Medi-Taping im Sport
auch Turner, Balletttänzer und Leichtathleten. Die Ursachen für die Probleme liegen nicht selten im Bereich der Hüfte und der Gesäßmuskulatur.
Ein wenig Anatomie
Im Unterschied zum Oberkörper mit seiner mächtig entwickelten Muskulatur des Schultergürtels fehlen im Bereich des Beckengürtels entsprechende Muskeln.
GUT ZU WISSEN
Zur Erinnerung
Denken Sie daran, dass die Statik oft die Wurzel des Übels ist. Prüfen Sie, ob Sie schief sind und stellen diesen Zustand ab. Nur dann werden Sie auf lange Sicht schmerzfrei Sport treiben und den Alltag bewältigen können.
Dafür ist die Wirbelsäule fest im Beckenring verankert und wird nur von der Muskulatur gehalten. Auch die Hüft- und Gesäßmuskulatur ist sehr kräftig entwickelt. Sie ist für unseren aufrechten Gang verantwortlich, der einerseits Gleichgewichtsprobleme mit sich bringt, andererseits nur durch eine kraftvolle Muskulatur möglich ist. Oft löst eine Fehlbelastung Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen aus.
Das Becken, eine eher knochige Angelegenheit.
Der Lenden-Darmbein-Muskel
Der Musculus iliopsoas, wie der Lenden-Darmbein-Muskel auf Lateinisch heißt, ist der wichtigste Beuger im Hüftgelenk und spielt die Hauptrolle in der dortigen Statik. Sie benötigen ihn für alle schnellen Beugebewegungen. Richtig aktiv ist er zum Beispiel, wenn Sie zum Weit- oder Hochsprung abspringen, beim Hürdenlauf, aber auch beim Klettern oder Sprinten. Unter anderem agiert der aus großem Lenden- und Darmbeinmuskel bestehende Ilio psoas zusammen mit dem vorderen Schenkelstrecker, dem Rectus femoris.
Problem: Psoasverkürzungen
Der soeben beschriebene Lenden-Darmbein-Muskel, der Ihnen auch als Hüftbeugermuskel begegnen kann, ist ein typischer Haltemuskel mit überwiegend langsam zuckenden roten Muskelfasern. Das bedeutet leider, dass er zum Verkürzen neigt.
Haltung mit verkürzter (links) und gesunder Muskulatur (rechts).
Merkmale
Die Psoasverkürzung tritt absolut häufig auf. Anfangs erkennen Sie nur im Liegen, wenn sich die Knie in Rückenlage nicht auf der Unterlage befinden. Ist der Muskel bereits stark verkürzt, sehen Sie das an einer vermehrten Beckenkippung nach vorn und nicht selten auch an einem Hohlkreuz.
Aus diesen Fehlhaltungen resultieren wiederum hartnäckige Beschwerden der Lendenwirbelsäule und Hüfte sowie der Oberschenkelmuskulatur und der Knie.
Ursachen
Die Antwort ist einfach, sie lautet: mangelnde Dehnung. Zum Beispiel durch eine überwiegend im Sitzen auszuführende Tätigkeit oder das einseitige Training des Oberschenkelstreckers, wie es bei Läufern oder Fußballern an der Tagesordnung ist. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, denn auch die Bauch- und Gesäßmuskulatur spielen eine Rolle. Starke Bauchmuskelnverhindern zum Beispiel, dass das Becken nach vorn wegkippen kann. Sie verhindern natürlich nicht die eigentliche Psoasverkürzung, aber immerhin die negative Auswirkung, also die Fehlhaltung.
GUT ZU WISSEN
Der Thomas-Handgriff
So entlarven Sie Verkürzungen des Lenden-Darmbein- oder vierköpfigen Oberschenkelmuskels: Legen Sie sich ausgestreckt auf den Rücken. Winkeln Sie ein Bein an und ziehen das Knie zu sich heran, sodass ein eventuell vorhandenes Hohlkreuz ausgeglichen wird. Sie spüren, dass der untere Rücken auf die Unterlage drückt. Liegt eine Verkürzung vor, wird sich der Oberschenkel des anderen Beines von der Unterlage abheben.
Hilfe durch Medi-Taping
Wenn Sie die Haltemuskeln tapen, entspannen diese sehr viel besser, was der Verkürzung entgegenwirkt. Und natürlich sind Ihre Schmerzen mit einem Tape sofort verschwunden oder zumindest erheblich verringert. Das hat den schönen Effekt, dass Sie auch wieder besser dehnen und die Verkürzung so Stück für Stück beseitigen können. Das Tape für diesen Muskel heißt Psoas-Sport-Tape (Anleitung → s. S. 92 ).
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Nicht die Gelenke sind schuld
Bildgebende Diagnoseverfahren bringen fast immer Verschleißerscheinungen, Meniskusschäden oder Bandscheibenvorfälle ans Licht, wenn Sportler oder ältere nicht mehr aktive Menschen über Probleme klagen. Werden jedoch die Muskeln im Bereich der Hüfte und des Gesäßes getapet, ist der Schmerz in 90 Prozent der Fälle weg.
Das können Sie sonst noch tun
Bauen Sie in Ihr Training immer Dehnübungen für den Hüftbeuger ein. Das ist ganz einfach: Machen Sie einen Ausfallschritt nach vorn. Das hintere Bein gestreckt weit nach hinten schieben. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Fuß nicht
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