihnen, wenn wir uns sehen. Tun Sie jetzt einfach, worum ich Sie bitte«, gab Molke zurück und hängte auf.
    Es war fast halb drei, als Volkmann den Hauptbahnhof betrat. Er hatte in einer Tiefgarage in der Nähe geparkt und war das letzte Stück zu Fuß gegangen.
    Auf der Fahrt nach Augsburg hatte er ständig den Rückspiegel im Auge behalten und die Wagen hinter sich beobachtet, aber niemand schien ihn zu verfolgen. Er hatte auf mehr als einem Dutzend Rastplätzen angehalten, um ganz sicher zu gehen.
    In einer Ecke der Bar sah er Iwan Molke sitzen. Vor ihm stand eine Tasse Kaffee und ein Aschenbecher mit einer halbgerauchten Zigarette. Volkmanns einstiger Kollege wirkte eindeutig nervös. Molke nickte ihm angespannt zu. Volkmann bestellte sich ein Bier, und nachdem er sich gesetzt hatte, bemerkte er die dunklen Ränder unter Molkes Augen.
    »Keine Schatten unterwegs?«
    »Keine. Was ist los, Iwan?«
    Molke drückte die Zigarette aus. »Sie haben mir alles über Lothar Kesser erzählt, Joe? Nichts zurückgehalten, was ich wissen müßte?«
    »Natürlich nicht, warum?«
    Molke sah Volkmann aufmerksam an. »Ich habe vorgestern zwei meiner Leute auf Kesser angesetzt. Erst gestern abend konnte einer in Kessers Wohnung vordringen. Seine Freundin war fast die ganze Zeit da und ist nur mit Kesser zu ihrem Arzt gegangen. Sie heißt Ingrid und wohnt bei Kesser. Ich schätze, sie ist etwa im sechsten Monat schwanger.«
    »Und?«
    »Mein Mitarbeiter hatte zehn Minuten, bevor Kesser allein zurückkam. Der zweite Mann hat Kesser vom Arzt aus beschattet. Der in der Wohnung hatte nicht viel Zeit, aber er hat es geschafft, ein Notizbuch von Kesser zu finden und einen zweiten Schlüsselbund zur Wohnung. Leider reichte die Zeit nicht mehr aus, um eine Wanze an Kessers Telefon zu installieren, aber er konnte noch ein paar Seiten aus dem Buch fotografieren, bevor Kesser die Treppe heraufkam. Meine Männer haben gestern gegen neun Uhr Bericht erstattet und mir einen Abdruck der Schlüssel und die Abzüge der Notizbuchseiten gegeben.«
    Molke seufzte, zündete sich die nächste Zigarette an und inhalierte tief. »Mitten in der Nacht habe ich im Abstand von zehn Minuten zwei Anrufe bekommen. Und zwar von den Jungs, die Kesser beschattet haben. Einer berichtete, seine Frau sei um drei Uhr morgens aufgewacht und nach unten gegangen, um sich ein Glas Wasser zu holen. Sie hat gesehen, daß die Tür zum Arbeitszimmer offenstand. Als sie das Licht anmachte, sah sie einen Mann, der die Aktentasche ihres Mannes durchsuchte.
    Sie hat aufgeschrien. Daraufhin hat der Kerl eine Waffe gezogen und sie auf sie gerichtet, als wollte er ihr den Kopf wegschießen.
    Als der Ehemann runterkam, war der Eindringling fort, und die Frau lag ohnmächtig auf dem Boden.«
    Molke sah Volkmanns Miene und machte eine Kunstpause, bevor er weitersprach. »Der nächste Anrufer war Pieber, der zweite Mann. Er war bei seiner Freundin und ist erst spät nach Hause gekommen. Dabei merkte er, daß man ihm folgte. Zwei Typen in einem grauen VW. Aber er konnte die Nummer nicht erkennen, weil das Nummernschild schmutzig war. Als er in seiner Wohnung ankam, ist er ins

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