Mecklenburger Winter
zurück und biss sich in die Unterlippe. Leichtes Rosa überzog seine Wangen und Kai hätte bei seinem Anblick gerne mal wieder klammheimlich aufgequietscht. „Ich meinte eigentlich eher … Also das du … also mich … Ich unten ...“ Stotternd brach er ab. Das zarte Rosa war in ein sattes Rot übergegangen. Kais Unterkiefer wanderte nach unten. Hatte er sich verhört? Hatte er die Worte richtig interpretiert?
„Du meinst …?“ Leon nickte langsam, dann immer heftiger und schluckte abermals. Entschlossen reckte er sich.
„Ich will, dass du mit mir schläfst“, erklärte er feierlich ernst. „Und dieses Mal liege ich … unten.“ Er stieß den angehaltenen Atem aus. Unsicher sah er Kai an, der schlichtweg nicht reagieren konnte.
Es dauerte einen endlos langen Moment, bis er kapierte. Alles kapierte. Leon hatte sich heute vor seiner Mutter geoutet. Er hatte ihr von seiner Liebe zu Kai erzählt. Er hatte zugegeben, dass sie ein Paar waren. Er hatte alles auf einmal geschafft. Und jetzt … jetzt wollte er den vermeintlich letzten Schritt machen, seinen Schatten endgültig überspringen und vom Hasen zum schwulen Tiger mutieren.
„Leon ...“ Kai hauchte seinen Namen wie eine kostbare Süßigkeit, ließ ihn über die Zunge perlen. „Du bist … unglaublich.“ Dieser zuckte nervös die Achseln und grinste verlegen. „Kommt ja selten vor, dass ich dich sprachlos mache“, bemerkte er erstaunlich trocken. „Sprachlos ist gar kein Ausdruck“, japste Kai. „Du bist …“
„Können wir das nicht überspringen?“, unterbrach ihn Leon ungeduldig hin und her rutschend. „Mensch, wenn du weiterhin so einen Zirkus machst, packe ich das nicht. Aber ich will es. Hörst du: Ich will das wirklich machen. Mit dir.“
„Ich höre und … gehorche.“ Kai musste schmunzeln. Er reichte Leon seine Hand. „Los, zieh mich hoch und bring mich ins Schlafzimmer, mein holder Geliebter. Lass uns unser Schwulsein so richtig genießen.“
61 Knock Out
„Du bist wirklich ein dürrer Hering.“ Leons Finger drückten sich in Kais Rippen. „Nichts mehr dran an dir.“
„Oh danke. Solche erotisierenden Komplimente hört man doch immer gerne beim Sex.“ Kai verzog den Mund teilweise tatsächlich verärgert. Irgendwie brauste er ziemlich leicht auf in letzter Zeit. Bist ein bisschen dünnhäutig geworden, ermahnte er sich. Solche Empfindlichkeiten, das passt eigentlich nicht zu dir. War wohl ein bisschen viel Stress in letzter Zeit.
„Ist aber wahr.“ Leon lächelte gelassen. „Außerdem sind wir noch nicht beim Sex.“
„Hm. Tatsache ist: Du bist nackt und ich ebenso. Wir liegen im Bett, küssen und streicheln uns an ziemlich intim anmutenden Stellen. Doch, gemeinhin würde man dazu Sex sagen, mein unschuldiger Hase.“ Grinsend stupste er Leon gegen das Kinn und drückte seinen Unterleib stärker gegen ihn. „Das könnte auch noch Petting sein“, konterte Leon trocken, drückte Kai auf den Rücken und schob sich über ihn. „Na dann, mach mehr draus“, forderte Kai. „Werd du aktiv, damit du später passiv sein kannst. Das finde ich nur fair.“
„Naja, du musst ja auch was tun“, gab Leon mit erhitzten Wangen zu bedenken. „Also … ich meine, damit da was … reinpasst.“ Verlegen rutschte er auf Kai hin und her. Wohlig seufzend ließ dieser sich in die Laken pressen und schloss die Augen. Warme Haut rieb sich an warmer Haut. Der herbe Duft von Mann und Schweiß. Leons Atem streifte sein Kinn, Lippen machten sich über seine Brust her und Kai murmelte: „Da höre sich einer meinen studierten, schwulen Schlaukopf an. Der weiß also Bescheid, wie der Hase läuft.“
„Hatte einen guten Lehrmeister.“ Leon nuschelte, denn seine Lippen küssten sich an Kais Hals entlang. „Aber sicher doch. Ich werde also deine Rosette ausgiebig lecken, mit den Fingern den Muskelring lockern und dir die ersten lustvollen Stöhner entlocken, wenn ich richtig treffe“, versprach Kai schmunzelnd. „Erst dann darf mein funkensprühender Zauberstab zum Einsatz kommen.“
Leon kicherte und tippte gegen Kais alles andere als steifen Stab. „So wird das aber nichts. Ein bisschen mehr Zauber braucht es schon, du Spinner. Sonst sprüht da gar nichts.“ Lachend verbarg er sein Gesicht in Kais Halsbeuge. „Und wenn du noch weiter solchen Quatsch von dir gibst, kann ich vor Lachen gar nicht.“ Kai beschloss, kein Risiko einzugehen und den Mund lieber geschlossen zu halten. Ohnehin war es viel zu schön, was
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