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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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tat.
    »Ich habe dich lieb, Mutter. Du bist immer bereit zu verzeihen und hast so viel Verständnis. Wie gern würde ich dir anvertrauen, dass ich meine Verlobung lösen will, doch möchte ich dich und vor allem Vater nicht aufregen. Vielleicht finde ich die richtigen Worte, ehe ich nach Windsor zurückkehre.
    Als Brianna sich für die Nacht zurechtmachte, dachte sie so intensiv an Wolf, dass seine Gegenwart greifbar war. Bei einem Blick in den Spiegel gaukelte ihre Phantasie ihr vor, er stünde hinter ihr. Sie seufzte wehmütig. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir eines Tages Zusammensein können.
    Nicht lange nachdem sie ihren Kopf auf das Kissen gebettet hatte, wurden ihre Wünsche Wirklichkeit, zumindest im Traum. Sie und Wolf ritten zusammen, schwammen zusammen, lebten und lachten zusammen und liebten sich. Ein Lächeln umspielte im Schlaf Briannas Lippen.

24
     
    »Hurensohn! Idiotischer Franzmann!« König Edward knallte einen Brief des französischen Königs Charles auf den Tisch. »Weil ich auf sein Geheiß nicht sofort nach Paris eilte, um für meine französischen Besitzungen den Lehnseid zu leisten, hat dieser habgierige Schuft mein Recht auf die Gascogne für verfallen erklärt!« Er hielt das beleidigende Schreiben Hugh hin. »Und ich heiratete seine Schwester nur, um die Gascogne und Aquitanien zu behalten!«
    »Edward, du hast die Mittel zur Vergeltung in der Hand. Isabelle ist seine Schwester. Strafst du sie, strafst du auch den König von Frankreich.«
    »Du bist wahrhaft brillant! Rate mir. Was soll ich tun?«
    »Erkläre sämtliche Besitzungen der Königin für verfallen und fordere sie in deinem Namen zurück. Konfisziere ihre Mitgift, vor allem ihre Güter in Cornwall mit ihren wertvollen Zinnminen. Die Krone gewährt ihr eine jährliche Apanage von elftausend Mark - kürze sie auf eintausend.«
    »Bereite die Papiere zur Unterschrift vor«, wies Edward ihn an.
    »Laut Parlamentsbeschluss müssen wir sämtliche Untertanen des Königs von Frankreich aus deinem und dem Haushalt der Königin verbannen und sie in ihre Heimat zurückschicken.«
    Edward schwenkte die Hand. »Nur zu! Du hast das königliche Siegel.«
    »Wir müssten unsere englischen Untertanen in der Gascogne warnen, sie sollen sich bewaffnen für den Fall, dass Charles Truppen ausschickt, um das Land zu besetzen.«
    Edward ernannte seinen Halbbruder Edmund, Earl of Kent, zum Statthalter der Gascogne. Anfang September führte dieser die in der Gascogne ansässigen Engländer zu einem Angriff gegen Arbeitstrupps, die mit dem Bau einer befestigten Stadt in Agenais begonnen hatten. Ein französischer Sergeant wurde getötet, das französische Volk im Allgemeinen und König Charles im Besonderen waren empört.
    Roger Mortimer bot dem französischen König sofort sein Schwert zum Kampf gegen die Untertanen König Edwards in der Gascogne.
    Charles sandte ein Schreiben an Edward und forderte die Auslieferung der englischen Untertanen, die den Mord begangen hatten, weiter befahl er ihm, sofort zu kommen und für seine Besitzungen in Frankreich den Lehnseid zu leisten.
    Als Edward erfuhr, dass Charles dem berüchtigten Verräter Mortimer Asyl gewährt hatte, war sein Plantagenet-Zorn so gewaltig, dass ihm der Schaum vor dem Mund stand. Von Despencer unterstützt, beschuldigte er König Charles, er hätte Mortimer zur Flucht verholfen. Edward weigerte sich, die Sündenböcke auszuliefern oder nach Frankreich zu kommen.
    König Charles schickte sofort eine Armee in die Gascogne und nahm das Gebiet in Besitz.
    Edward warf das Schreiben des Königs von Frankreich hin, das ihm ein von Charles entsandter englischer Ritter überbracht hatte.
    »Hurensohn! Das ist eine Kriegshandlung!« Edward griff nach einem Stuhl und zerschmetterte ihn, um sodann noch die Trümmer mit Tritten durch den Raum zu befördern.
    Hugh Despencers Reaktion war intellektuell und weitaus bösartiger. »Vergeltungsmaßnahmen gegen die Franzosen sind nun gerechtfertigt. Lasst alle in England zurückgebliebenen Franzosen festnehmen und einkerkern sowie ihren Besitz beschlagnahmen.«
     
    »Eure Hoheit, ich bitte Euch, mich aus Eurem Dienst zu entlassen.« Arbella Beaumont hielt einen Brief ihrer Mutter an sich gedrückt, Tränen strömten über ihr Gesicht. »Mein Vater wurde verhaftet und in den Kerker geworfen.«
    Isabelle erbleichte. »Mit welcher Begründung?«
    »Mutter sagt, er hätte sich geweigert, Despencer den Treueeid zu leisten, der wahre Grund aber ist, dass

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