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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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gewinnen.«
    »De Warennes Erbe feierte gestern seine Hochzeit. Sehr wahrscheinlich ziehen sich die Festlichkeiten tagelang hin. Ihr kommt sicher noch rechtzeitig.«
    Humphrey de Bohuns Worte durchstachen den eisernen Panzer, den Wolf Mortimer zum Schutz seiner Gefühle trug. Er entschuldigte sich abrupt, bestieg sein Pferd und ritt ins Land hinaus. Seine Gedanken waren bei Brianna, und er wusste, dass körperliche Anstrengung das einzige Gegenmittel war.
    Kurz bevor das Tageslicht schwand, erspähte er ein kleines Boot. Er stieg ab, band Drago an einem Baum fest und ruderte mit Shadow vor sich im Boot in die Cambridge Fens.
    »Sie hat ihn geheiratet!« Dem Schock folgte Wut. Erst als er seine Wut abreagiert hatte, fühlte Wolf den Verlust.
    Ihre Ohren flach angelegt, beobachtete Shadow ihn aufmerksam.
    Wolf stützte die Ruder auf und starrte in die Dunkelheit. Er fragte sich, wann es Nacht geworden war.
    »Der Teufel soll dies alles holen! Ich habe für unsere Sache getan, was ich konnte. Morgen werden wir beide wieder nach Hause, ins walisische Grenzland, gehen. Von diesen kultivierten englischen Ladys und Gentlemen habe ich endgültig die Nase voll.«
     
    »Das ging aber rasch - um nicht zu sagen ungeziemend rasch.« Jory reichte Brianna den Brief Janes, in dem stand, dass Lincoln Robert Blanche Fitzallan geheiratet hätte. Sie beobachtete die Miene ihrer Tochter genau, um ihre Reaktion abzuschätzen. Als sie weder Kummer noch Freude darin entdeckte, bohrte sie weiter: »Nun, was hältst du davon?«
    »Ich glaube, dass Lincoln Robert mit Blanche viel glücklicher sein wird als mit mir. Sie ist jünger als ich und meiner Einschätzung nach viel anschmiegsamer, als ich es sein würde. Zugleich erfüllt sie Lincolns erste Bedingung, die er an eine Ehefrau stellt - sie ist die Tochter eines edlen Earl des Reiches.«
    »Das ist ziemlich zynisch, Liebling.«
    »Ja, ich bin zuweilen zynisch ... eine schockierende Eigenschaft bei einem weiblichen Wesen, das seinen achtzehnten Geburtstag noch vor sich hat.« Brianna verzog den Mund unmerklich. »Als ich jemandem sagte, dass ich mit Lincoln Robert verlobt sei, bekam ich zu hören Armer Junge. Es ist abzusehen, dass Ihr mit ihm nach Belieben umspringen werdet. Eine scharfsinnige Bemerkung, findest du nicht?«
    »Und wer war dieser Jemand?«
    Brianna lächelte. »Das habe ich vergessen.«
    »Na, du hast aber ein praktisches Gedächtnis«, neckte ihre Mutter sie. Dann erhaschte sie einen gehetzten, wehmütigen Ausdruck im Gesicht ihrer Tochter, der ihr verriet, dass in Brianna Erinnerungen und verborgene Tiefen schlummerten.
    »Du kennst mich gut, weil wir uns so ähnlich sind.«
    »Also... eine Hochzeit wird es zwar nicht geben, doch wird dein Geburtstag gefeiert, und dann werden wir bleiben und auch Weihnachten auf Flamstead verbringen. Wir werden feiern und uns freuen und uns keinen Zwang antun. Was meinst du?«
    »Ich meine, dass du dir keine Sorgen um mich machen sollst.«
     
    »Was wollen wir Brianna zu ihrem Geburtstag schenken?«
    Guy de Beauchamp wusste sofort, was seiner Tochter die größte Freude bereiten würde.
    »Ein neues Pferd«, sagte er. »Es gibt da ein schwarzes Jungtier mit Araberblut, das wie der Wind läuft. Die Stute würde ideal zu ihr passen.«
    »Eine wunderbare Idee. Und von mir bekommt sie einen meiner Smaragde, da sie ihren Verlobungsring zurückgab.«
    »Das ist großzügig und selbstlos, Jory, aber schließlich brauchst du keine Juwelen, um deine Schönheit zur Geltung zu bringen.«
    »Schmeichelei nützt dir gar nichts, du berüchtigter Teufel.«
    »Im Gegenteil, sie verschafft mir immer, was ich möchte.« Seine besitzergreifende Hand fand, was sie suchte.
    »Ich glaube, wir bekommen bald Schnee. Warum nutzt du deine überschüssige Energie nicht, indem du den Schlitten instand setzt, der im Stall steht? Nichts ist romantischer als eine winterliche Ausfahrt.«
    Wolf Mortimer stand im Morgengrauen auf und packte seine Satteltaschen. Das milde Wetter war kalter Luft gewichen. Er musste früh losreiten, da sein Ziel das walisische Grenzland war, wo man mit einem frühen Wintereinbruch rechnen musste. Er fütterte sein Pferd und empfand plötzlich Reue. Ließ er die Sache der Mortimers jetzt im Stich, gab er die Eigenschaften, derer er sich so rühmte, nämlich Mut und Treue, preis. Er dachte an die Opfer, die sein Vater gebracht hatte, sowie an die noch größeren Opfer Mortimers of Chirk. Noch ehe er Drago fertig gesattelt hatte, wusste Wolf,
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