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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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geschmeidigen, behaarten Körpers hatte sich jedoch unauslöschlich ihrem Gedächtnis eingeprägt. Sie vermeinte die sonnenbraunen Brustmuskeln und breiten Schultern so deutlich zu sehen, als stünde er noch vor ihr. Und der Drache! Der Drache stand ihr besonders deutlich vor Augen. Sicher nur deswegen, weil Wolf Mortimer der erste nackte Mann war, den sie jemals gesehen hatte. Entschlossen ignorierte sie ihr wild pochendes Herz.
     
    »Wolf Mortimer, willkommen auf Warwick. Hoffentlich bringt Ihr uns gute Kunde.« Die Countess küsste ihn auf beide Wangen und entfaltete den Brief ihres Gemahls.
    »Der Erfolg war auf unserer Seite, Mylady, doch wollt Ihr die Einzelheiten gewiss lieber von Lord Warwick hören. Er bot seine Gastfreundschaft großzügig einigen der Barone an. Sie sollten morgen oder spätestens übermorgen hier eintreffen.«
    Jory überflog das Schreiben. »Ja, das schreibt er. Wie ich sehe, lud er den Earl of Hereford ein.«
    Wolf sah etwas in ihren grünen Augen aufblitzen und versuchte, es einzuordnen. Zorn war es nicht, auch nicht Angst, sondern eher etwas, das sie beunruhigte. Die stets gelassene und selbstsichere Countess of Warwick war ein wenig aus der Fassung geraten, was ihn erstaunte. Rasch rief sie Mr. Burke zu sich und übergab dem Burgwart Warwicks Mitteilung. »Morgen treffen die Ersten ein.«
    »Hereford führt seine eigenen Feldzelte mit«, sagte Wolf zu Burke.
    »Sehr gut. Ich will Euer Gemach herrichten lassen, Mylord.«
    Brianna stieß zu der Szene. »Kommt Vater nach Hause?«
    »Sehr bald, Liebling. Wolf war so gut, uns seine Botschaft zu überbringen.« Jory sah die nassen Zöpfe ihrer Tochter, dann glitt ihr Blick zu Mortimers nassem Haar.
    Wolf verneigte sich. »Meine Damen.« Ihm war der neugierige Blick der Countess nicht entgangen. Jetzt gibt es noch etwas, das sie beunruhigt.
     
    Auf Warwick Castle, in seinen Stallungen und auf den umliegenden freien Flächen wimmelte es von Kriegsvolk. Es war kurz vor dem Abendbrot, und Jory de Beauchamp stand mit Brianna an ihrer Seite in der Großen Halle, um ihre edlen Gäste willkommen zu heißen.
    Roger Mortimer trat ein, begleitet von einem viel älteren Mann mit zerfurchtem Antlitz und eisengrauem Haar. »Könnt Ihr Euch an meinen Onkel erinnern, Lady Warwick? Ihr habt ihn vor vielen Jahren auf meiner Hochzeit kennengelernt.«
    Jorys Lächeln war warm und einladend. »Wie könnte ich den zweiten Roger Mortimer vergessen?«
    Der alte Herr führte ihre Finger an seine Lippen. »Um Verwechslungen zu vermeiden, nennt man mich Mortimer of Chirk. Und Ihr seid so strahlend und jung wie vor zwei Jahrzehnten, Mylady.«
    »Danke, Sir. Das ist meine Tochter Brianna de Beauchamp.«
    Brianna riss ihren Blick vom schmucken Mortimer los und lächelte dem alten Herrn zu.
    »Eine erlesene Schönheit. Ist sie schon versprochen?«
    Brianna lachte anmutig. »Seid Ihr interessiert, Lord Chirk?«
    »Nicht nur schön, sondern auch charmant. Eure Tochter weiß, wie man einem alten Mann schmeichelt. Ganz die Mutter.«
    Mr. Burke führte sie fort, und Brianna sah, dass ihre Mutter sich an den Hals griff, als sei sie plötzlich ihrer selbst nicht mehr sicher. Neugierig, wer diese Wirkung auf ihre Mutter ausüben konnte, starrte Brianna das Männertrio an, das eben die Halle betreten hatte.
    Die Countess trat vor und streckte ihre Hand aus. »Lord Hereford, was für eine Ehre, Euch auf Warwick begrüßen zu dürfen. Diese großen jungen Männer müssen Eure Söhne sein.«
    Brianna sah, dass der Blick, mit dem der Earl ihre Mutter ansah, voller Verlangen war. Guter Gott, er sieht aus, als wäre er verllebt in sie.
    Der Earl of Hereford führte die Hand der Countess an seine Lippen. »Jory, du hast dich nicht verändert. Ich hätte dich nie fortgehen lassen dürfen.« Er räusperte sich. »Ja, das sind meine Söhne, John und Humphrey de Bohun.«
    Die stattlichen Brüder waren große, blonde Ebenbilder ihres Vaters. Auf Briannas Lächeln reagierten sie mit Blicken, aus denen hungriges Begehren sprach. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Mutter war in erster Ehe mit einem de Bohun verheiratet. Nun sah sie sich Hereford genauer an.
    Der Burgwart, der den Mortimers ihre Plätze angewiesen hatte, trat herbei, um den Earl of Hereford und seine Söhne zu holen.
    Brianna konnte ihre Neugierde nicht mehr zügeln. »Was meinte der Earl, als er sagte, er hätte dich nicht gehen lassen dürfen?«
    »Ich war mit seinem Bruder Humphrey de Bohun vermählt. Als dieser im

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