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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Komm mit mir in die Bibliothek. Ich besitze ein Buch über Pferdezucht, das dich interessieren könnte.« Als Lincoln ihnen folgen wollte, hob sein Vater die Hand. »Ich werde sie mit meinem Leben verteidigen - Ehrenwort.«
    Lynx schloss die Tür zur Bibliothek. »Die Büchersammlung deines Vaters auf Warwick stellt meine in den Schatten.« Er rückte einen Stuhl für Brianna zurecht, blieb selbst aber an seinen massiven Schreibtisch aus Eiche gelehnt stehen. »Etwas beunruhigt dich.«
    »Mich und die Königin. Ich sagte es Vater, und ich denke, ich sollte es auch dir sagen. König Edward versicherte Isabelle, Leeds Castle wäre ihr Eigentum. Er log! In Wahrheit gehörte die Burg noch immer den Badlesmeres. Sie glaubt nun, dass er ihr mit Absicht eine königliche Eskorte mitgab, um einen Angriff zu provozieren. Es war ein kluger Plan, um den Volkszorn zu reizen und die Adligen zu veranlassen, ihre Truppen nach Kent zu führen, um ihre geliebte Königin zu rächen.«
    Lynx schüttelte den Kopf über seine eigene Leichtgläubigkeit. »Lincoln und ich wollten der Königin einen Beweis unserer Treue erbringen.«
    »Vater sagte, es wäre ein Schachzug gewesen, um einen Keil zwischen die Barone zu treiben. Er verhielt sich neutral und blieb auf Warwick.«
    »Ein verdammt kluger Mann.« Lynx fuhr sich mit der Hand durch sein lohfarbenes, schon mit Grau durchsetztes Haar. »Pembroke hätte niemals Frauen und Kinder eingekerkert. Als Edward sah, wie groß die Streitmacht war, die er um sich geschart hatte, schlug er los und warf die Familie Badlesmere ohne Gerichtsverfahren einfach in den Kerker.« Lynx verkniff sich einen Fluch. »Es war der erste militärische Sieg seines ganzen Lebens, errungen, ohne sein Schwert zu ziehen.«
    »Vor einigen Tagen kam mir etwas zu Ohren, das mir Angst machte.«
    Lynx beuge sich mit gerunzelter Stirn vor.
    »Der Earl of Norfolk vertraute mir an, dass Edward nicht die Absicht hätte, die Armee zu entlassen. Er will sie vielmehr zur Wiedererlangung seiner königlichen Privilegien einsetzen. Und er will die Grenzmark-Lords und Barone, die ihn zwangen, die Despencers zu verbannen, vernichten.«
    »Allmächtiger!«
    Ich darf niemandem verraten, dass ich die Mortimers informierte. »Isabelle sagte ich davon nichts, da ich sie nach allem, was in Leeds geschah, nicht beunruhigen wollte. Da du und Vater gelobt habt, mit den Grenzmark-Lords zu kämpfen, dachte ich, du solltest es wissen.«
    »Edward hat uns in eine Zwickmühle gebracht - wir sind verdammt, wenn wir es tun, und ebenso, wenn nicht. Hast du Warwick verständigt?«
    »Noch nicht. Soll ich Simon Deveril zu ihm schicken?«
    »Ich will einen meiner Leute damit betrauen«, versprach er. »Und du solltest dir keine Sorgen machen. Wahrscheinlich ist es am besten, wenn dein Vater und ich uns ganz heraushalten. Ich danke dir, dass du dich mir anvertrautest.«
    Brianna zögerte in Gedanken an ihre Mutter.
    »Vertraust auch du mir etwas an? Waren meine Mutter und Robert Bruce ein Liebespaar?«
    »Herrgott, wie lange das her ist - und es ging mich nichts an. Ich hatte mich in das Liebesleben deiner Mutter schon genug eingemischt. Wenn du etwas über die Affäre wissen möchtest, musst du sie selbst fragen.« Er legte ihr seinen Arm um die Schultern. »Gehen wir und genießen die Weihnachtszeit.«
     
    Ehe Brianna an jenem Abend einschlief, galten ihre Gedanken ihrer Mutter. Sie hatte sich immer gewünscht, so wie sie zu sein, doch das, was sie heute erfahren hatte, schockierte sie und machte ihr klar, dass Jory viel kühner und lebenslustiger war, als sie es sich je vorgestellt hatte. Sie musste an die Worte ihrer Mutter denken: Ich möchte dich vor den dummen Fehlern bewahren, die ich machte. Brianna lächelte in die Dunkelheit. Einen Gellebten zu haben muss aufregend sein!
    Brianna erwachte zeitig, und als sie sich angekleidet hatte, beschloss sie, Janes unerschöpflicher Vorratskammer einen Besuch abzustatten. Sie wollte Isabelle Duftkerzen mitbringen, hatte sich aber noch für keine Duftnote entschieden.
    Als sie den Raum betrat, sah sie Rose bereits mit Mörser und Reibschale an der Arbeit. »Guten Morgen. Du bist aber früh auf den Beinen.«
    Rose zuckte erschrocken zusammen. Sie ließ die Schüssel samt Inhalt fallen. »O Gott!«
    »Das tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.« Als Brianna niederkniete, um die Schüssel aufzuheben, raubte ihr der beißende Geruch von Flohkraut den Atem. Aufblickend sah sie, dass Rose totenblass und

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