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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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das Kind übernehmen, Rose. Viele Männer haben außereheliche Kinder. Wenn er dem Kind seinen Namen gibt und es erziehen lässt, nimmt er ihm das Stigma der Schande.« Zumindest in Schottland. »Nenne mir seinen Namen«, schmeichelte sie.
    Rose senkte den Kopf. »De Warenne«, murmelte sie.
    Jane schnappte nach Luft. Warum bin ich so schockiert? Sie und Jamie sind gleichaltrig - so ist eben die menschliche Natur. »Jamie wird das Kind anerkennen«, sagte Jane fest.
    Rose blickte auf. Ihr hübsches Gesicht verriet, wie elend ihr zumute war. »Nicht Jamie ... Lincoln.«
    Jane hörte es voller Entsetzen. Lincoln ist verlobt - wie konnte er nur? Er hat nicht nur Rose, sondern auch Brianna entehrt!
    Lynx betrat das Gemach seines Sohnes, steckte die Fackel in die Wandhalterung und riss ihm die Bettdecke weg.
    Lincoln Robert sprang auf. »Was zum Teufel ... ach, du bist es, Vater«, sagte er mit dumpfer Resignation.
    Lynx kämpfte tapfer darum, seine Wut zu zügeln. »Stimmt es? Bist du der Vater von Roses Kind?«
    Lincoln erwog eine Lüge, besann sich jedoch anders, als er die Augen seines Vaters sah. »Es ist ... möglich«, gestand er widerstrebend.
    Am liebsten hätte Lynx ihn geschlagen. »Und was ist mit Brianna?«
    »Nun ... Roses Problem könnte die Verlobung komplizieren. Deshalb versuchte ich, es über Weihnachten geheim zu halten, bis Brianna zurück nach Windsor geht.«
    Lynx juckte es in der Hand, ihn an der Gurgel zu packen. »Roses Problem? Es ist auch dein verdammtes Problem!«
    »Schon gut, Vater. Brianna braucht es ja nicht zu erfahren. Jamie ist einverstanden, es als sein Kind auszugeben.«
    Lynx mächtige Faust schnellte vor, und ein dumpfer Aufprall ertönte, als sein Sohn zu Boden ging. »Selbstsüchtiger Feigling!«
    Lincoln Robert schluckte den Mageninhalt, der ihm hochkam, und zog sich langsam am Bett hoch. »Es ist nicht Feigheit, sondern pure Notwendigkeit. Verhalte ich mich ehrenhaft und legitimiere ich das Kind, wird es mein Erbe, wenn es ein Junge ist. Die Warwicks würden die Verlobung sofort auflösen, wenn Briannas Kind nicht als Erbe der Grafschaft von Surrey in Frage käme.«
    Lynx ließ ein Ächzen hören und stieß einen üblen Fluch aus.

13
     
    Am Morgen des Weihnachtstages stand Brianna spät auf. Ich werde nicht die Einzige sein. Alle sind erst um zwei Uhr morgens zu Bett gegangen.
    Eine Dienerin brachte ihr das Frühstück auf einem Tablett, und kurz danach schleppten zwei Mägde heißes Wasser für ein Bad in ihr Gemach. Als sie fertig war, ließ Brianna sich Zeit bei der Auswahl des richtigen Kleides für diesen besonderen Tag.
    Sie zog einen gerüschten Spitzenunterrock an und entschied sich für ihr neuestes Kleid, eine Kreation aus cremefarbigem Samt. Das Oberteil und die engen Ärmel waren mit grünen Eichenblättern bestickt, die Knöpfe hatten die Form von Eicheln. Sie bürstete ihre rotgoldenen Locken, bis sie glänzten, und beschloss, ihr Haar offen zu tragen. Als krönenden Effekt befestigte sie an den Schläfen goldene Spangen mit dem Emblem der Warwicks, Keule und Bär.
    Kaum hatte sie die Tür des Schlafgemaches geöffnet, stiegen ihr die verlockenden Düfte von Braten, Wild und würzigen Hackfleischpasteten in die Nase. Im Freien drehten sich seit dem frühen Morgen über mehreren Feuern ganze Ochsen und Wildschweine für das Festessen.
    In der Großen Halle tummelten sich die lachenden, aufgeregten Kinder der Dienstleute von Hedingham. Jane stand still und lächelnd da. »Frohe Weihnachten, meine Liebe. Es tut dem Herzen wohl, sie alle so glücklich zu sehen.«
    »Sieh doch ... die vielen Geschenke!« Jedes Mädchen hatte eine Puppe und eine geschnitzte Wiege, jeder Knabe einen bemalten Schild und ein Schwert bekommen. »Die Bogenschützen aus Wales sind geradezu künstlerisch begabt ... ihre geschnitzten Tierfiguren sind in allen Einzelheiten ganz wirklichkeitsgetreu.«
    Auf den Schragentischen türmten sich Nüsse, Trockenfrüchte und Süßigkeiten, bei denen die Kinder ohne Angst vor Schelte zugreifen konnten. Ale-Fässer und Eimer mit Röstkastanien standen neben den Kaminen.
    Jamie tollte mit den Hunden um die Wette, und als er Brianna sah, kam er zu ihr, um ihr frohe Weihnachten zu wünschen. »Heute seid Ihr aber elegant, Lady Brianna.« Er hatte plötzlich einen Mistelzweig in der Hand, den er ihr über den Kopf hielt, um ihr hastig einen Kuss zu stehlen.
    »Hände Weg, Herr der Missherrschaft. Die Lady gehört mir.«
    Brianna drehte sich mit neckischem

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