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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Henry Beaumont ein Freund der Königin ist. Verzeiht mir, Eure Hoheit.«
    »Es gibt nichts zu verzeihen. Du musst unverzüglich nach Hause zu deiner Mutter. Sicher ist der Bruder deines Vaters, der Bischof von Durham, so empört wie ich!«
    Im Verlauf des Tages wurde Königin Isabelle offiziell davon in Kenntnis gesetzt, dass alle ihre Besitzungen in England konfisziert und dem König übereignet worden waren. Ebenso erfuhr sie, dass ihre von der Krone gewährte Apanage von elftausend auf tausend Mark pro Jahr gekürzt worden war. Isabelle verlangte, den König zu sprechen.
    Am nächsten Tag traf Edward mit Hugh Despencer auf Windsor ein. Wie Brianna es sie gelehrt hatte, kleidete Isabelle sich an, wie es sich für eine Königin ziemte, und schmückte sich mit ihrem juwelenbesetzten Krönchen.
    Die Liebe Roger Mortimers hatte der Königin neues Selbstvertrauen geschenkt. Mit zitternden Knien hielt Isabelle dem König das offizielle Papier hin und fragte in ihrem hoheitsvollsten Ton: »Sire, was hat dies zu bedeuten?«
    »Euer Bruder schickte seine Armee in die Gascogne und nahm diese in Besitz. Die Gascogne gehört mir. Es handelt sich um eine kriegerische Handlung!«
    »Was hat dies damit zu tun, dass Ihr mich zur Bettlerin macht?«, fragte sie kühn.
    Despencer trat vor. »Madam, Ihr seid Französin. Ihr seid eine Feindin.«
    Isabelle nahm ihren ganzen Mut zusammen. » Eure Feindin bin ich in der Tat, doch bin ich Königin von England. Ihr werdet mich mit Eure Hoheit ansprechen.«
    In Edwards Augen loderte es. »Madam, Ihr werdet mit meinem teuersten Freund nicht so bösartig und respektlos reden.«
    Um Isabeiles Fassung war es geschehen. »Dieser elende Schwanzlutscher!«
    Die anwesenden Höflinge schnappten nach Luft.
    Despencer zischte: »Ihr, Madam, werdet mir persönlich einen Treueeid schwören, hier und jetzt, andernfalls werdet Ihr als Staatsfeindin behandelt.«
    Wut war das Einzige, was ihre Knie daran hinderte nachzugeben. Isabelle hob ihr Kinn und richtete sich zu voller Größe auf. »Niemals! Lieber sterbe ich!«
    Wutentbrannt drehte Despencer sich um und schritt hinaus, und Edward mit seinen Höflingen folgte ihm wie ein Lakai.
    Isabelle ließ sich auf eine mit Brokat überzogene Liege sinken, und Marguerite Wake brachte ihr einen Becher Wein. »Ihr habt Euch ihnen so tapfer widersetzt, Euer Gnaden«, sagte sie mit großen Augen.
    Isabelle ließ ein unsicheres Lachen hören. »Ich komme mir nicht tapfer vor ... ich fühle mich sehr verletzlich. Da Arbella Beaumont nicht mehr bei uns ist, brauchen wir jemanden, der unsere Reihen auffüllt. Ich will an Brianna in Warwick schreiben und sie bitten, sie solle sofort nach Windsor zurückkehren.«
     
    Wieder in Westminster durchmaß Hugh Despencer das königliche Gemach, insgeheim vor Wut schäumend und mit Racheplänen befasst. Die Isabelle zugedachte Vergeltung musste sie mitten ins Herz treffen. Edward trottete hinter ihm her, bestrebt, seinen Geliebten zu beschwichtigen.
    Schließlich blieb Hugh mit einem Ruck stehen: ein schmales Lächeln legte sich um seinen grausamen Mund. »Nichts leichter, als dass Isabelle, die Französin ist, ihre Kinder zum Verrat an dir, ihrem Vater, aufhetzt. Die Sicherheit des Reiches gebietet, dass sie unverzüglich ihrer Obhut entzogen werden.«
    »Bist du sicher, Hugh? Ich liebe meine Kinder. Es soll ihnen kein Leid geschehen.«
    »Weil du sie liebst, müssen sie dem schlechten Einfluss der Französin entzogen werden. Sie sollen meiner lieben Schwester Lady Monhermer in Marlborough übergeben werden.«
    »Ich muss ohne Verzug nach Windsor zurückkehren.« Brianna reichte ihrer Mutter den Brief, den Königin Isabeiles Bote John Sadington nach Warwick gebracht hatte.
    »Hölle und Teufel, die verhassten Despencers taten dies alles schon einmal, damals, als ich aus dem Hofdienst entlassen wurde.« Jory empfand ohnmächtige Wut, weil Isabelle nun wieder Repressalien ausgesetzt war. »Die Familie Beaumont war mit der Königin befreundet, seit diese mit Edward verheiratet wurde. Henry wurde aus purer Bösartigkeit eingekerkert. Wer wird wohl der Nächste sein? Versprich mir, dass du äußerst vorsichtig sein wirst, Brianna.«
    »Der Königin wurden ihre Besitzungen genommen, und ihre Apanage wurde bis auf einen Bettel gekürzt. Ich weiß, dass Hugh Despencer dahintersteckt, aber Isabelle gibt Edwards Schwäche die Schuld, und sie hat Recht. König Edward ist die Wurzel allen Übels.«
    »Während du packst, hole ich von deinem

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