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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Der gute alte Aldo. Dafür schuldete er ihm etwas.
    Der Mann, den Franco angerufen hatte, wollte ihm helfen. Wie genau, das vermochte Franco sich nicht vorzustellen. Aber der Kerl sollte sich beeilen. Franco spielte auf Zeit, mehr nicht. Er versuchte, alles zu durchdenken und ein Schlupfloch zu finden, und dabei wäre er vor Erschöpfung beinahe zusammengebrochen. Als die Polizisten mit dem Verhör fertig waren, fragte er sie, ob er gehen dürfe.
    »Wir müssen noch warten«, antwortete der Polizist. »Da haben noch ein paar Leute Fragen an Sie.«
    »Welche Leute? Was für Fragen?« wollte Franco wissen.
    »Warten Sie einfach. Es dauert nicht lang«, hatte der Beamte ausweichend erwidert.
    Franco war vor das Lagerhaus gegangen, um eine Zigarette zu rauchen und zu versuchen, eine kleine Pizza herunterzuwürgen, die einer der Polizisten ihm gebracht hatte. Er mußte sich dazu zwingen. Er hatte keinen Appetit, aber er wollte sich normal verhalten. Schließlich hielt er schon seit über sieben Stunden durch, wenn auch nur mit Mühe. Es wurde schon langsam wieder dunkel, und die Stunden verrannen so zäh wie Jahre.
    Sein Magen brannte so sehr, daß Franco vor Übelkeit beinahe ohnmächtig wurde. Er hatte dagegen protestiert, daß man ihn festhielt, aber die Carabinieri ignorierten ihn einfach.
    Dann war der Wagen vorgefahren, und die Männer waren ausgestiegen. Nun geriet Franco wirklich ins Schwitzen.
    Dennoch zwang er sich zu einem Lächeln, als ein italienischer Kriminalbeamter mit einem buschigen Schnauzbart erst sich und dann den anderen Mann vorstellte. Der Italiener hieß Orsati.
    »Signore Volkmann, das ist Franco Scali.«
    Franco schüttelte dem Mann fest die Hand, damit der nicht merkte, wie seine eigene Hand zitterte. Die Männer betrachteten ihn mit Argusaugen.
    » Ciao « , begrüßte Franco freundlich den Mann.
    »Fangen wir mit dem Container an«, erwiderte der Kriminalbeamte.
    Francos Muskeln schmerzten, als er zu lächeln versuchte.
    »Sicher.«
    Der Beamte ging voraus.
    25.35 Uhr.
    Beck und Klein fuhren mit ihrem Fiat auf den Pier und hielten etwa hundert Meter vor dem Lagerhaus. Es standen so viele Polizeiwagen auf dem Dock, daß niemand sich die Mühe machte, sie aufzuhalten.
    Als Beck den Motor ausstellte, warf Klein einen Blick auf die Uhr und sah dann zu den Wagen vor dem Lagerhaus hinüber.
    Hundert Meter weiter weg stand eine kleine Gruppe von Männern an einem blauen Container.
    Klein griff auf den Rücksitz, nahm das starke Zeiss-Fernglas und betrachtete die Männer genauer.
    Volkmann stand auf dem Vorfeld in dem leichten Wind, der von der See über den Hafen blies. Die starken Scheinwerfer über ihnen waren eingeschaltet und tauchten das ganze Gelände in grelles Licht. Die Carabinieri hatten diesen Teil des Piers mit ihrem gelben Polizeiband abgeriegelt.
    Orsati hatte Volkmann erklärt, daß ein Zollbeamter das Geheimfach in dem Container entdeckt habe. Dieser Beamte trat jetzt zu ihnen und redete hastig auf den Polizisten ein. Dann führte der dicke Zöllner sie zu dem blauen Container mit den drei grauen, umlaufenden Streifen.
    Volkmann betrachtete die Platte, die man von der Seitenwand abgenommen hatte. Sie paßte fugenlos in die etwa einen Quadratmeter große Öffnung. Der fette Zollbeamte strahlte sie an.
    »Wie hat er es gefunden?« wollte Volkmann von dem Polizisten wissen.
    »Er klopft die Innenwände immer mit seinem Schlagring ab«, erklärte Orsati. »Es gab einen leichten Unterschied im Klang an der rechten Außenwand. Aber er kannte den Container schon.
    Als der das letzte Mal hier war, hatte der Beamte bereits Verdacht geschöpft, aber er hatte nicht genug Zeit, um ihn gründlich zu untersuchen.«
    Orsati kniete sich neben den Container und sah in das tiefe Loch hinter der Öffnung. »Wollen Sie auch mal einen Blick riskieren?« fragte er Volkmann.
    Der nickte, und Orsati reichte ihm die dünne Taschenlampe.
    Volkmann kniete sich hin, schaltete die Lampe ein und leuchtete in der schmalen Kammer umher. Er sah die beiden Zwingen, die an dem inneren Rahmen befestigt waren. Sie mochten etwa fünfundzwanzig Zentimeter Abstand haben. Die Kammer roch nach Farbe und Rost. Er stand auf und sah Scali an. Der Angestellte erwiderte seinen Blick unsicher.
    »Spricht Scali Englisch?« fragte Volkmann Orsati.
    Der Beamte drehte sich um und stellte dem Mann eine Frage auf italienisch, die dieser mit einem Schulterzucken quittierte.
    »Er behauptet, er verstünde kein Englisch«, erklärte

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