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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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empfinde.«
    Sie lachte ihn an. »Nicht wirklich. Warum sagst du es mir nicht?«
    »Lieber zeige ich es dir.« Lincoln beugte den Kopf und küsste sie mitten auf den Mund.
    Der Kuss versetzte sie in eine verspielte Stimmung. »Ich gebe nach«, stieß sie atemlos hervor und schmückte sein Haar mit der bunten Feder. »Du hast den unwiderlegbaren Beweis erbracht, dass du der Hahn bist und ich die Henne.«
    »Brianna de Beauchamp, du sagst die empörendsten Dinge.«
    »Darin liegt vielleicht meine Anziehungskraft.« Auf sein Stirnrunzeln hin sagte sie: »Ich schockiere dich doch nicht?«
    »Manchmal schon«, gestand er.
    »Aber sich mit mir im Heu zu wälzen hältst du nicht für schockierend, Lincoln Robert de Warenne?«
    Er sah ihr in die Augen. »Bist du schockiert?«
    »Noch nicht, doch ist der Tag ja noch jung.« Sie lächelte mit spitzbübisch funkelnden Augen. Rasch schlängelte sie sich unter ihm hervor und lief zu ihrem Pferd. Bis er aufgestanden war, saß sie bereits im Sattel. »Im Wald kannst du es ja wieder versuchen.« Sie berührte Venus mit den Fersen, sprengte los und hinterließ ihr silberhelles Lachen, das im Wind hinter ihr hertanzte.
    Für ihre Mittagsrast wählte Lincoln ein schattiges Plätzchen, wo der Fluss am Waldrand vorüberfloss. Brianna ließ sich in dem mit zartem weißem Steinbrech und purpurner Erika gesprenkelten Gras nieder. Sofort entledigte sie sich ihrer Stiefel und Strümpfe, um ins Wasser waten zu können. »Du wirst zu der Vielzahl meiner Eigenschaften Impulsivität hinzufügen müssen.«
    »Dies zähle ich zu den Dingen, die dich unwiderstehlich machen«, sagte er galant.
    Sie ging an das Ufer des breiten Flusses. »Ach, wie schön ... die Fische flitzen umher wie silberne Pfeile.«
    »Wir haben den Fluss wegen der Fische und den Wald wegen des Wildes erworben. Mit beidem wird Hedingham versorgt.« »Wie prosaisch und praktisch. Lass mir meine Illusionen. Ich dachte, sie wurden gekauft, um eine romantische Atmosphäre dazuzugewinnen.«
    »Lass uns essen, ich bin hungrig. Ins Wasser können wir später.« Lincoln entnahm seinen Satteltaschen den in Leinentücher gewickelten Proviant.
    Brianna setzte sich zu ihm ins Gras. »Nun, was für verlockende Köstlichkeiten hast du mitgebracht, Schotte? Hast du einen Haggis unter deinem Kilt verborgen?«
    Lincoln bedachte sie mit einem vernichtenden Blick und wickelte anstatt besagter schottischer Schafswurst frisches Brot und weichen Käse aus. »Es gibt Wildpastete und Quittentörtchen - und eine Flasche Wein.«
    »Nun, das lässt sich hören. Mutter zieht Ale vor, ich aber habe neuerdings Wein entdeckt ... Er schmeckt mir sehr.« Brianna kostete den Käse und genoss ein Törtchen, während Lincoln alles andere vertilgte. Es war eine Freude, ihm zuzusehen, wie er sich mit gesundem Appetit über das Essen hermachte. Und immer wenn Brianna ihren Becher Wein geleert hatte, ließ sie sich nachschenken.
    Nach dem dritten Becher ließ sie sich gesättigt und glücklich in die Wiesenblumen zurücksinken. Der Wein belebte ihre Phantasie mit gewagten Gedanken, als Lincoln Robert sich neben ihr ausstreckte. Auf einen Ellbogen gestützt, sah er auf sie hinunter.
    Briannas Mundwinkel hoben sich in einem Lächeln.
    Du möchtest etwas. Darf ich hoffen, dass du mich zu einem nackten Wettschwimmen über den Fluss herausforderst?
    Lincoln vergrub seine Finger in ihrem wirren Haar und drückte seine Lippen auf ihren vom Wein geröteten Mund. »Ich liebe dich, Brianna. Willst du mich heiraten?«

6
     
    »Lincoln Robert, du weißt, dass ich es will.« Sie blickte in seine grünen Augen auf, die eine Spur Unsicherheit verrieten. »Du hast doch gewiss nicht an meiner Antwort gezweifelt? Ich wusste immer schon, dass du mein künftiger Mann bist.«
    Seine Unsicherheit war wie weggeblasen und wich einem Ausdruck glücklicher Erleichterung. »Ich musste es aus diesem Mund hören. Immerhin bist du die Tochter des Earl of Warwick, und unlängst wurde mir klar, wie vermessen es wäre, es als selbstverständlich anzunehmen.«
    »Vermessen?«, rätselte sie.
    »Du bist jetzt im heiratsfähigen Alter, und bei deinem Vater wird manch ein Bewerber um deine Hand anhalten. Die Baronie Warwick ist mächtig und mit ihrem ausgedehnten Landbesitz sehr reich. Du bist eine blendende Partie, die jedem unbeweibten Edelmann im Land ins Auge sticht.«
    »Weil mein Vater Namen und Vermögen besitzt?«
    »Absolut.«
    »Wie schmeichelhaft«, neckte sie ihn. »Du bist natürlich die

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