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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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Kampf fiel, wollte der alte Earl mich für seinen zweiten Sohn«, erklärte Jory.
    »Nicht nur der alte Earl wollte dich. De Bohun ist noch immer in dich verliebt.«
    »Unsinn.« Jory errötete. »Als ich ihm einen Korb gab, verlor er keine Zeit und ehelichte eine königliche Prinzessin.«
    »War Elizabeth Plantagenet deine Freundin?«
    »Nein. Meine Freundin war Joanna, ihre Schwester. Elizabeth hatte ihren eigenen Haushalt und eigene Damen. Die de Bohuns dienten dem verstorbenen König so treu, dass er sie mit seiner Tochter belohnte.«
    »Die Söhne Herefords sind attraktive junge Männer - in Anbetracht der Tatsache, dass ihre Mutter eine königliche Prinzessin war.«
    »Wie wahr ... Fast könnte man darüber vergessen, dass bei den Plantagenets ein dem Wahnsinn verwandter Wesenszug erblich ist.«
    Die Erwähnung König Edwards ließ Brianna schaudern. »Da kommt Vater.«
    »Endlich! Er war nur vier Monate fort, und mir kommt es vor, als wären es vier Jahre gewesen!«
    Warwick liebkoste die Wange seiner Tochter, dann nahm er seine Frau in die Arme. »Hast du Hereford gesehen?«, fragte er besorgt. »Es waren für dich keine glücklichen Jahre. Hoffentlich hat das Wiedersehen mit ihm keine traurigen Erinnerungen geweckt.«
    »Natürlich nicht. Es ist so schön, dich wieder zu Hause zu haben, Liebster.«
    Sie haben nur füreinander Augen. Es ist nicht zu übersehen, dass sie noch immer ver li ebt sind. Brianna erblickte ihren Bruder und begrüßte ihn. »Du hast dich verändert, Guy Thomas.«
    »Ich bin älter geworden. Jetzt bin ich fast fünfzehn und habe bei der Rückeroberung zweier walisischer Festungen mitgekämpft«, sagte er stolz.
    »Ich meine dein Haar. Was hast du damit gemacht?«
    »Ich habe es abgeschnitten.«
    »Das sehe ich! Komm, du kannst an der Tafel neben mir sitzen und mir von deinen Abenteuern erzählen.«
    »Ich soll neben meiner Schwester sitzen, wenn ich mit Wolf Mortimer speisen könnte? Das soll wohl ein Scherz sein.« Sein Blick machte sich auf die Suche nach seinem Vorbild. Als er ihre enttäuschte Miene bemerkte, versuchte er, seine Äußerung abzumildern. »Mach kein solches Gesicht, ich werde ihn fragen, ob du bei uns sitzen darfst.«
    »Ich denke nicht im Traum daran, mich aufzudrängen«, gab sie übertrieben liebenswürdig zurück und ging schnurstracks zu den zwei Bohun-Brüdern, die sofort aufsprangen.
    »John ... Humphrey ... ist hier noch Platz für mich? Sagt schon, wurden wirklich alle Grenzfestungen zurückerobert?«

4
     
    Wolf Mortimer, der es geflissentlich vermied, bei Tisch einen Blick in Briannas Richtung zu werfen, war sich ihrer Gegenwart dennoch stark bewusst. Sie wiederum schenkte ihre Aufmerksamkeit ausschließlich den Söhnen des Earl of Hereford, die er gut kannte. Sie war ganz Ohr für alles, was John de Bohun zu sagen hatte, und plauderte angeregt mit Humphrey. Während sie mit dem einen lachte und sich Wein vom anderen einschenken ließ, eroberte sie beide und wickelte sie um ihren eleganten Finger.
    Wolf ließ sich von der Vorstellung, die vor ihm ablief, nicht aus der Ruhe bringen. Er fand sie schmeichelhaft und amüsant, da er wusste, dass alles nur seinetwegen inszeniert wurde. Als das Gastmahl sich dem Ende zuneigte, nistete sich jedoch ein Gedanke in seinem Kopf ein, den er nicht wieder loswurde. Bis zu Briannas siebzehntem Geburtstag waren es nur noch wenige Monate, und bei Warwick würden sich die Bewerbungen um ihre Hand häufen. Vier meiner Schwestern wurden vermählt, ehe sie Briannas Alter erreicht hatten, und Katherine und Joan wird man vermutlich mit zwölf Jahren verloben.
    Wolf wusste, dass mindestens drei Männer in seinem Alter um eine Verbindung mit der Tochter des verrufenen Earl of Warwick wetteiferten. Zwei von ihnen hatte er jetzt vor Augen, wie sie um die Aufmerksamkeit der Schönen kämpften. Der dritte war Lincoln Robert, der Sohn des Earl of Surrey, sehr wahrscheinlich der aussichtsreichste Kandidat. Sicher gab es noch andere, an die er jetzt gar nicht dachte. Spontan fasste er einen Entschluss und folgte seinem Vater, als dieser die Halle verließ und sein Gemach aufsuchte.
    »Tritt ein, Wolf.« Roger Mortimer riss seinen Blick von der Landkarte los, die er studieren wollte. »Setz dich doch, wenn du etwas besprechen möchtest.«
    »Vater, du hast für deine Schwester eine gute Partie arrangiert, als du sie mit Rickard de Beauchamp vermähltest. Hast du jemals eine zweite Verbindung der Mortimers mit den Warwicks in Erwägung
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