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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Lincoln Robert passen wunderbar zusammen. Wenn wir der Natur ihren Lauf lassen, sehe ich da eine Verlobung voraus, sobald sie siebzehn wird.«
    Warwick nickte. »Er ist ein guter Mann. Da er nun die Grafschaft Surrey erbt, sollten wir ihre Verlobung nach ihrem Geburtstag offiziell feiern. Ich kann mir für sie keine bessere Partie vorstellen als Lincoln Robert.«
    »Ich auch nicht. Es wäre eine ideale Verbindung für beide Familien.«
    »Mortimer deutete an, dass er an Guy Thomas für seine Tochter Katherine dächte.«
    »Du lieber Himmel, unseren Sohn interessieren im Moment ausschließlich Schwerter und Rüstungen und wie man ein guter Krieger wird.«
    »Ja, anders als seinen Vater fesselt ihn das Kämpfen mehr als das Vögeln.« Er strich ihr seidiges Bein entlang, und alle Verlobungen waren vergessen.
    Jory hingegen ging dieses Thema die nächsten Tage nicht aus dem Sinn. Kurz vor Monatsende, als die Männer mit ihren Truppen einen Vorstoß in den Süden vorbereiteten, schnitt sie das Thema ihrer Tochter gegenüber an. Sie befanden sich im großen Vorratsraum der Burg, wo Brianna ihre Kräuter gebündelt zum Trocknen aufhängte.
    »In nicht allzu ferner Zukunft werden wir uns nach einem passenden Ehemann umsehen müssen.«
    Brianna starrte ihre Mutter fassungslos an. »Du meinst doch nicht etwa einen Mann für mich? Du hast mir doch immer eingehämmert, dass ich mindestens achtzehn sein muss, wenn ich heirate.«
    »Du wirst bald siebzehn, Liebling, und wir werden zweifellos viele Anträge für dich bekommen.«
    »Du weißt so gut wie ich, dass ich eines Tages Lincoln Robert heiraten werde. Ich kann mir keinen anderen als Ehemann vorstellen.«
    »Nun, das freut mich über alle Maßen. Da Lincoln nun auch die Grafschaft Surrey erbt, ist dein Vater der Meinung, deine Verlobung solle offiziell vollzogen werden, wenn du siebzehn wirst.«
    Als Brianna plötzlich klar wurde, wie bald das sein würde, begehrte etwas in ihr dagegen auf. Ich werde aus der Obhut meines Vaters direkt in die Obhut meines Gemahls übergehen. »Ich werde bald siebzehn Jahre alt, und jedes einzelne Jahr war ich behütet!«, erklärte Brianna leidenschaftlich. »Ich werde nirgends gewesen sein und nichts gesehen haben. Ich möchte nicht unmittelbar vom Stadium eines Kindes in das einer Ehefrau übergehen. Ich möchte etwas Unabhängigkeit, wie du sie hattest.«
    »Wie ich?«
    »Ja, du warst in Wales und dann in Schottland - Gegenden, die ich nicht kenne. In meinem Alter hast du den Schoß der Familie verlassen, um Hofdame einer königlichen Prinzessin zu werden.«
    »Du warst mit mir auf Windsor an Königin Isabeiles Hof.«
    »Mutter, ich war als dein Kind dort, und nicht als Hofdame.« »Du glaubst also, ich hielte dich an einer Leine fest!« Jory atmete tief durch. »Ich bin als Braut nach Wales gegangen, als unfreiwillige Braut, die einen Fremden heiraten musste. Nach Schottland kam ich als Witwe. Ich möchte dich vor den dummen Fehlern bewahren, die ich gemacht habe.«
    Brianna überfiel plötzlich ein tiefes Schuldgefühl. Jory war die liebevollste Mutter der Welt. »Ich möchte ja nur ein wenig Freiheit kosten, die Chance, ein Jahr lang eigene Entscheidungen zu treffen. Danach werde ich mich natürlich damit begnügen, Lincoln Robert zu heiraten und ihm eine pflichtbewusste Ehefrau zu sein.«
    Jory atmete erleichtert auf. Für Brianna steht fest, dass Lincoln Robert ihr Gemahl wird. Wir können unbesorgt sein.
     
    Wolf Mortimer schritt tief in Gedanken auf dem Wehrgang von Warwick Castle auf und ab. Morgen ging es nach Süden, und heute Abend war die letzte Gelegenheit, mit Brianna de Beauchamp in Kontakt zu treten. Obgleich er sie täglich gesehen hatte, waren sie seit jenem Nachmittag am Fluss nie allein gewesen. Es sah aus, als würden die de Bohun-Brüder sie völlig in Beschlag nehmen, und sie tat nichts, um sie zu entmutigen. Ging sie zu den Brutkäfigen, war der Falkner bei ihr, ritt sie aus, begleitete sie ein Stallknecht, ging sie im Garten spazieren, waren die Damen ihrer Mutter um sie.
    Wolf legte seine Hände auf die zinnenbekrönte Mauer und blickte zu den Sternen am nachtschwarzen Firmament hinauf. Er hatte die ganze Tiefe seiner Kräfte nie erprobt und wusste weder, welche Fähigkeiten sie beinhalteten, noch, welche Grenzen sie hatten, da er immer gezögert hatte, sie einer bloßen Laune wegen zu gebrauchen. Bis heute.
    Als er sich ganz auf Brianna konzentrierte, sah er sie deutlich vor seinem geistigen Auge. Sie schlief in

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