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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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in diesem Stadium ist die Prognose nicht besonders gut, und er macht kaum Fortschritte. Leider ist es in seinem Alter … Sie verstehen?«
    Volkmann bedankte sich bei der Frau und versicherte ihr, daß er sich später noch einmal nach dem Zustand seines Onkels erkundigen werde. Dann legte er auf.
    Als nächstes rief er in seiner Wohnung an. Als Erika abnahm, erklärte er ihr, wo er war. Er gab Ted Birkens Informationen weiter und schilderte ihr auch, was mit Klagen passiert war.
    Aber was Iwan Molke ihm berichtet hatte, verschwieg er ihr.
    Als sie ihn aufseufzen hörte, fragte sie: »Was ist mit dem zweiten Mann, diesem Busch?«
    »Von hier ist es mit dem Auto nur eine Stunde bis Dachau, also werde ich es bei ihm versuchen. Ich kann nur hoffen, daß ich da mehr Glück habe als bei Klagen.«
    »Wann kommst du zurück?«
    »Das hängt davon ab, ob ich Busch aufspüre oder nicht. Und selbst wenn ich Glück habe, heißt das noch lange nicht, daß er mit mir sprechen wird. Aber vermutlich komme ich morgen wieder. Was machst du denn so?«
    »Ich gehe lange in der Orangerie spazieren, dann komme ich hierher zurück, trinke deinen Wein und sehe fern. Kann ich denn nichts für dich tun?«
    Volkmann lächelte. »Halt’ das Bett warm. Und drück mir die Daumen, daß es Busch bessergeht als Otto Klagen. Ich melde mich bald wieder bei dir.«
    Gegen vier erreichte er Dachau und bog auf eine Bundesstraße ab, die aus Richtung München kam.
    Die alte bayerische Stadt hatte einen ländlichen Charme und wirkte mit der Burg, die über ihr thronte, sogar pittoresk. Aber es kam Volkmann irgendwie absurd vor, daß dieselbe Stadt, die dem berüchtigten Konzentrationslager ihren Namen gegeben hatte, mit Weihnachtsschmuck prangte und hell erleuchtet war.
    In einem kleinen Park in der Nähe eines S-Bahnhofs stand ein Weihnachtsbaum, dessen bunte Glühbirnen in dem dämmrigen Licht des Nachmittags funkelten.
    Die Adresse, die Birken ihm gegeben hatte, lag in einer Straße mit tristen Einfamilienhäusern aus der Vorkriegszeit. Sie war nur zehn Minuten zu Fuß von der Straße entfernt, die zur Konzentrationslager-Gedenkstätte führte. In einem Fenster des Hauses stand ein Weihnachtsbaum, aber als Volkmann über den betonierten Fußweg zur Haustür ging und klingelte, öffnete niemand.
    Während er noch dastand und überlegte, was er tun sollte, hielt ein weißer Golf vor dem Haus, und eine junge Frau stieg aus.
    Sie mußte Ende Zwanzig sein und trug mehrere Einkaufstüten zur Haustür. Volkmann ging ihr entgegen und half ihr.
    »Danke schön.«
    Die junge Frau lächelte, während sie den Hausschlüssel aus der Tasche zog. Doch dann sah sie Volkmann etwas mißtrauischer an. »Tut mir leid, aber ich glaube, ich kenne Sie überhaupt nicht …«
    Volkmann bemerkte, daß sie keinen Ehering trug. »Ich suche Walter Busch. Er wohnt doch hier, stimmt’s?«
    »Sind Sie ein Freund meines Großvaters?«
    »Nein, wir sind uns noch nie begegnet.« Volkmann zog seinen Ausweis heraus, und die junge Frau betrachtete ihn kurz.
    Sie wurde plötzlich blaß. »Sind Sie von der Polizei? Mein Großvater ist doch nicht in Schwierigkeiten, oder?«
    Volkmann lächelte. »Keineswegs, das versichere ich Ihnen.«
    »Kann ich mit ihm sprechen?«
    »Er ist leider nicht zu Hause.«
    »Würden Sie mir sagen, wo ich ihn finden kann?«
    »Mein Freund hat ihn nach Salzburg gefahren, wo er eine Verwandte besucht. Meiner Großtante geht es nicht gut.«
    »Wann kommt Ihr Großvater zurück?«
    »Irgendwann morgen im Lauf des Tages. Vielleicht können Sie ja anrufen. Soll ich ihm sagen, worum es geht?«
    »Eine private Angelegenheit, Frau Busch. Das würde ich ihm lieber selbst sagen.«
    Die Frau zuckte mit den Schultern. »Auch gut. Ich sage ihm, daß Sie hiergewesen sind.«
    Mit diesen Worten schloß sie die Tür auf und verschwand im Haus.
    Volkmann suchte sich ein kleines Hotel gegenüber dem Park in der Nähe der S-Bahn-Station und buchte ein Zimmer für eine Nacht.
    Das Warten gefiel ihm nicht besonders, aber er konnte nichts anderes tun. Er hatte nicht einmal Kleidung zum Wechseln dabei, nur eine leere Reisetasche im Kofferraum. In der Nähe vom Rathaus fand er eine Drogerie und kaufte sich eine Packung mit Wegwerfrasierern und eine Dose Rasierschaum.
    Auf dem Weg zurück zum Hotel erstand er noch Socken, Unterwäsche und ein Hemd.
    Von seinem Zimmer aus sah er den Park und gegenüber den S-Bahnhof. Nachdem er sich rasiert und geduscht hatte, ging er in die Hotelbar und

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