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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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verräterisches Grinsen.
    Bei den weiteren Aufnahmen konnte er den Blick kaum von Leon nehmen. Er sah einfach umwerfend aus, der Oberkörper glänzte in dem künstlichen Licht, die schlanken Muskeln spielten unter der Haut der Oberschenkel, die zurückgestrichenen Haare betonten sein schmales Gesicht und die Augen … Hach diese Augen.  
    Kai stolperte und fiel prompt auf die Knie. Scheiße, wer ließ hier auch was im Weg rumstehen? Fluchend rieb er sich das Schienbein und sah sich dem allgemeinen Gelächter ausgesetzt. Inklusive Leon, der grinste wie ein Honigkuchenpferd.

„Ja, ja lach du nur“, brummte Kai und spürte seine Wangen brennen. War er echt über dieses Minikabel da gestolpert, nur weil er seinen Leon angehimmelt hatte. Wie peinlich.
    „Kurze Pause“, ordnete Feuerdirk an und kam viel zu breit grinsend zu ihnen. „Alles okay?“, wandte er sich an Kai. „Ja, keine größeren Verletzungen, außer meinem Stolz. Schön, wenn ich euch alle erheitern konnte.“ Schmerzhaft verzog Kai das Gesicht. „Liebe macht wohl tatsächlich blind.“ Joschi, der neben Feuerdirk getreten war, lächelte süffisant. Elendige Ratte.  
    Leon schluckte verstohlen und sah ihn unsicher an. Joschis Grinsen wurde breiter und er öffnete die schön geschwungenen Lippen, vermutlich um eine weitere Spitze abzuschießen. Im selben Moment jedoch streckte Ben neugierig den Hals und schnupperte an ihm. Mit einem pikiert klingenden Laut wich der Schönling hastig zurück und machte abwehrende Gesten. Leons Mundwinkel zuckten verdächtig, doch er sagte nichts. In Gedanken erhöhte Kai den Stapel an Belohnungsmöhrchen für Ben, der ihm plötzlich sehr sympathisch wurde. Nur ein gezielter Tritt und dir sind lebenslange Möhrchenlieferungen sicher, beschwor er das Pferd. Ich stelle es auch als Unfall dar. Ich schwöre es.  
    „Zwischen euch sprühen echt die Funken“, bestätigte Feuerdirk lächelnd und musterte Leon nachdenklich. „Wärt ihr zu etwas … intimeren Aufnahmen bereit? So ein paar Küsse vielleicht?“ Leon spannte sich augenblicklich an und Kai erwartete ein energisches Kopfschütteln. Stattdessen sah Leon ihn fragend an. In seinem Blick lag ein Hauch Sehnsucht und aufkeimender Mut. Oder Rebellion. Vielleicht auch Trotz. Kai war sich nicht ganz sicher.
    Leons Blick wanderte unstet über Kais Gesicht und dieser nickte kaum merklich. Ob der Schneehase wirklich mutig genug sein wird? Steht er dazu, wird er mich hier küssen? Ein kleines Outing hinlegen? Auch vor den fremden Menschen beweisen, dass wir zusammengehören? Der erste Schritt, dies könnte er sein. Heute hier, morgen vor deinem Vater und dem Rest der bornierten Welt. Wir gehören zusammen und du weißt es ebenso wie ich.  
    „Okay“, erklärte Leon ein wenig schleppend. „Was soll ich machen?“ Feuerdirk strahlte und schlug ein paar Posen vor: Leon, der sich vom Pferd seitlich herabbeugte und Kai küsste, Kai, der seine Hand auf Leons Oberschenkel legte, ihn ansah. „Probiert einfach mal.“ Er zog sich zurück. „Ich mache ein paar Aufnahmen.“ Noch etwas hölzern beugte sich Leon hinab. Seine Lippen berührten flüchtig Kais, kaum ein echter Kuss, trocken und unecht.
    „Mehr“, knurrte Kai so leise, dass nur Leon es hören konnte. „Komm schon, küss mich nicht, als ob wir uns nicht einmal kennen würden. Du hast bis zur Wurzel deines tollen Schwanzes in mir gesteckt. Ich kenne dein Stöhnen, den Geruch und Geschmack deines Spermas, ich weiß, wo ich dich berühren muss, was dich geil macht. Küss mich verdammt noch einmal richtig!“
    Für einen Moment bebten Leons Lippen und Kai legte seine Hand auf dessen Oberschenkel, drückte zu, grub seine Finger in den festen Muskel. Da senkten sich Leons Lippen auf seine, die Zunge stieß so hart in seinen Mund, dass er diesen überrascht öffnete. Leon küsste. Leidenschaftlich, intensiv, verstandraubend, wahnsinnig.
    Ganz klar: Feuerdirk würde seine Fotos bekommen. Kai wusste es, spürte seine Liebe, Leons Leidenschaft in jeden ihrer Küsse einfließen. Dies war ehrlich, offen, eindeutig. Wir sind schwul und einander total verfallen und die ganze Welt kann und soll es sehen.  
    Atemlos löste sich Kai und grinste im Kreis. Er hatte das Gefühl gar nicht mehr aufhören zu können.
    „Sehr gut. Perfekt. Das ist es.“ Ja, auch ihr Fotograf schien zufrieden zu sein. Lächelnd schaute Dirk auf das Display. „Klasse ihr zwei. Ich habe was dabei.“ Rasch eilte er zum Laptop. Leon schwang sein Bein

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