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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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bestellte sich ein Bier. Er aß in einem Restaurant am Ende der Straße zu Abend und fuhr noch einmal an Buschs Haus vorbei, nur für den Fall, daß der alte Mann früher nach Hause gekommen war. Aber es stand noch immer nur der weiße Volkswagen vor der Tür. Das Licht im Erdgeschoß brannte. Der Weihnachtsbaum im Fenster blinkte bunt.
    Volkmann wendete am Ende der Straße, um wieder in die Stadt zu fahren und bemerkte dabei die Straße, die zum alten KZ
    führte. Er parkte den Wagen auf dem Hotelparkplatz. Dann ging er auf sein Zimmer und rief den diensthabenden Beamten in Straßburg an.
    Ein junger französischer Beamter namens Delon antwortete auf den Anruf. Volkmann erklärte ihm, daß er eine Liste von drei Namen überprüfte haben wollte. Er las ihm die Namen von Kessers Notizbuch vor und buchstabierte sie.
    »Haben Sie deren Adresse oder eine Beschreibung?«
    »Bedauerlicherweise nicht, André.«
    »Das macht es schwieriger. Wonach suchen Sie, Joseph? Nach etwas Bestimmtem?«
    »Ich möchte einfach nur wissen, ob die Namen bei uns aktenkundig sind und ob irgendeine Verbindung zwischen den drei Männer besteht.«
    »Welches Gebiet? Verbrechen?«
    »Das weiß ich auch nicht, André. Lassen Sie es besser ganz allgemein durchlaufen. Aber am wichtigsten ist mir die Frage, ob es eine Verbindung gibt.«
    Der junge Franzose seufzte. »Ich werde mein Bestes tun. Aber das bedeutet, daß wir zunächst eine allgemeine Überprüfung der Namen durchführen müssen. Das kann etwas dauern.«
    »Das weiß ich, aber es hat Priorität. Wenn Sie kein Glück mit dem Computer haben, dann bitten Sie die Deutsche Sektion um Hilfe. Bei den Namen fällt es höchstwahrscheinlich sowieso in ihr Ressort. Aber es besteht auch die Möglichkeit, daß die drei für Forschungsaufträge der Regierung arbeiten. Wenn die Deutsche Sektion Ihnen sagt, daß ihre Akten Verschlußsache sind, dann winken Sie einfach ab, ohne etwas zu erklären. Sehen wir mal, was wir als erstes finden.«
    Er gab dem Franzosen auch Iwan Molkes Einzelheiten über Johanna Richter und bat ihn, sich mit ihr in Verbindung zu setzen.
    »Gut, das sollte mich in meiner Schicht eigentlich genügend beschäftigen. Wo kann ich Sie erreichen?«
    »Wenn ich nicht im Büro bin, dann hinterlassen Sie bitte eine Nachricht in meiner Wohnung. Wenn eine junge Frau antwortet, sagen Sie nur, sie möge mir ausrichten, daß Sie, oder wer gerade Dienst hat, angerufen habe.«
    »Eine junge Frau? Wollen Sie mir nicht verraten, wie sie aussieht?«
    »Hübsch, sehr hübsch. Seien Sie schön brav, André.«
    Volkmann machte einen Spaziergang durch die Stadt, um frische Luft zu schnappen. Er war ruhelos.
    Die alte Burg auf dem Berg wurde von gelben Scheinwerfern angestrahlt, und Volkmann fiel auf, daß nichts einem Besucher, der keine Ahnung von der Vergangenheit der Stadt und dem Lager hatte, an die Brutalität und die Morde erinnerte, die nahe dieser Ortschaft geschehen waren.
    Es war nur eine kleine Stadt in Deutschland wie so viele andere, mit gutgelaunten jungen Menschen, die jetzt in der Vorweihnachtszeit auf den Straßen flanierten und in den Wirtshäusern saßen. Er sah sie an, während er an den vollen Kneipen vorbeiging. Sie hatten die Gläser gehoben, und redeten laut und überzeugt.
    Es war fast Mitternacht, als er endlich zurück zum Hotel ging.
    Er bestellte sich beim Nachtportier einen Drink und trank den doppelten Scotch, damit er besser schlief.
    Während er im Bett lag, hörte er die Stimmen auf den Straßen, als die Wirtshäuser sich leerten. Sie trugen hoch bis zu seinem Fenster, und einige Leute schrien, wie nur Deutsche schreien können. Dann wurden die Stimmen schwächer, und kurz nach Mitternacht lief rumpelnd ein Zug im S-Bahnhof ein.
    41. KAPITEL
    Volkmann wachte am nächsten Morgen auf, bezahlte nach dem Frühstück seine Hotelrechnung und fuhr zu Walter Buschs Haus.
    Es war zwar unwahrscheinlich, daß der alte Mann schon wieder zu Hause war, aber Volkmann wollte sichergehen. Der weiße Volkswagen stand nicht mehr vor der Tür, und auf sein Klingeln antwortete niemand.
    Volkmann fuhr wieder in die Stadt zurück und spazierte fast eine Stunde durch die Straßen. Immer noch zehrte diese Rastlosigkeit an ihm.
    Eine Stunde lang lungerte er frustriert in dem Park vor der SBahn-Station herum und las die FAZ. Die Wettervorhersage verkündete für die nächsten vierundzwanzig Stunden Schnee, und er beschloß, nach Salzburg zu dem alten Kloster zu fahren, bevor das Wetter

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