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Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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meinen Sie… Laufzeilen? N E I N – Aktien!!! Weis nich’ so genau. Müsste mal meinen Banker fragen…! Welchen? Den vorsitzenden Erdnusskauer aus der TV-Werbung mit der Frage, warum Ihr Anlageberater immer noch zu der beschäftigten Bevölkerungsschicht gehört, obwohl er so gut ist – oder wen?
     
    Vielleicht haben wir aber auch nur Kommunalobligationen, Rentenanleihen oder staatlich subventionierte Wertanlagen mit 10-jähriger Laufzeit und einer Rendite von immerhin 3%. Das liegt somit 0,7 Prozent über der durchschnittlichen Inflationsrate, gemessen am momentanen Warenkorb mit drei Videorekordern, die in jedem Haushalt vorhanden sein sollen, schreibt der Spiegel oder wer sonst. In zehn Jahren bekomme ich also 0,7% mehr Kaufkraft ausgezahlt, als ich ursprünglich investiert habe. WAHNSINN.
     
    Das ist wohl ein Grund zum Feiern. Subtrahieren wir die Kosten der (bescheidenen) Feier von unserer Auszahlung, geht die Rechnung glatt auf. 0:0 (Null zu Null). Hier darf man die Frage stellen für wen? Für die Bank! Selbst für einen kurzfristigen Dispo-Kredit latzt man nicht selten 12-18 Prozent. Davon gebe ich dann gerne mal 3% ab, um das Volk in Schwingung zu halten.
     
    Aha. Wenn ich also richtig verstanden habe, hole ich mir eine Verbindung zur Börse und bekomme dann drei Videorekorder…?
     

Individualismus
     
    So ziemlich jeder hält die Art und Weise wie er lebt und denkt, handelt und entscheidet für das ‘non plus ultra’ an Qualität. So sollte es auch sein und wenn diese Einstellung von allen andern in vollem Maße akzeptiert würde, gäbe es eine Menge weniger Probleme.
     
    Wird denn die Einstellung eines jeden nicht akzeptiert? Nein, leider nicht immer und schon gar nicht in vollem Umfang. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man aufgrund der vermeintlichen Annahme, mit seiner Einstellung die beste Wahl getroffen zu haben, andere auch davon überzeugen will und setzt dabei oftmals recht unpassende Argumente ein. Die perverseste, uns bekannte Art der Gewaltüberzeugung, heißt dann in der Konsequenz Krieg.
     
    Soweit muss es aber gar nicht kommen. Betrachten wir uns doch einfach zwei jungen Menschen, die sich gerade kennen lernen. Jeder der beiden nimmt für sich in Anspruch, Individualist zu sein und hofft nun auf Akzeptanz der anderen Seite. Man findet sich überaus sympathisch, verliebt sich in den anderen, weil er so ist wie er ist und nicht anders. Es wird geheiratet.
     
    Es vergehen keine 12 Monate und schon beginnt man den anderen erziehen zu wollen und ihm seine eigene ‘Denke’ überzustülpen. Plötzlich gefällt einem am Partner dies nicht mehr und täglich zeigen sich weitere ‘Mängel’ im Auge des Betrachters, der sich aber doch in den Anderen verliebte, weil er so ist, wie er ist. Nun soll er sich ändern.
     
    Merkwürdig.
     
    Danach wäre er ein anderer, in den man sich evtl. gar nicht verliebt hätte? Das allerdings wäre fatal und bedeutet Scheidung und bis dahin Krieg im Kleinen. Alltag.
     
    Aber genau so spielt es sich täglich millionenfach ab. Man unterwirft, unterdrückt, unterjocht. Auch gründen viele Individualisten Vereine, in denen eben dieser gepriesene Individualismus erlebt werden kann und das unter den verschiedensten Motiven. Es beginnt beim Kegelclub und hört irgendwo in der Parteienlandschaft auf. Stets sucht Einer Weitere, die an das glauben, woran er auch glaubt, die so denken und handeln, wie er es auch praktiziert.
     
    Das soll dann Individualismus sein? Ein Individuum ist etwas einzelnes, keine unbestimmte Menge.
     

Na das wird ein Fest
     
    An Weihnachtseinkäufe jetzt schon denken. Nachher hat man wieder die Hälfte vergessen. Und die Verwandten. Maulen eh bei jeder Gelegenheit. Die Lebensmittel zuletzt. Wenn’s dann noch welche gibt.
     
    Also doch schon jetzt? Dann ist der ganze Kühlschrank voll. Egal. Sicher ist sicher. Was soll es dieses Jahr geben? Wieso dieses Jahr? Ist dieses Jahr was anders? Ja. Was denn? Das Geld. Was ist damit? Ist zuwenig von da. Jedenfalls in unserer Kasse. Gürtel enger schnallen und so.
     
    Nix mit deutscher Mastgans. Polnische Flugente. Kann Opa nicht beißen. Hat mehr Flugstunden als Richthofen. Nein, nicht die Seite Lachs. Lachsersatz im Gläschen und deutscher Seehasenrogen auch im Glas, anstatt Beluga auf Eis.
     
    Und dazu? Was dazu? Das reicht doch, oder? Ich meine Kartoffeln und andere Beilagen. Gemüse ist doch gesund. Gesund schon, aber teuer. Und der Hund? Der nimmt die Knochen von der Flugente.

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