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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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einen Seite und dem König auf der anderen stecken wir in der Klemme.« Er lachte vertraulich. »Wir haben schon Ärgeres erlebt. Du und ich, Rickard, werden es überleben.«
    »Droht meinem Vater Gefahr vom König?«
    »Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Warwick war es, der mir riet, nicht nach Leeds zu reiten. Er hatte so viel Verstand, sich aus der Sache herauszuhalten.«
    »Sicher hast du deine Späher am anderen Ufer des Severn, die nach den Truppen des Königs Ausschau halten?«
    »Die habe ich, und Hereford hat sie auch.« Roger und Rickard de Beauchamp, seit dem gemeinsamen Ritterschlag vor zwanzig Jahren befreundet, vertrauten einander vorbehaltlos. »Wolf argwöhnt, dass Lancaster Geheimverhandlungen mit den Schotten führt.«
    Rickard stieß einen erstaunten Pfiff aus und überlegte eine Weile. »Thomas sah sich immer schon als König. Wenn er glaubt, Bruce könnte Edward beseitigen und ihn auf den Thron setzen, würde er vor geheimen Machenschaften nicht zurückschrecken.«
    »Die Grenzmark-Barone schlössen einen Pakt mit Lancaster.«
    »Einen Pakt, demzufolge Thomas von uns Unterstützung erwarten kann. Die Frage ist nur, ob Thomas es umgekehrt auch so halten würde?«, fragte Rickard.
    »Die Antwort darauf kenne ich nicht, Wolf aber ist sicher, dass er es nicht tun würde.«
    Auf Ludlow arbeiteten alle emsig bis Mitternacht. Rüstungen, Waffen und Pferde mussten bereit sein. Sie waren gerüstet, Angriffe der Waliser abzuwehren und Besitz und Viehbestand zu schützen, aber auch, um sich selbst zu verteidigen, falls Edwards Armee sie angriff.
    Roger wünschte seinen Söhnen eine gute Nacht und stieg die Treppe zu seinem Gemach hinauf. Er gähnte und streckte sich. Kaum hatte er die Tür geschlossen, spürte er, dass er nicht allein war.
    Joan lag ausgestreckt auf seinem Bett und schlürfte Wein aus einem Pokal. Ihr Kleid war offen und enthüllte ihre schweren Schenkel. »Ich bin des Wartens überdrüssig.«
    »Und ich bin müde.« Sein Ton war knapp. »Ihr müsst Euch wohl verirrt haben, Madam.«
    Sie trank aus. »Das arme kleine Lämmchen verirrte sich«, lallte sie mit schwerer Zunge.
    Lämmchen? Wohl eher das zähe alte Mutterschaf. Er wusste, dass sie betrunken war. Roger ging zum Bett, zog ihr Kleid über sie und hob sie hoch. Er hörte ihr kehliges Lachen, als er sie in ihr eigenes Gemach trug. Plötzlich fiel ihr Kopf zurück und als er hinunterblickte, sah er, dass sie schlief. Er legte sie mit einer Sanftheit auf das Bett, die seine wahren Gefühle Lügen strafte, und deckte sie warm zu.

14
     
    »Marie vertraute mir eben etwas an, von dem ich glaube, dass Ihr es wissen solltet.« Brianna hatte Marie just in dem Moment ins Gemach der Königin geführt, als die Kinder von ihren Wärterinnen zu Bett gebracht wurden.
    Nach kurzem Zögern platzte Marie heraus: »Der König befahl meinem Gemahl, die Armee nach Cirencester in Gloucestershire zu verlegen.«
    »Hat Pembroke dir den Grund genannt?«, fragte Isabelle.
    »Weil der König sich im nahen Gloucester Castle befindet und Cirencester zum Sammelpunkt der königlichen Truppen wählte.«
    »Die Brüder des Königs brachen heute Morgen mit ihren Abteilungen auf«, setzte Brianna hinzu.
    Die erstaunte Isabelle stand vor einem Rätsel. »Hat Edward die Absicht, mit seiner Armee gegen Schottland zu ziehen?«
    Brianna schüttelte den Kopf. »Nein. Edwards Ziele sind Mortimer, Hereford und die zwei anderen, die den Despencers ihre Besitzungen im walisischen Grenzland abnahmen und sie ins Exil zwangen.«
    Isabelle fasste sich an die Kehle. »Aber Edward begnadigte die Barone per königlichem Dekret.«
    »Die Gnadenakte des Königs sind das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben sind.« Brianna ballte die Fäuste. Ich wette, dass Despencer Vergeltung fordert. Dieser habgierige Schuft muss wieder Im Land sein ... falls er denn je fort war.
    »Würdest du mich entschuldigen, Isabelle?«, flehte Marie. »Ich möchte zu meinem Mann. Bei Tagesanbruch muss er
    Als sie gegangen war, sagte Isabelle zu Brianna: »Ich wollte Marie nicht beunruhigen und werde für Pembrokes sichere Rückkehr beten, doch haben die Mortimers und Lancaster sich verbündet und werden das Heer des Königs besiegen wie immer, wenn eine Entscheidung gefordert war.«
    »Gerüchteweise verlautet, die königliche Streitmacht sei auf nahezu dreißigtausend Mann angewachsen. Edward rief sie in Eurem Namen zu den Waffen. Die Männer werden nach Cirencester strömen, weil sie einen

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