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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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bitte, tu, worum ich dich bitte!«
    »Ich will keinen Ärger, mein Freund …«
    »Ich verspreche dir, daß du keinen Ärger bekommst. Nimm einfach die Dose und wirf sie ins Wasser. Aber nicht in der Nähe des Piers.« Er hielt inne und legte dem Kranführer die Hand auf die Schulter. »Wenn du mir den Gefallen tust, stehe ich tief in deiner Schuld.«
    Aldo überlegte und wog seine Möglichkeiten ab. »Ich brauch’
    den Schlüssel, Franco«, sagte er schließlich. »Den von deinem Spind.«
    »In der untersten Schublade vom Aktenschrank in meinem Büro liegt noch ein Ersatzschlüssel. Wenn jemand kommt, sagst du einfach, du kontrollierst irgendwelche Frachtpapiere. Es wird kein Problem geben.«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher, das schwör’ ich dir.«
    Aldo schluckte, bevor er endlich nickte. »Na gut, ich mach’s.«
    Franco strahlte. »Danke, Aldo.« Er ließ die Hand von der Schulter des Kranführers fallen und schüttelte ihm über-schwenglich die Hand. »He, Kumpel, das werde ich dir nie vergessen, echt nicht.«
    Franco kehrte ins Schlafzimmer zurück, zog seinen Pyjama aus und stieg hastig in seine Kleidung. Er fühlte sich hundeelend und wäre am liebsten gestorben.
    Rosa wachte auf. »Was ist los?«
    »Nichts, schlaf weiter«, sagte Franco.
    Sie setzte sich schwerfällig auf. »Wer war denn da an der Tür?«
    »Keiner. Du mußt geträumt haben, Weib.«
    »Ich hab’ aber die Klingel gehört und auch Stimmen, unten.«
    »Du hast nichts gehört. Ich muß mal zehn Minuten raus, frische Luft schnappen. Du hast mich wach gemacht, und jetzt kann ich nicht mehr einschlafen.«
    Rosa protestierte, aber Franco hörte ihr einfach nicht zu. Er brauchte nur drei Minuten, um sich anzuziehen, die Treppe hinunterzugehen, auf die Straße zu treten und in seinen Fiat zu steigen. Dabei hatte er Rosa noch eingeschärft, auf keinen Fall an die Tür zu gehen, wenn jemand klingelte. Sie hütete sich, Streit mit ihm anzufangen.
    Er fuhr zur Piazza della Vittoria, wo eine internationale Telefonzelle war, und steckte die Telefonkarte in den Schlitz, die er immer im Handschuhfach verwahrte. Dann nahm er den Papierstreifen aus seiner Brieftasche und wählte die Nummer, die darauf stand.
    Die Piazza war noch belebt, und die Leute in den Restaurants und Bars feierten vergnügt. Ihre gutgelaunten Stimmen deprimierten Franco noch mehr. Autohupen schallten über den Platz, und ein Schwarm schlafender Tauben an der Statue stob plötzlich flügelschlagend auf. Das plötzliche Geräusch erschreckte Franco, und sein Herz hämmerte wie rasend.
    Das Telefon am anderen Ende der Leitung klingelte. Es dauerte einige Sekunden, eine Ewigkeit voll Frucht für Franco, bis der Hörer abgenommen wurde und die Stimme am anderen Ende antwortete.
    »Ja?« fragte sie auf deutsch.
    Franco sprach kein Deutsch. Er zögerte verlegen, und seine Beine zitterten heftig.
    »Ja?« wiederholte die Stimme ungeduldig.
    »Sprechen Sie italienisch?« fragte Franco.
    » Sì « , sagte die Stimme nach einer Pause.
    Franco seufzte erleichtert auf. Ein langer, tiefer Seufzer. »Dann hören Sie gut zu, mein Freund. Wir haben ein Problem …«
    Straßburg.
    23. Dezember.
    Sie bekamen die letzten Plätze in der Sieben-Uhr-Maschine von Berlin und landeten kurz nach acht in Frankfurt.
    Volkmann hatte den Ford in Stuttgart am Flughafen stehen lassen, wo er von der Fahrbereitschaft abgeholt worden war, deshalb nahmen sie sich einen Mietwagen. Sie fuhren nach Straßburg und kamen gegen halb zwölf im DSE-Hauptquartier an.
    Er hatte auf dem Weg vom Flughafen bei Peters Sekretärin angerufen und ihr gesagt, daß er vor Mittag in Straßburg ankommen würde und sich unbedingt mit Peters und Ferguson treffen müsse. Die Sekretärin versicherte ihm, sie werde Peters seine Nachricht ausrichten.
    Sie fuhren mit dem Lift aus der Tiefgarage hoch, und Erika wartete in seinem Büro, während er sich auf die Suche nach Peters machte.
    Er fand ihn in seinem Büro. Dort plauderte er mit Fergusons Sekretärin. Als Volkmann eintrat, ging Peters sofort auf ihn zu.
    »Joe, ich bin froh, daß Sie wieder da sind. Es hat sich etwas ergeben …«
    »Wir müssen uns unterhalten, Tom. Und zwar dringend.
    Haben Sie meine Nachricht nicht bekommen?«
    »Doch, hab’ ich.« Peters sah den Ausdruck auf Volkmanns Gesicht. »Stimmt was nicht, Joe?«
    »Wo ist Ferguson?«
    »Beim Weihnachtsessen der Sektionschefs.«
    Peters sah Volkmanns frustrierte Miene und drehte sich zu der Sekretärin um. »Lassen Sie uns

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