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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
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erzogen, und das ist es, was dein Vater an ihr liebt. Sie ist lieb und herzlich ohne falsche Allüren. Sie besitzt keinen Ehrgeiz und war nie am Königshof, ganz zu schweigen davon, dass sie dort nach einer Position gestrebt hätte. Ihr Mann und ihre Söhne sind ihr Leben, ihre ganze Welt. Ihr könnt euch glücklich schätzen.«
    »Ich gebe dir Recht, Brianna, dass es ein Segen ist, eine solche Mutter zu haben, als Erbe einer großen Grafschaft suche ich jedoch höhere Qualitäten in einer Ehefrau. Qualitäten, wie sie einer Countess geziemen - edle Herkunft, vornehme Erziehung und eine gewisse verfeinerte Eleganz, die sie hoch über die anderen Frauen erhebt.«
    »Ein richtiges Idealbild«, neckte sie ihn.
    »Qualitäten, die du im Übermaß besitzt, Brianna.«
    »Verflixter Schmeichler!«, sagte sie leichthin, um die ernsthafte Stimmung, die zwischen ihnen entstanden war, aufzulockern.
    »Nicht fluchen, Brianna. Es lenkt von deinen Reizen ab.«
    Brianna zog amüsiert die Brauen hoch. »Schuft, Schuft, verdammter Schuft! Versuche ja nicht, aus mir einen Engel zu machen, Lincoln Robert. Das weckt in mir den Wunsch, garstige Worte an die Wand zu kritzeln.«
    Er lachte bedauernd. »Es macht dir Spaß, mich zu necken.«
    »Eine perverse Freude. Es verhindert, dass du muffig wirst. Apropos muffig, lassen wir doch ein wenig frische Luft herein.« Das Gefühl des Erstickens war Brianna unerträglich. Sie drehte sich zum Fenster um, zog die Vorhänge zurück und sah nun, dass die Fensterläden geschlossen waren.
    Lincolns Arme legten sich um sie, als er den eisernen Riegel löste. Die Läden schwangen auf, der Duft von Zitronenverbenen strömte in den Raum. Brianna drehte sich mit Absicht in seinen Armen um und blickte mit einladendem Lächeln in seine grünen Augen.
    Als Lincoln ihre Schultern umfasste und seine Lippen zu ihrem ersten richtigen Kuss auf ihren Mund senkte, erfasste Brianna ein Gefühl des Triumphes. Es klappt immer. »Warum hast du das noch nie gemacht?«, flüsterte sie.
    »Du bist eine Dame vornehmer Herkunft. Ich wollte nicht, dass du Abscheu vor mir empfindest.« »Vielleicht fände ich dich abscheulicher, wenn du mich nicht küssen möchtest«, zog sie ihn auf.
    »Wir sollen nicht allein hier in deinem Schlafgemach sein, meine Süße. Ich möchte deinen Ruf oder deine Unschuld nicht gefährden.«
    Sie wickelte eine Strähne seines goldbraunen Haares um ihren Finger. »Auch nicht ein ganz klein wenig?«, neckte sie ihn kokett.
    »Du bist ein Wildfang wie deine Mutter. Ich werde dich am kurzen Zügel führen müssen.«
    »Am kurzen Zügel? Das klingt ja, als wäre ich ein Füllen, das du zureiten willst.«
    Aufstöhnend drehte er sich um und versuchte tapfer, seine körperliche Reaktion zu zügeln. »Komm, ich bringe dich hinunter. Ich muss deinen Vater und deinen Bruder begrü ßen. Vermutlich sind sie in der Schmiede und sehen sich die neuen Schilde an, die unser Waffenschmied entworfen hat.«
    An der Abendtafel registrierte Brianna amüsiert, dass Lincoln Robert es wieder darauf anlegte, ihr nahe zu sein. Er setzte sich neben sie und bot ihr die saftigsten Stücke vom Wildbret an. Da sie flankiert von ihren jüngeren Brüdern sa ßen, wurde locker geplaudert und gelacht, und Guy Thomas beantwortete alle Fragen der de Warenne-Brüder über seine Taten in den walisischen Grenzmarken, als er mitgeholfen hatte, die von den bösen Despencers geraubten Burgen und Güter zurückzuerobern.
    Brianna sah, dass ihre Eltern und die älteren de Warennes Blicke zu ihrem Tisch warfen, und wusste, dass man über sie und Lincoln Robert sprach. Innerlich lächelte sie beglückt, weil die Eltern ihres künftigen Ehemannes sie schon ins Herz geschlossen hatten. Sie waren wie eine einzige Familie, und Brianna schätzte sich glücklich, dass sie nicht wie ihre Mutter mit achtzehn mit einem völlig Fremden vermählt werden würde.
    Nach dem Essen spielten Brianna und Lincoln Backgammon. Sie gewann das erste Spiel und quittierte ihren Sieg mit fröhlichem Lachen. Doch als sie ein zweites Mal gewann, regte sich in ihr Argwohn, dass ihr Partner absichtlich verlor. »Ich glaube, dieses Spiel hättest du gewinnen können, wenn du dich bemüht hättest, Lincoln.«
    Er drückte sanft ihre Hand. »Du freust dich über einen Sieg so sehr. Und ich freue mich, wenn deine Augen triumphierend leuchten.«
    Die zwei jüngeren Jungen spielten ein lärmendes Fuchsund-Gans-Spiel. Jamies Jagdhund schnappte sich immer wieder Steine vom Brett,

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