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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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elegant über den Hals des Pferdes und glitt neben Kai zu Boden. Er sah diesen einen Moment lang an, packte ihn im Nacken, zog ihn zu einem weiteren Kuss heran und schlang seine Arme um ihn.
    „Ich weiß auch, wie du klingst“, raunte er Kai ins Ohr. „Und ich weiß auch, wo all deine empfindlichen Stellen sind. Und glaub mir, ich werde es das nächste Mal ausnutzen.“
    „Stehe dir für jedwede weitere Erkundung zur Verfügung.“ Kai spürte das warme Kribbeln in seinem Unterleib, das wilde Klopfen seines Herzens. Endlich . Das war es, das musste es sein: Leon war zum Tiger mutiert. Von jetzt an ging es aufwärts und voran.

 
50 Andere Abfahrt
     
    „Das schaut doch ganz nett aus.“
    Kais Finger legten sich um Joschis Hals und drückten zu. Ganz langsam und genüsslich. Oh, ja er konnte dessen Genick schon knacken hören. Leider nur in Gedanken.
    „Das ist definitiv mehr als nett“, erwiderte Feuerdirk, während er die Fotos am Bildschirm durchging. Leon-Bilder in Schwarz-Weiß. Alle toll, alle wahnsinnig sexy. Jedes davon hätte Kai sich sofort aus einem Magazin ausgeschnitten und mit Fangirlschmachtblick ehrfürchtig an die Wand gepinnt. Nicht nur, weil es einfach gute Fotos waren.
    Auf vielen davon konnte man Leon gar nicht wirklich erkennen, da dessen Gesicht in den Schatten lag. Aber genau deswegen wirkten sie geheimnisvoll und wunderschön. Ein athletischer junger Mann, mit endlos langen Beinen auf einem hübschen Schimmel. Ein wenig erinnerten die Bilder Kai an griechische oder römisch antike Statuen. Mann und Tier eng miteinander verbunden.
    Auch die Bilder mit ihm und Leon fielen in diese Kategorie. Wäre der Markenname auf seiner Unterhose nicht gewesen … Oh ja, auf denen ohne Unterhose passt es: Reiter, Pferd und Läufer. Drei Lebewesen im Einklang, in schattenhafter Harmonie. Dirk hatte seinen Ruf als genialer Fotograf wiedereinmal erfüllt. Wahnsinn. Und erst die Kussfotos … Kai versuchte krampfhaft den Sabber im Mund zu behalten, konnte sich gerade noch beherrschen. Verdammt, sind die toll.  
    „Schaut sogar ziemlich echt aus.“ Kai verdrehte die Augen. Joschi wusste es vielleicht nicht, aber er spielte mit seinem Leben. Ob er ahnt, wie dicht er vor einem qualvollen Tod steht, wenn er noch einen Spruch loslässt?  
    „So schaut es aus, wenn man jemanden wirklich liebt und es nicht nur vor der Kamera spielt“, knurrte Kai in Joschis Richtung. Leon stand dicht neben ihm, spähte über Feuerdirks Rücken auf den Laptop. Sie hatten sich angezogen und durften nun die Ausbeute der Arbeit bewundern. Leon hatte bisher keinen Ton gesagt. Umso überraschter war Kai, als er plötzlich an Joschi gewandt ergänzte: „Das passiert dir bestimmt auch irgendwann mal.“
    Joschi starrte ihn für einen Moment verblüfft an. Gelassen erwiderte Leon seinen Blick, senkte diesen nicht. Seine graugrünen Augen schauten herausfordernd drein.
    Tiger. Das ist mein Tiger. Kai schmolz dahin und versuchte seine Mundwinkel irgendwie daran zu hindern, hinten zusammenzustoßen. Und wahrhaftig, Joschi wandte sich kampf- und wortlos ab, den Mund ein wenig verkniffen.
    Für einen winzigen Sekundenbruchteil verschwand die Maske des blonden Schönlings und es kam ein verletzter Ausdruck zum Vorschein. Für einen ebenso kurzen Moment lag sein Blick mit einem merkwürdigen Sehnen auf Feuerdirk, der jedoch so in die Betrachtung der Fotos vertieft war, dass er es nicht bemerkte. Kai stutzte und fragte sich unwillkürlich, ob Feuerdirk, wenn er derart in seine Arbeit versunken war, überhaupt viel von den Menschen um ihn herum mitbekam. Oder deren Gefühlen.
    Heftig wehrte sich Kai gegen einen spontanen Gedanken, denn dieser brachte auch einen vagen Hauch von Mitleid mit sich, den er Joschi gegenüber definitiv nicht verspüren wollte. Hoffnungslos, der Angriff kam hinterrücks und nistete sich viral in seinem Hirn ein. So ist das also. Das erklärt vielleicht ein wenig von Joschis Verhalten. Aber es entschuldigt nichts. Gar nichts. Er ist und bleibt eine Kröte.  
    „Da sind einige gute bei“, unterbrach Feuerdirk Kais unangenehmes Grübeln und erleichtert richtete dieser seine Aufmerksamkeit zurück auf den Laptop. „Ich muss sie natürlich noch nachbearbeiten, aber ich glaube, ich habe, was ich wollte.“
    „Machen wir dann gleich mit den Cowboykalenderfotos weiter?“, erkundigte sich Joschi, ohne Leon oder Kai zu beachten. „Wie wäre es, mit ein paar Fotos mit dem Sattel?“
    „Ja, klar. Du kannst schon mal

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